Dokumentarfotografie Förderpreise 13
der Wüstenrotstiftung
Sabrina Asche » Luise Marchand » Heiko Schäfer » Wenzel Stählin »
Exhibition: 29 Apr – 18 Jun 2023
Thu 25 May
Museum für Photographie Braunschweig
Helmstedter Str. 1
38102 Braunschweig
+49 (0)531-75000
info@photomuseum.de
www.photomuseum.de
Tue-Fri 13-18, Sat/Sun 11-18
DOKUMENTARFOTOGRAFIE FÖRDERPREISE 13
DER WÜSTENROT STIFTUNG
Sabrina Asche | Luise Marchand | Heiko Schäfer | Wenzel Stählin
Ausstellung: 29. April bis 18. Juni 2023
Eröffnung: Freitag 28. April, 19 Uhr
Ausstellungsrundgang: Samstag 29. April, 11 Uhr
mit Sabrina Asche und Heiko Schäfer, der Kuratorin Christin Müller und der Museumsleiterin Barbara Hofmann-Johnson
Die Dokumentarfotografie Förderpreise der Wüstenrot Stiftung sind die bedeutendste Auszeichnung dieser Art in Deutschland. Der 1994 ins Leben gerufene Förderpreis richtet sich an Fotograf:innen, die sich mit Themen der realen Lebenswelt beschäftigen und mit zeitgenössischen Mitteln die Repräsentationsfunktionen der Fotografie immer neu definieren.
Das Museum für Photographie Braunschweig präsentiert seit mehr als zwei Jahrzehnten regelmäßig die Ausstellungen der Preisträger:innen. Die vier geförderten Projekte des 13. Jahrgangs richten dokumentarische Blicke auf die Welt der Arbeit und den menschlichen Körper.
Aus verschiedenen Perspektiven widmen sich die Künstler:innen Themenfeldern, die zunehmend an Relevanz gewinnen.Dabei zeichnet sich ihre jeweilige Arbeitsweise durch eine vielschichtige Auseinandersetzung mit ihrer Rolle als Bildautor:in aus. Neben dem fotografischen Bericht stehen ein visuelles Nachdenken und ein Sich-in-Bezug-setzen, die geteilte Autorschaft sowie die Einbindung der Betrachter:innenerlebnisse in die dokumentarische Zeugenschaft.
Sabrina Asche (*1981) beschäftigt sich in ihrer Arbeit Textilarbeiterinnen fotografieren mit der Situation der vielen unsichtbaren Frauen, die in der bengalischen Textilindustrie tätig sind. Ausgangspunkt ihrer Arbeit ist der Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza im Dhaka District in Bangladesch. Das gesammelte Material verwebt die Künstlerin in Siebdrucken auf Stoff und in einem Film zu vielschichtigen Bild- und Textcollagen.
Die Künstlerin Luise Marchand (*1987) spürt in ihrem Projekt Liquid Company – Flüssige Gesellschaft den Übergängen von 'Work-Life-Balance' zum 'Work-Life-Blending' nach, indem sie in Startup-Projekten arbeitet, an Teambuilding-Prozessen diverser Unternehmen teilnimmt und in Co-Working-Spaces tätig ist und das eigene Verhalten so wie das der Kolleg:innen studiert. Sie reflektiert den Traum von Selbstbestimmung und das Gleichgewicht von Beruf und Privatleben, die durch die Digitalisierung im 21. Jahrhundert zu einer greifbaren Realität werden.
Heiko Schäfer (*1983) richtet den Blick in seinem Werk Disziplinierte Produktion auf sozial ökonomische Bedingungen der Arbeitswelt. Er dokumentiert die Arbeitsbedingungen an industriellen Produktionsstätten in NRW und reflektiert im Austausch mit Angestellten, Hartz-IV-Empfängern und Aktivist:innen die gegenwärtige Situation von Arbeiter:innen im Verhältnis zu den Versprechen der Politik.
Im Mittelpunkt von Wenzel Stählins (*1985) Projekt Konstruktionen. Vorschlag für eine Recherche stehen mit dem weißen männlichen Körper verbundene normative Vorstellungen und Ideologien. Er untersucht anhand der Gegenüberstellung von Architekturmodellen und dem eigenen Körper, welche Ideologien den Architekturen innewohnen und wie der männliche Körper seit Vitruv bis in die Postmoderne als Maßstab für die architektonische Gestaltung unserer Lebenswelt dient.