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Was bleibt: Kulturlandschaften im Wandel
"Stadel. Das blaue Land", 2015. Silbergelatineabzug, 25 × 32 cm
© Karl-Ludwig Lange

Was bleibt: Kulturlandschaften im Wandel

Karl-Ludwig Lange » Wiebke Elzel / Jana Müller »

Exhibition: 17 Jun – 7 Aug 2022

HAUS am KLEISTPARK

Grunewaldstr. 6-7
10823 Berlin

+49 (0)30-902776964


www.hausamkleistpark.de

Tue-Sun 11-18

Was bleibt: Kulturlandschaften im Wandel
"Land I", 2009. c-print analog, 34,5 × 42,5 cm
© Wiebke Elzel/Jana Müller

Wiebke Elzel/Jana Müller und Karl-Ludwig Lange
"Was bleibt: Kulturlandschaften im Wandel"


Ausstellung: 17. Juni bis 7. August 2022
Eröffnung: Donnerstag, 16. Juni, 19 Uhr
Es spricht Benjamin Ochse

In der von Benjamin Ochse kuratierten Ausstellung prallen zwei fotografische Welten aufeinander. Die Motive des Künstlerinnen-Duos Wiebke Elzel und Jana Müller sowie die Arbeiten von Karl-Ludwig Lange könnten gegensätzlicher nicht sein. Und doch finden die in Berlin lebenden und arbeitenden Fotograf_innen im gemeinsamen Sujet wieder zusammen: der fotografischen Beschäftigung mit dem Wandel von Kulturlandschaften.

Der Fotograf Karl-Ludwig Lange setzte sich 2015 mit dem langsamen und meist unbemerkten Zerfall von historischen Stadel, traditionellen bäuerlichen Nutzgebäuden im Alpenvorland bei Murnau, auseinander. Die landschaftlich prägenden Holzkonstruktionen waren lange Zeit ein beliebtes Motiv von Künstler_innen. Lange dokumentiert diesen Prozess in analogen Schwarz-Weißaufnahmetechnik, ohne jegliche Emotion, sachlich nüchtern, dokumentarisch wie eine letzte archäologische und architektonische Bestandsaufnahme, bevor die Überreste der landwirtschaftlichen Gebäude im Laufe der Zeit völlig verfallen. Damit verschwindet auch ein Teil der Kulturgeschichte für immer aus dem kollektiven Gedächtnis.

Was bleibt: Kulturlandschaften im Wandel
"Stadel. Das blaue Land", 2015. Silbergelatineabzug, 25 × 32 cm
© Karl-Ludwig Lange

Auf ähnliche Weise nährte sich 2009 das Künstlerinnen-Duo Wiebke Elzel mit Jana Müller der vom Kohletagebau zur Wüstung freigegebenen Gemeinde Heuersdorf in Sachsen. Das dörfliche Idyll in ihren Bildern ist trügerisch. Die Häuser und Straßen sind verwaist, keine Menschenseele lebt mehr in dem Ort, die Bewohner_innen wurden längst umgesiedelt. Die Wüstung wird zum Sinnbild für die Zerstörung einer Kulturlandschaft durch den Tagebau.

Das Thema Landschaft beschäftigte Künstler_innen über Jahrhunderte hinweg auf unterschiedliche Weise. Heute leben wir in einer Zeit, in der das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt in vielfacher Weise kritisch geworden ist. Die fotografischen Positionen der Ausstellung erzählen genau davon, sie sind stille Zeugnisse eines Verlusts.

Was bleibt: Kulturlandschaften im Wandel
"Land I", 2009. Silbergelatineabzug, 34,5 × 42,5 cm
© Wiebke Elzel/Jana Müller