Martin Mlecko »
PRIVATE LIFE
Exhibition: 12 Mar – 16 Apr 2022
Sat 12 Mar 18:00 - 21:00
Dorothée Nilsson Gallery
Potsdamer Str. 65
10785 Berlin
+49 (0)170-5470707
gallery@dorotheenilsson.com
www.dorotheenilsson.com
Wed-Sat 12-18
Martin Mlecko
"Private Life"
Ausstellung: 12. März bis 16. April, 2022
Eröffnung: Samstag, 12. März, 18 - 21 Uhr
Die Dorothée Nilsson Gallery freut sich, die neue Ausstellung "Private Life" von Martin Mlecko zu präsentieren - eine besondere Serie, die wesentliche Elemente von Mleckos künstlerischer Arbeit vereint.
Mlecko war ein investigativer Fotograf, ständig auf der Suche nach der Schönheit in seinem Lebensumfeld. Dabei widmete er sich der Darstellung von persönlichen Alltagssituationen im Leben der Menschen, wollte ein Gefühl von Zusammengehörigkeit entdecken und auch die Komplexität und Verletzlichkeit menschlicher Beziehungen aufzeigen.
Die Serie "Private Life" besteht aus 300 Fotos, die Mlecko auf Flohmärkten oder in persönlichen Archiven von Freunden und Familienmitgliedern gefunden hatte. Die in den 1960er bis Ende 1990er Jahren aufgenommenen Amateurfotos decken ein
breites Spektrum an Alltagsthemen ab: Partys, ein Tag am Strand, ein Besuch bei
der Tante oder ein geliebtes Haustier.
Die Motive der Serie wählte Mlecko aus einem Fundus von Tausenden von Bildern und bearbeitete sie nach - er nahm Farbkorrekturen vor und setzte
Bildunschärfen ein. Mlecko sah sich selbst als Katalysator, als jemand, der diese
Bilder auf eine andere Art und Weise erfahrbar macht. Die auf den Fotos
dargestellten Posen und Situationen sind vertraut, manchmal sogar alltäglich. Beim Blick durch unsere eigenen Fotoalben ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir ähnliche Bilder finden.
"Private Life" zeigt die Archetypen der Beziehungen zwischen Familie und Freunden, zwischen uns und anderen. Susan Sonntag schrieb, dass "das großartigste Ergebnis des fotografischen Schaffens darin besteht, uns das Gefühl zu geben, dass wir die ganze Welt in unserem Kopf festhalten können - als eine Anthologie von Bildern".
Mlecko hat sich bemüht, eine Anthologie der familiären Zufriedenheit zu erschaffen: Das Netz, das wir um Familie und Freunde spinnen, um einander nahe zu sein und sie zusammenzuhalten. Gerade in den aktuellen Konflikt-Zeiten ist es eine besonders ergreifende Erinnerung daran, wie zerbrechlich die Verbindungen zwischen Menschen sind, wie leicht sie zerrissen werden können. Jeder Schnappschuss vermittelte für Mlecko einen Sinn für die Schönheit des Glücks, das zwischen den Menschen auf den Fotos zu sehen ist - ein wiederkehrendes Thema in seinem Werk.
Die Serie hing über Jahrzehnte in Zimmern und auf Fluren des Sofitel Hotels (ehem. Dorint Hotels) in Hamburg. Hier verstärkt die Begegnung mit einem fotografischen Dokument aus dem Privatleben eines Fremden nicht nur die unvermeidliche Anonymität des Ortes, sondern schafft auch ein Gegenüber. Mlecko’s Absicht war es, bei den Hotelgästen Erinnerungen aus dem eigenen Leben zu wecken und Gefühle von Vertrautheit und Privatsphäre aufleben zu lassen.
Martin Mlecko (*1951, Essen, † 2016, Berlin), war ein deutscher investigativer Fotograf, Konzeptkünstler und Filmemacher. Zu seinen Kunstformen gehörten großformatige Installationen und Dokumentationen, sowohl gegenständlich als auch abstrakt. Er lehrte an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee inszenierte Fotografie.
Seine Werke wurden u.A. in der Grundemark Nilsson Gallery, SE; Bourouina Gallery,
Sammlung Hoffmann, Galerie Jule Kewenig, DE; Kunsthalle Wien, AT ausgestellt.
Gemeinsam mit Wolfgang Schöddert setzte er sich für die Förderung der Arbeit
anderer Künstler im "Projektraum Loge", einer ehemaligen Pförtnerloge in Kreuzberg, ein.
Die Galerie dankt der Art-Invest Real Estate für die freundliche Unterstützung.