Gerda Schütte
"Branches"

Ausstellung: 15. Oktober bis 19. November 2022
Letzte Tage: Dienstag, 22. November bis Samstag, 3. Dezember 2022 (nur nach Vereinbarung)

Gerda Schütte, Jahrgang 1942, die seit 20 Jahren nur in der Technik der Lichtzeichnung, dem Fotogramm, künstlerisch arbeitet, stellt mit ihrer Einzelausstellung "Branches" ihre jüngsten Werke vor.

Äste und Zweige, sowie Wurzeln sind die Ausgangsobjekte, die die Künstlerin für die Herstellung dieser Werkgruppe seit langem ausgesucht hat. Im Ergebnis sind es aber nicht naturnahe Abbildungen, sondern poetisch abstrakte, zuweilen Figurationen erzeugende, Artefakte, deren Kraft sich durch die Komposition und dem starken Kontrast von Schwarz und Weiß ergeben, aber dem Binnenton des Details eine große Bühne geben. Diese Lokaltöne sind so diffizil und zart, dass man nicht mehr weiß, ob es sich hier um eine Fotografie oder eine Tuschezeichnung handelt. Diese Ambiguität ist dem Werk von Gerda Schütte von Anfang an ihres Schaffens eigen. In zahlreichen Werken hat sie dem Begriff der klassischen Lichtzeichnung – als Umschreibung des Begriffs Fotogramm – ihrer Bedeutung Gestalt gegeben.

Mit der neuen Werkgruppe "Branches" könnte man auch versucht sein, diese als Lichtmalerei zu beschreiben. Wie Gerda Schütte zu diesem Ergebnis kommt, bleibt ihr Geheimnis. Aber eines ist evident: Viele, viele Fotopapiere werden belichtet und die Ergebnisse verworfen, bis sie das Bild geschaffen hat, das ihrem inneren Auge entspricht.

Das 2017 bei Kerber erschienene 192 seitige Buch "Gerda Schütte – Fotografie" (deutsch/englisch,ISBN 978-3-86828-807-0) gibt ein ausführliches Zeugnis ihrer Werkentwicklung ab, das von der abstrakt konzipierten Fotografie trotz Arbeitens mit dem Modell zur abstrakten, wirkmächtigen und zugleich zarten Lichtzeichnung führt.