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VOM BEGINNEN
Außenansicht der spectrum Photogalerie Hannover, Karmarschstraße 44, 1972
Archiv Peter und Romi Gauditz © Peter Gauditz

VOM BEGINNEN

50 Jahre spectrum Photogalerie

Diane Arbus » Walter Ballhause » Bernd & Hilla Becher » William Eggleston » Lee Friedlander » André Gelpke » Joachim Giesel » Hein Gorny » Albert Renger-Patzsch » Heinrich Riebesehl » Wilhelm Schürmann » Michael Schmidt » UMBO (Otto Umbehr) » & others

Exhibition: 20 Jul – 30 Oct 2022

Sprengel Museum Hannover

Kurt-Schwitters-Platz
30169 Hannover

+49 (0)511-16843875


www.sprengel-museum.de

Tue 10-20, Wed-Sun 10-18

VOM BEGINNEN
Umbo
Selbstporträt, aus dem Portfolio 1927-1930
Kicken, Köln 1980, um 1930 / 1979 / 1980, 28,8 x 22 cm
Sprengel Museum Hannover, 2016 erworben von Phyllis Umbehr mit Mitteln der Beauftragten der
Bundesregierung für Kultur und Medien, der Kulturstiftung der Länder, der Landeshauptstadt Hannover,
des Landes Niedersachsen und der Stiftung Niedersachsen als Teil des Nachlasses des Künstlers
© Phyllis Umbehr / Galerie Kicken Berlin / VG Bild-Kunst, Bonn 2022

"VOM BEGINNEN"
50 Jahre spectrum Photogalerie


Ausstellung: 20. Juli 2022 bis 30. Oktober 2022
Eröffnung: Dienstag, 19. Juli, 18:30 Uhr

Gleichzeitig eröffnet die Ausstellung "VONOVIA AWARD FÜR FOTOGRAFIE 2021 - ZUHAUSE"

Gegründet von einem Team ehrenamtlich aktiver Fotograf*-innen um Heinrich Riebesehl und eröffnet am 7. April 1972 war die spectrum Photogalerie Hannover (auch Fotogalerie Spectrum, Spectrum-Photogalerie) die erste nichtkommerzielle, vereinsgetragene Fotogalerie Deutschlands. Mit hohem Einsatz und Anspruch zeigte und diskutierte man hier in circa 90 Ausstellungen ein breites Spektrum vor allem westeuropäischer, US-amerikanischer, historischer und Gegenwartsfotografie. Damit trug die Galerie wesentlich zur Neubewertung der Fotografie im Kontext der Kunst bei.

Nach einem ersten Gründungstreffen des Vereins im November 1971, an dem 23 Fotograf*innen teilgenommen hatten, gehören die Pressefotografin Karin Blüher, der Filmregisseur Wolfgang Borges, Arnold Kloppenburg, Marc Theis und der Theaterfotograf Kurt Julius zu den Aktiven der ersten Stunde. Der Industrie- und Modefotograf Peter Gauditz und Joachim Giesel garantieren neben Heinrich Riebesehl die Kontinuität der Galeriearbeit über den gesamten Zeitraum ihres Bestehens. Die Stadt Hannover stellt Räumlichkeiten (Karmarschstraße 4, 1974/75 vorübergehend Holzmarktstraße 6) und ein Budget von 2500 DM, später 4000 DM je Projekt zu Verfugung. Plakate und sorgfältig recherchierte Publikationen können daher zu zahlreichen Ausstellungen erscheinen.

Vernetzung ist eine zentrale Herausforderung in einer Zeit, in der dies vor allem über den persönlichen Kontakt möglich ist. Bald arbeitet die Galerie in engem Austausch mit Ausstellungsorten wie der Galerie Lichttropfen (1974 in Aachen gegründet, heute Kicken Berlin), der Galerie Wilde (gegründet 1972 in Köln) und der von dem Modefotografen F. C. Gundlach geführten PPS-Galerie (seit 1978 in Hamburg). Darüber hinaus lädt Heinrich Riebesehl auf der Grundlage einer umfangreichen Recherchearbeit 1975 zwanzig europäische Fotogalerien zu einer gemeinsamen Ausstellung ein. Aber auch mit Privatsammlungen und institutionellen Partnern wie dem Museum Folkwang, Essen, dem Museum Ludwig, Köln, und dem Centre Pompidou, Paris, wird kooperiert.

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Der zweigeschossige Ausstellungsraum der Spectrum Photogalerie im Untergeschoss des Sprengel Museum
Hannover (1979-1991)
Peter Gauditz (stehend), Joachim Giesel (links) und Heinrich Riebesehl, 1979
Archiv Joachim Giesel © Thomas Weski

1979 schließlich zieht die Galerie in das neu errichtete Kunstmuseum Hannover mit Sammlung Sprengel, heute Sprengel Museum Hannover. Angesichts der wachsenden Aufgaben und Verantwortlichkeiten wird im Herbst 1986 der Fotograf und Dozent Thomas Weski als Mittler zwischen den ehrenamtlich Tätigen und der Institution Museum gewonnen. Nach der Auflösung der Galerie im Jahr 1991 wird die Fotografie der Abteilung Grafik des Museums angeschlossen, bis 1993 eine eigene, dem Medium gewidmete Abteilung unter Leitung von Thomas Weski eingerichtet wird.

Seit 1994 erinnert der alle zwei Jahre vergebene SPECTRUM Internationaler Preis für Fotografie der Stiftung Niedersachsen, einer der ersten großen internationalen Preise dieser Art, an das frühe Engagement.

Die Präsentation anlässlich der Gründung der spectrum Photogalerie vor 50 Jahren gibt in konzentrierter Form Einblick in die Geschichte der Galerie und veranschaulicht ihre Bedeutung für die Arbeit des Museums bis in die Gegenwart. Skizzenhaft entwirft die Ausstellung mit etwa 80 Werken von Fotograf*innen, die in den 19 Jahren dort gezeigt wurden, zudem eine Erzählung über die sich vollziehende künstlerische Emanzipation der Fotografie, wurde sie doch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges vorerst vor allem als angewandtes Medium begriffen: In den Jahren 1933 bis 1945 war das Wissen um die fotografische Avantgarde der 1920er-Jahre bedingt durch Vertreibung, Verfolgung, Ermordung oder Einbindung in den nationalsozialistischen Propagandaapparat nahezu vollständig verloren gegangen bzw. in die USA emigriert. Neben dem Aufspüren der verschütteten Geschichte bilden daher das Interesse an aktuellen US-amerikanischen fotografischen Debatten und die Gewinnung eines künstlerisch-fotografischen Selbstverständnisses die Schwerpunkte der Arbeit der Galerie.

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Heinrich Riebesehl
"6 / 2 / 69", aus der Serie "Menschen im Fahrstuhl", 1969
Silbergelatineabzug, 19,8 x 13,2 cm
Sprengel Museum Hannover, Archiv Heinrich Riebesehl, Leihgabe Land Niedersachsen
© VG Bild-Kunst, Bonn 2022
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Walter Ballhause
Ohne Titel, aus der Serie "Großstadtszenen", 1930 / 1933 / um 1972
Silbergelatineabzug, 33 x 22,3 cm
Sprengel Museum Hannover, Schenkung Schnakenwinkel 2011
© Walter-Ballhause-Archiv, Plauen