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Christopher Thomas und Johann Gottfried Schadow
Exhibition: 17 May – 3 Oct 2022
Mauer-Mahnmal
Schiffbauerdamm
10117 Berlin
+49 (0)30-22732027
kunst-raum@bundestag.de
www.mauer-mahnmal.de
Tue-Sun 11-17
Christopher Thomas und Johann Gottfried Schadow
Ausstellung: 17. Mai bis 3. Oktober 2022
Parallel zu seiner laufenden Ausstellung "Die Oberammergauer Passion" zeigt Christopher Thomas als Hommage an den königlichen Hofbildhauer Johann Gottfried Schadow vier Fotografien von Werken des Begründers der Berliner Bildhauerschule.
Sie sind im Mauer-Mahnmal des Deutschen Bundestages zu sehen, wo gerade das Modell der Quadriga vom Brandenburger Tor, Schadows wohl bekanntestes Werk, 1:1 in Gips erstellt wird. In der dortigen Schauwerkstatt der Gipsformerei (Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz) können Besucherinnen und Besucher den Kunstformern dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr bei der Arbeit zusehen. Weitere Informationen zur Schauwerkstatt: hier
Christopher Thomas hat die berühmte Prinzessinnen-Gruppe Schadows vorder- und rückseitig fotografiert. Aus der ungewöhnlichen Perspektive der Rückansicht wird deutlich, wie aufwendig und virtuos Schadow die Gewänder und die Frisuren der Prinzessinnen gestaltet hat. Die Gewänder könnten für sich als eigenständige Gewandstudie bestehen. Schadows künstlerisches Motto "Pro natura" erreicht einen Höhepunkt der Virtuosität.
Ebenso eigenwillig hat Christopher Thomas die Quadriga auf dem Brandenburger Tor fotografiert. Das künstlerische Konzept Schadows, den Lauf der Pferde darzustellen, als seien sie im Begriff über die Kante der Attika zu springen, steigert der Fotograf noch durch seine Komposition und die Perspektive: Dramatische Wolken im Hintergrund und die schräg angeschnittene, nach links kippende Standfläche der Quadriga treiben die Pferdegruppe optisch über das Brandenburger Tor hinaus.
Die vierte Fotografie lenkt den Blick auf das Gesicht des Knaben auf dem Grabmal des Grafen Alexander von der Mark. Schadow hatte die Grabmal-Skulptur des mit 8 Jahren verstorbenen illegitimen Lieblingssohnes König Friedrich Wilhelms II. so gestaltet, als sei er soeben und nur für eine kleine Weile beim Spielen eingeschlafen. Im Sinne Schadows wirkt auch die Fotografie von Christopher Thomas wie die Porträtaufnahme eines ruhenden und schlafenden Kindes.