Angelika Platen »
VERDOPPLUNGEN
Exhibition: 20 Aug – 15 Oct 2023
Museum der Fotografie Görlitz
Löbauer Str. 7
02826 Görlitz
03581-878761
info@fotomuseum-goerlitz.de
www.fotomuseum-goerlitz.de
Sat/Sun 12-16
Angelika Platen
"VERDOPPLUNGEN"
Ausstellung: 20. August bis 15. Oktober 2023
Eröffnung: Sonntag, 20. August, 16 - 18 Uhr
Die Künstlerin ist anwesend.
Die Ausstellung "Angelika Platen. Verdopplungen" thematisiert erstmals das Stilmittel der Verdopplung in Platens fotografischem Werk. In knapp 60 Werken aus fünf Jahrzehnten präsentiert sich Platen als faszinierende Künstlerin wie auch bedeutende Chronistin ihrer Zeit.
Kunst ist eine Form der Weltverdopplung, bei der das Physische wie das Metaphysische in eine andere Gestalt gebracht und festgehalten werden. In dieser Verdoppelung, die keine reine Spiegelung, sondern ein Konzentrat der Wirklichkeit ist, kann man die Welt anders und mitunter besser erkennen.
Angelika Platen fotografiert seit über 50 Jahren Künstler, die in diesem Sinne die Welt verdoppeln. Dabei ist es ihr gelungen, für ihre Arbeiten das Who’s Who der westlichen Nachkriegskunst Modell stehen zu lassen. Von Andy Warhol und Joseph Beuys bis Gerhard Richter, Sigmar Polke oder Günther Uecker traten viele der bedeutendsten Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor ihre Kamera.
Nicht die großen Namen der Porträtierten sind es jedoch, die das Besondere von Platens Fotografien ausmachen, sondern es ist die Qualität der Bilder selbst: Sie strahlen eine Leichtigkeit in der Inszenierung aus, sind spielerisch und geschickt komponiert, sodass sie über eine reine Abbildfunktion hinauswachsen und zu eigenständigen Kunstwerken werden. In diesen Werken setzt Platen immer wieder gekonnt die Verdopplung als geniales Stilmittel ein.
Angelika Platen fängt wie keine andere Fotografin jenen magischen Augenblick ein, wenn die Hülle fällt und ein ganzes Leben aufscheint. Dabei tauchen auch in ihren Bildern immer wieder Verdopplungen auf: So steht Julian Rosefeldt vor einer Abbildung des flämischen Gemäldes "Bildnis einer jungen Dame". Die verdoppelten, sich ähnelnden Physiognomien des Gegenwartskünstlers und der Frau aus dem späten 15. Jahrhundert lassen eine ungeahnte Verbindung über die Zeit hinweg entstehen. In den Porträts von Leiko Ikemura zeigt Platen die Künstlerin jeweils mit Abbildern ihres jüngeren Selbst im Bild und bringt damit eine Zeitebene in die Fotografien, die üblicherweise in Porträts nicht abgebildet werden kann.
Kuratiert von Simon Häuser