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Der große Schwof - Feste feiern im Osten
Ute Mahler
Kleines Erotikum Stadthalle Karl-Marx-Stadt, in der Garderobe
aus der Serie Striptease im Osten, 1988/89
© Ute Mahler/Ostkreuz

Der große Schwof - Feste feiern im Osten

Von kleinen Städten, schönen Frauen und dem Ende der Welt

Werner Mahler » Ute Mahler »

Artist Talk:

Thu 31 Aug 19:00

Kunstsammlung im Stadtmuseum Jena

Markt 7
07743 Jena

+49 (0)3641-498260


www.kunstsammlung-jena.de

Di, Mi, Fr 10-17, Do 14-22, Sa/So 11-18

"Der große Schwof"
Feste feiern im Osten


Ausstellung: 1. Juli bis 15. Oktober 2023

Am 31. August sind zwei der bedeutendsten Fotografen des Landes zu Gast: Ute & Werner Mahler. Beide haben sich längst in die Geschichte der Fotografie eingeschrieben und viele Ihrer Arbeiten zählen zum Bildgedächtnis des Landes und bilden das Besondere, das Einzigartige ab.

Ute Mahler ist in Nordthüringen geboren und fotografierte einige der schönsten Porträts aus dem Osten der Republik. Ihr Charme inspiriert und löst Ängste und Anspannung. Im Moment der Aufnahme ist sie die Spielerin, die Freundin, die Vertraute, ganz gleich, ob Politikerinnen, Vorstadtschönheiten oder Stripteasetänzerinnen dargestellt werden. 1990 gründete sie, zusammen mit sechs anderen Fotografen und Fotografinnen, die renommierte OSTKREUZ – Agentur der Fotografen. Sie hatte zahlreiche Lehraufträge und viele Ausstellungen im In- und Ausland. Einige dieser Ausstellungen hat sie zusammen mit ihrem Mann, Werner Mahler, bestritten. Er ist der etwas mehr Bodenständige im Duo Mahler. Ein Mann der Geduld, der Ausdauer, des ausgewogenen Bildes. Er ist ein Landschaftsmaler mit der Kamera, liebt besonders das Unspekta­kuläre und kann ewig warten, bis der Lichtstrahl genau dorthin fällt, wo er ihn haben will. Werner Mahler war Mitgründer der Agentur OSTKREUZ, deren Geschäftsführer er bis heute ist. 2005 rief er gemeinsam mit Thomas Sandberg die OSTKREUZSCHULE für Fotografie ins Leben.

Das Gespräch führt Petra Göllnitz, die Kuratorin der Ausstellung.

Die Ausstellung "Der große Schwof" Feste feiern im Osten blickt auf Feste und Feiern in der DDR, insbesondere in den 1980er-Jahren. Das sind vor allem jene Jahre in denen die Fassaden bröckelten, viele Menschen das Land verließen und eine neue, selbstbewusste Generation von Menschen die eigene Existenz hinterfragt haben. In dieser Zeit spielten Feste und Feiern eine große Rolle, waren essenziell – und hatten eine Bedeutung, die sich aus dem Erleben geschlossener Gesellschaften ableitet. Neben offiziellen Feiern waren das in erster Linie Feste, deren Art und Weise man selbst bestimmen konnte; und die Bilder zeigen es: Es ist kaum zu fassen, welche Vielfalt trotz schwieriger politischer Bedingungen möglich war.

Die Themen der Schau sind mit Absicht breit gewählt und reichen von der Männertagssause im Vogtland über Dorfhochzeiten, Misswahlen und Spontanpartys in Kneipen und Wohnungen bis hin zu den legendären Modehappenings im Prenzlauer Berg. Gezeigt werden über 300 Fotografien von 31 Künstlerinnen und Künstlern, die dieses privat und öffentlich so gewichtige Thema in Anlässen und künstlerischen Handschriften bis in die Zeit der Wende darstellen und hinterfragen.