Kuratorinnenführung mit Maria Venzl: Di, 11.05.23, 16:00

Eric Asamoah (*1999) is a photographer living in Upper Austria who traveled to his parents' country of origin, Ghana, for his latest project Forever Lasts Until It Ends. The images, taken in the north of the West African republic, show adolescents in seemingly tranquil settings and in their relaxed togetherness, resting, reading or making music, with a sense of contemplation embedded in the picturesque landscape of Talensi and Tongo.

Community, a collective sense of growing up and independence, time and its transience are central to this analog photographed series.

The exhibition of Eric Asamoah's work will be expanded to include the photographic series The Day After Tomorrow, which was created in 2021 and is thus being presented for the first time as part of an exhibition. Up to now, it had appeared exclusively as a publication and was awarded "The Most Beautiful Books in Austria, 2021". Asamoah photographed it in Ghana - in Accra and Kumasi: the sea, palm trees, scenes from city and beach life, and in between, again and again, young men - alone or in groups. The pictures tell of the sensitive phase of transition into adulthood in which they are currently finding themselves.

"There is a sense of calm, exploration, and patience in the images, as it seems the subjects are preparing for the day when they will find their peace, the answers, and themselves."
- Eric Asamoah

For Eric Asamoah, coming to terms with his parents' country of origin is a self-reflexive process, a way of coming to terms with his personal coming of age.

Eric Asamoah (*1999) ist ein in Linz und Wien lebender Fotograf, der für die in der Ausstellung gezeigten fotografischen Werke das Herkunftsland seiner Eltern, Ghana, bereiste. Die Auseinandersetzung mit dem Land, aus dem seine Eltern einst nach Österreich kamen, ist für Eric Asamoah ein Prozess, der ihm ermöglicht, über sein persönliches Coming-of-Age zu reflektieren.

Die Ausstellung gliedert sich in zwei Teile: Bei der Serie The Day After Tomorrow, die 2021 in Form einer Monografie erschienen ist, liegt der Fokus auf dem Einzelnen, den Porträts von jungen Männern, die alle auf ihre eigene Art und Weise den Übergang zum Erwachsenenalter symbolisieren. Forever Lasts Until It Ends, ein Jahr später im Auftrag der OÖ Landes-Kultur GmbH entstanden, greift die im ersten Teil gestellte Frage nach dem "Übermorgen" auf und versucht Antworten im Kollektiv und in der Schönheit und Komplexität des Lebens zu finden.

THE DAY AFTER TOMORROW, 2021
Ich denke oft über das Konzept "Zeit" nach und was sie mit uns macht, wie die Vergangenheit heute noch präsent ist und auch einen Einfluss auf morgen haben wird. Einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen, kann aufregend sein, doch die Vergangenheit hinter sich zu lassen und ins kalte Wasser zu springen, kann für manche Menschen auch schwierig sein – junge Männer, die sich im Übergang zum Erwachsenwerden befinden, sind eingeschlossen. In dieser Zeit versucht man, als Person selbstbestimmt zu agieren und beginnt sein Umfeld, vergangene Überzeugungen, Träume und sich selbst zu hinterfragen. Es ist ein lehrreicher und zugleich schöner Prozess, der nicht immer rosig sein wird, am Ende des Tages wird man Frieden, Antworten und zu sich selbst finden – wenn nicht heute, wenn nicht morgen, dann eventuell übermorgen. Ich versuchte ein Ventil zu finden, um dieses Gefühl in Bildern zu vermitteln. Noch bevor ich ins Flugzeug stieg, war für mich klar, dass ich ein Buch machen werde. Ich hatte nicht viel dabei, nur einen Rucksack, eine Kamera und mehrere Dutzend Filmrollen. Meine Intention war, Impressionen zu sammeln von dem was ich fühlte. Ich war präsent und habe mich von meiner Intuition leiten lassen, ich drückte nur auf den Auslöser, wenn meine Intuition mich dazu aufforderte. Die jungen Männer, die man in der Strecke sieht, sind Fremde, die ich am Strand oder in der Nachbarschaft angesprochen habe. Während des Fotografierens war es mir wichtig, die meiste Zeit mit den Jungs im Dialog zu bleiben. Wir haben über das Erwachsenwerden, Träume und die Welt gesprochen. Durch die Gespräche haben alle Befragten den Coming-of- Age-Kontext nachvollziehen können und sich mir und der Kamera geöffnet.
- Eric Asamoah

Die Bilder erzählen von der sensiblen Phase des Übergangs vom Jugend- ins Erwachsenenalter, in der sich die Protagonisten gerade befinden. Eric Asamoah fotografierte dazu in Accra und Kumasi. The Day After Tomorrow wird im Francisco Carolinum erstmals im Rahmen einer Ausstellung präsentiert. Bislang war die Serie ausschließlich als Publikation erschienen und wurde mit dem Preis "Die Schönsten Bücher Österreichs 2021" ausgezeichnet.

FOREVER LASTS UNTIL IT ENDS, 2022
Ich sehe, dass wir versuchen, in den gegebenen Momenten präsent zu sein und an diesen festzuhalten. Diese kleinen Momente der Freude, des Friedens, der Verbundenheit und der Erfüllung in der Zeit der Muße sind meist nur von kurzer Dauer. Demgegenüber bleiben sie für immer im Gedächtnis und existieren weiter als Erinnerungen. Wir sind uns bewusst, dass die Zeit unabhängig von der Gegebenheit weiterzieht und setzen weiterhin unsere Erfahrungen in Bewegung, mit dem Puls des Lebens fort, bis wir der Mortalität gegenüberstehen und unsere Erinnerungen in das Reich der Immortalität übergehen.
- Eric Asamoah

Die Gemeinschaft, ein kollektives Gefühl des Erwachsenwerdens und der Unabhängigkeit, die Zeit und ihre Vergänglichkeit stehen bei dieser analog fotografierten und ausgearbeiteten Serie im Mittelpunkt. Die im Norden der westafrikanischen Republik entstandenen Bilder zeigen Heranwachsende in scheinbar ruhigen Kulissen und in entspanntem Zusammensein – beim Ausruhen, Lesen oder Musizieren – mit einem Sinn für Kontemplation, eingebettet in die pittoreske Landschaft von Talensi und Tongo.