"Research Meets Artist"
Dialogue Symposium on the Third Edition of Artist Meets Archive

Saturday 13 May 2023, 10am – 5pm

Rheinisches Bildarchiv im Historischen Archiv
Eifelwall 5, 50674 Cologne

Photographic archives are places of collecting and storage, but they also function as material repositories of photographic images and, with that, also become places of rendering either visible or invisible. The positions taken by this year’s Artist Meets Archive artists are devoted, in a whole variety of approaches, to the reflexive visibilities of the archived photographic image: to gazes of power, to female perspectives on colonial contexts, to artificial seeing done by digital image recognition processes, and to the gaze which is fixed in the collective visual memory – the tourist gaze. What happens at the interface of the archival when it meets with an artistic perspective, and how does archived material open itself to reflection from an artistic viewpoint?

On 13 May 2023, as part of Artist Meets Archive #3, a dialogue symposium titled "Research Meets Artist" will take place, during which the Artist Meets Archive artists will meet with scientific positions in four open dialogues.

With an introductory lecture by Dr. Franziska Brons (University of Cologne).

Dr. Roland Meyer (Ruhr-University Bochum) Meets Lilly Lulay
Dr. Friederike Wappler (Ruhr-University Bochum) Meets Pablo Lerma
Marc Feustel (Author/Curator, Paris) Meets Naoya Hatakeyama
Marissa Petrou, Ph.D. (KWI Essen) Meets Lebohang Kganye

The dialogues will each begin with a brief keynote and, in the ensuing conversation, reflect on the artists’ artistic work.

Moderated by Lucia Halder and Miriam Zlobinski (DGPh History and Archives department).

The symposium is taking place in partnership with DGPh/Sektion Geschichte und Archive and the Rheinisches Bildarchiv as part of the programme Artist Meets Archive #3 of Internationale Photoszene Köln. It is sponsored by the City of Cologne, the Ministry of Culture and Science of the State of North Rhine-Westphalia, and the Kunststiftung NRW.

The event will take place in English.

Tickets and further information: here

"Research Meets Artist"
Dialogisches Symposium zur dritten Ausgabe Artist Meets Archive

Samstag 13. Mai 2023, 10 – 17 Uhr

Rheinisches Bildarchiv im Historischen Archiv
Eifelwall 5, 50674 Köln

Fotografische Archive sind Orte des Sammelns und des Verwahrens, sie fungieren aber auch als materielle Speicher fotografischer Bilder und werden somit auch zu Orten der Sichtbarmachung oder Unsichtbarmachung. Was verrät der zeitliche Abstand, der zwischen zeitgenössischen Fragestellungen und den historischen Archivmaterialien liegt über ein archiviertes Foto? Sind es Spuren vergangener oder verlorener Zeiten, Spuren des Erinnerns oder Spuren des Vergessens, oder womöglich sogar Spuren der jeweiligen zeitgenössischen Ideologien und Diskurse, die uns hier begegnen? Gibt es vorgefertigte Blicke, mit denen diese Fotos einerseits entstanden sind und mit denen wir andererseits das Archivmaterial aus heutiger Sicht betrachten, oder ergeben sich hier auch ganz neue Blickwinkel?

Die Positionen der diesjährigen Artist Meets Archive Künstler:innen widmen sich in ganz unterschiedlichen Herangehensweisen den reflexiven Sichtbarkeiten des archivierten fotografischen Bildes: Den Blicken der Macht, den weiblichen Perspektiven auf koloniale Kontexte, dem künstlichen Sehen durch digitale Bilderkennungsprozesse und dem – im kollektiven Bildgedächtnis verankerten – touristischen Blick. Was passiert an der Schnittstelle des Archivarischen, wenn es auf eine künstlerische Perspektive trifft und wie lässt sich das archivierte Material durch eine künstlerische Haltung reflektieren? Sind es Annäherungen einer objektiven Betrachtung oder subjektiven Auseinandersetzung, die hier stattfinden oder womöglich sogar Versuche einer Aufarbeitung, Neusortierung und Ergänzung etwaiger Lücken?

Im Rahmen von Artist Meets Archive #3 findet am 13. Mai 2023 unter dem Titel "Research Meets Artist" ein dialogisches Symposium statt, bei dem die Artist Meets Archive Künstler:innen in vier offenen Dialogen auf wissenschaftliche Positionen treffen.

Mit einem Einführungsvortrag von Dr. Franziska Brons (Uni Köln).

Dr. Roland Meyer (Ruhr-Uni Bochum) Meets Lilly Lulay
Dr. Friederike Wappler (Ruhr-Uni Bochum) Meets Pablo Lerma
Marc Feustel (freier Autor/Kurator, Paris) Meets Naoya Hatakeyama
Marissa Petrou, Ph.D. (KWI Essen) Meets Lebohang Kganye

Die Dialoge beginnen jeweils mit einem kurzen Impulsvortrag und reflektieren im anschließenden Gespräch mit den Künstler:innen deren künstlerische Arbeit.

Moderation: Lucia Halder und Miriam Zlobinski (Vorstand DGPh Sektion Geschichte und Archive).

Das Symposium findet in Kooperation mit der DGPh/Sektion Geschichte und Archive und dem Rheinischen Bildarchiv im Rahmen des Programms Artist Meets Archive #3 der Internationalen Photoszene Köln statt. Es wird gefördert durch die Stadt Köln, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalens und die Kunststiftung NRW.

Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.

Anmeldung und weitere Informationen: hier

Ausgangspunkt von Lebohang Kganyes Ausstellungsprojekt ist ein Konvolut von Fotografien und Zeichnungen der deutschen Malerin und Fotografin Marie Pauline Thorbecke, die von 1911 bis 1913 gemeinsam mit ihrem Mann Franz Thorbecke im Auftrag der Deutschen Kolonialgesellschaft eine Expedition nach Kamerun unternahm. Kganye reist 110 Jahre später auf ihren Spuren durch das Land und verwebt in einer Videoarbeit und Rauminstallation Erinnerungen, Eindrücke und Erzählungen aus weiblicher Perspektive.

Rautenstrauch-Joest-Museum: 12. Mai bis 5. Oktober 2023
14. Mai, 11 Uhr: Matinée zur Ausstellung in Anwesenheit der Künstlerin Lebohang Kganye und der Kuratorin Lucia Halder
21. Mai, 15 Uhr: Kuratorinnenführung "Shall you Return Everything, but the Burden" Kuratorinnenführung mit Lucia Halder

Pablo Lerma befragt als Künstler und Theoretiker das Archiv des NS-Dokumentationszentrums – mit fotografischen Beständen aus der Zeit des Nationalsozialismus – nach Aspekten von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, Repräsentation und Trauma, und (unter)sucht die historischen und gegenwärtigen Machtstrukturen, die darin festgelegt sind. Durch ein Reenactment werden die Bestände der NS-Gedenkstätte aktiviert, Gegenstand seiner Befragung sind dabei insbesondere die Logiken des Öffnens, Sichtens und Verwahrens von Archivalien.

NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln: 12. Mai bis 18. Juni 2023
12. und 21. Mai, 13 Uhr: Performativer Gang durch die Ausstellung mit dem Künstler Pablo Lerma

Lilly Lulay geht der Frage nach, wie eine Künstliche Intelligenz Bilder betrachtet und was im Vergleich dazu ihre eigene künstlerische Aufmerksamkeit lenkt. Grundlage dafür ist das Archiv des Kölner (Stereo)Fotografen Karl-Heinz Hatlé, der zwischen 1961 und 1999 viele Teile der Welt bereiste und dabei auch erste Anzeichen einer globalisierten Warenwelt abbildete. Gemeinsam mit Schülerinnen der Gesamtschule Holweide reflektiert Lulay unsere heutige Bildkultur, die von Algorithmen und Bilderkennungsprogrammen geprägt ist.

Rheinisches Bildarchiv zu Gast in der Handwerkskammer zu Köln: 12. Mai bis 11. Juni 2023
14. Mai, 13 Uhr: Führung und Gespräch mit Lilly Lulay und Johanna Gummlich anschließend Workshop, Rheinisches Bildarchiv zu Gast in der Handwerkskammer zu Köln
21. Mai, 14 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit Johanna Gummlich, Rheinisches Bildarchiv

Historische Fotografien von japanischen Sehenswürdigkeiten aus der Meiji-Ära Japans (1868-1912) inspirieren den Fotografen Naoya Hatakeyama diese Orte zu besuchen und neu zu betrachten. In einer spielerischen Gegenüberstellung von fotografischem Archivmaterial und seinen eigenen Aufnahmen dieser Sehenswürdigkeiten, spürt er dem zeitlichen Aspekt nach, der zwischen den damaligen touristischen Ansichten und der heutigen Landschaft liegt.

Museum für Ostasiatische Kunst Köln: 12. Mai bis 17. September 2023
10. Mai, 18:30: Filmvorführung "Tracing the Future: Photographer Naoya Hatakeyama" und anschließendes Künstlergespräch mit Katja Stuke und Oliver Sieber am Japanischen Kulturinstitut
12. Mai, 15 Uhr: Ausstellungsrundgang in Anwesenheit von Naoya Hatakeyama