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The Suffering of Light
San Ysidro, Kalifornien 1979
© Alex Webb / Magnum Photos

Alex Webb »

The Suffering of Light

Exhibition: 18 Nov 2022 – 6 Feb 2023

Städtische Galerie Iserlohn

Theodor-Heuss-Ring 24
58636 Iserlohn

+49 (0)2371-2171940


www.galerie-iserlohn.de

Wed-Fri 15-19, Sat 11-15, Sun 11-17

The Suffering of Light
TURKEY. Istanbul. 2001. On board a ferry at dusk near the Princess Islands.
© Alex Webb / Magnum Photos

Alex Webb
"The Suffering of Light"


Ausstellung: 18. November 2022 bis 6. Februar 2023

Vernissage: Freitag, 18.11.2022 um 19.30
Einführung: Andréa Holzherr, Global Cultural Director, Magnum Photos

Im Sommer fand zum 2. Mal das vielbeachtete internationale Festival der Straßenfotografie „Observations 2022“ statt. Viele der ausstellenden Fotografinnen und Fotografen zeigten dabei Arbeiten, deren Stil den Einfluss eines renommierten, stilprägenden Klassikers verriet – Alex Webb.

Mit "The Suffering of Light", der ersten großen Werkschau des amerikanischen Magnum-Fotografen findet das Festival-Jahr nun seinen Abschluss.

"Die Farben sind Taten des Lichts, Taten und Leiden." Alex Webb hat einen Ausschnitt aus Goethes berühmtem Diktum der Farbenlehre als Titel für seine Retrospektive gewählt.
Ihn verbindet die systematische Suche nach den sinnlich erfahrbaren Erscheinungen mit dem deutschen Klassiker, weniger aus naturwissenschaftlicher als aus phänomenologischer Perspektive. Farbe erwächst aus der Spannung zwischen Licht und Dunkelheit.

The Suffering of Light
Thessaloniki, Greece, 2003
© Alex Webb / Magnum Photos

1952 in San Francisco geboren, studierte Alex Webb zunächst Geschichte und Literatur an der renommierten Harvard Universität und ab 1972 Fotografie u.a. bei Charles Harbutt. Nach ersten erfolgreichen Veröffentlichungen in LIFE, GEO und dem NY Times Magazine wurde Webb 1976 assoziiertes Mitglied bei Magnum und 1979 Vollmitglied. Reportagen wie über den amerikanisch-mexikanischen Grenzraum machten ihn früh weltweit bekannt, wobei er sich weniger in der Rolle des typischen Dokumentarfotografen und Bildjournalisten verortet als in der Rolle des Straßenfotografen, der den Rhythmus des Lebens auf den Straßen in sich aufnimmt, um die Welt zu erkunden. Webbs Veröffentlichungen beziehen sich in der Regel auf Orte, häufig in den Tropen, wo die Farben besonders intensiv leuchten.

The Suffering of Light bezieht sich auf die Zeit, versammeln die Ausstellung und die gleichnamige Publikation doch Aufnahmen aus rund vier Jahrzehnten, die an ganz unterschiedlichen Orten entstanden sind. Diese Überblicksschau zeichnet den künstlerischen Weg nach. Ging es bei Henri Cartier-Bresson noch um den visuellen Rhythmus und die Harmonie überdehnte sein Zeitgenosse Robert Frank dieses System, bis es brach. Bei Alex Webb verdichtet sich das ewige Ringen zwischen Form und Inhalt zu einem vielschichtigen enigmatischen Vexierspiel zwischen Spannung und Gleichgewicht, Licht und Schatten. Der Betrachter ist gefordert, das komplexe Geflecht aus den verschiedenen Gestaltungs- und Bedeutungsebenen zu entwirren. Webb sagt selbst, dass er immer noch nach etwas mehr sucht, dem kleinen Extra und Detail auf der Grenze zum Chaos. Seine Meisterschaft besteht darin, komplexe Situationen tatsächlich in ebenso komplexe visuelle und ikonographisch aufgeladene Bilder zu übersetzen, um seine Bildvision zu transportieren. Der Schatten-Soziologe, wie Webb einmal bezeichnet wurde, rahmt klar abgegrenzte Bilder im Bild, und schafft damit jene abstrahierende Ebene, wo Linien und Formen mehrdeutig werden, weil sie einerseits einen Gegenstand umreißen und andererseits als abstrakte und autonome Flächenzeichen innerhalb einer Flächenkomposition fungieren. Der Fotograf greift damit auf eine bildnerische Tradition zurück, die sich bereits im neunzehnten Jahrhundert in der Kunst am Übergang zur Moderne auf ähnliche Weise finden lässt. Neben den markanten Schattenlinien ist es das besondere Kolorit, das Alex Webbs Arbeiten so unverwechselbar, einzigartig und faszinierend macht.

Die Ausstellung „The Suffering of Light“ umfasst 63 Arbeiten und ist bis zum 06. Februar 2023 in den Räumen der Städtischen Galerie Iserlohn zu sehen.