Christian Rothe
"Stille Zeugen"

mit Soundinstallation von Ludwig Berger

Ausstellung: 17. März bis 7. Mai 2023

Eröffnung: Donnerstag, 16. März, 18 Uhr

Die Fotografien von Christian Rothe erinnern an romantische Landschaftsgemälde, ihnen wohnt etwas Rätselhaftes inne und wahrlich ist das, was sie abbilden, etwas Unbegreifliches. Sie sind am Ettersberg bei Weimar entstanden, auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald. Ein Ort, an dem die Nationalsozialisten Menschen eingesperrt, erniedrigt, gefoltert und ermordet haben. Ein Ort vor den Toren einer Stadt, die seit dem 18. Jahrhundert das deutsche und europäische Kultur- und Geistesleben geprägt hat, in der sich die Ambivalenz der Geschichte verdichtet wie kaum an einem anderen Ort. Auch aus den Fotografien strahlt die Ambivalenz von schöner, unberührter Natur und menschengemachter Grausamkeit.

Christian Rothe (Weimar/Leipzig) ist Fotograf. Sein Werk legt den Schwerpunkt auf Dokumentar- und Reportagefotografie, wobei Menschen und urbane Räume wie auch die Peripherie immer wieder eine Rolle spielen. Die Frage der Annäherung ist für ihn zentral. Im Porträt sind Nähe und Vertrautheit wesentliche Merkmale. In der Reportage wird der Abstand zum Sujet größer bis hin zum urbanen Raum, wo der Mensch in erster Linie durch seine Einschreibungen und Hinterlassenschaften in Erscheinung tritt.

Ludwig Berger (Zürich/Mailand) ist Klangkünstler und Komponist. In seinen Installationen und Performances untersucht er die klangliche Dimension von Pflanzen, Tieren, Gebäuden und geologischen Formationen. Durch mikroskopische Aufnahmetechniken und spielerische Konzepte sucht er dabei nach sensiblen Verbindungen zwischen der menschlichen und natürlichen Welt.