Milan Koch
"territorium"

Ausstellung: 20. Januar bis 12. März 2023
Eröffnung Donnerstag, 19. Januar 2023, 19 Uhr
Einführung Michael Biedowicz

"Territorium" von Milan Koch ist eine subjektive Auseinandersetzung mit dem Lebensraum Stadt und den Kontrasten, die sich aus dem urbanen Zusammenleben ergeben. Koch überwindet Komfortzonen und dokumentiert die Spuren, die Stadt und Bewohner_innen wechselwirkend hinterlassen. In Momentaufnahmen erfasst er den städtischen Raum mit seinen Akteur_innen ungefiltert und authentisch. Zu entdecken ist ein Zeitdokument eines sich permanent im Umbruch befindlichen Raums. Auch wenn die Bilder in Berlin entstanden sind, steht die Arbeit nicht nur für diese Stadt.

Straßenszenen, Eckkneipen, Hundewetter, starke Charaktere, Öden und Bruegel-ähnliche Szenerien - Milan Koch findet seine Motive überall, auf der Straße wie im privaten Raum. Der Künstler fotografiert, was er für Lebensraum, Stadt und Bewohner bezeichnend findet.

Dabei verbindet er die Reflexion über die ihm vertraute Stadt mit der Suche nach konkreten Symbolen, die für das urbane Erleben charakteristisch sind. In "Siegerpose" (2019) etwa ist ein Mann mit triumphal erhobenen Armen, aber niedergeschlagenem Blick zu sehen; durch den Gesichtsausdruck verwandelt sich die Gewinnergeste in ein Sinnbild der Melancholie. Damit erlaubt die Arbeit eine differenzierte Sicht auf die Wechselwirkung zwischen ikonischen Posen und individuellen Biografien.

Die Werkserie zielt auf eine ehrliche Annäherung an etwas Bekanntes ab, die weder das Befremdliche noch das Typenhafte leugnet. Die zwischen 2019 und 2021 entstandenen Fotografien spiegeln damit nicht nur eine vom Künstler geformte Vorstellung der Stadt wider, sondern dienen auch als Referenzen an sie.

Milan Koch (geb. 1991) machte im Jahr 2021 seinen Abschluss an der Ostkreuzschule, wo er bei Ludwig Rauch studierte. In seiner Arbeit setzt er sich mit seinem Umfeld und Lebensraum auseinander. Aktuell lebt und arbeitet er als freier Fotograf in Berlin.