Thomas Kern "je te regarde et tu dis"

Ausstellung: 24. März bis 24. April 2022

Führung mit Thomas Kern durch seine Ausstellung
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Von den Bildern geht eine Schlichtheit aus, eine Art Stillstand, die diese existieren lässt. Es ist genau dieser Moment, nach dem der Fotograf sucht. Die Anwesenheit eines Körpers im Raum, der ruhige Blick, die langsame Annäherung.

Oft hofft man beim Porträtieren auf den Moment, in dem die Menschen die Anwesenheit der Kamera vergessen und uns so ein authentisches Bild ermöglichen. Thomas Kern sucht bei dieser Arbeit das Gegenteil, nämlich die geteilte Konzentration. Er versucht eine Situation zu schaffen, in der das Machen des Bildes zum Austausch wird, in der es zwischen dem Fotografen und der fotografierten Person für einen Moment keinen Unterschied mehr gibt und beide koexistieren.

Da sein und in die Welt schauen
Die Menschen, die auf den Bildern von Thomas Kern zu sehen sind, warten oder sind einfach da. Sie haben keine besondere Geschichte, wir erfahren wer sie sind, ein Name, die Ortsangabe und ein Datum müssen genügen. Sie liegen auf dem Bett, sitzen auf Sesseln oder stehen am Tisch in ihren Wohnungen. Sie kommen aus verschiedenen Welten, gehen den unterschiedlichsten Tätigkeiten nach, und sie schauen. Manche blicken uns an, als wollten sie etwas erfahren. Die grossen existenzialistischen Dramen sind längst vorbei. Ihre Leben sind im Moment der Begegnung auf die im Bild sichtbare Umgebung begrenzt.

Die in der Ausstellung gezeigten Porträts entstanden im Rahmen der vom Amt für Kultur des Kantons Freiburg ausgeschriebenen Fotografischen Ermitt_lung/Enquête Photographique.

Thomas Kern gewann 2019 mit seinem Projekt Consultations ambulatoires/ Begegnungen unterwegs die Ausschreibung für die 12. Ausgabe des Stipendienwettbewerbs. Die Bilder entstanden in den Jahren 2019 und 2020. Die Ausstellung der abgeschlossenen Arbeit wurde Ende 2020 im Fri Art Kunsthalle Freiburg präsentiert. Wegen den durch die Pandemie bedingten Bestimmungen blieb die Ausstellung für die Öffentlichkeit kaum zugänglich. Mit der Präsentation in der Photobastei soll das nun ein wenig nachgeholt werden.