Mining Photography
Der ökologische Fussabdruck der Bildproduktion
Ignacio Acosta » Lisa Barnard » Hermann Biow » Françoise & Daniel Cartier » Oscar Hofmeister » Theodor Hofmeister » Susanne Kriemann » Daphne Le Sergent » Madame d'Ora (Dora Kalmus) » Jürgen Friedrich Mahrt » Mary Mattingly » Optics Division of the Metabolic Studio » Lisa Rave » Hermann Reichling » Alison Rossiter » Eugenio Schmidhauser » Robert Smithson » Anaïs Tondeur » James Welling » Tobias Zielony »
Exhibition: 21 Sep 2023 – 21 Jan 2024
Gewerbemuseum Winterthur
Kirchplatz 14
8400 Winterthur
+41 (0)52-267 51 36
gewerbemuseum@win.ch
www.gewerbemuseum.ch
Tue-Sun 10-17
"Mining Photography"
Der ökologische Fussabdruck der Bildproduktion
Ausstellung: 22. September 2023 bis 21. Januar 2024
Dialogische Führung: Donnerstag, 26. Oktober 2023, 18.30 Uhr
"Von nachhaltiger Fotografie oder: Materiallust und Umweltfrust"
mit Nadine Wietlisbach, Direktorin Fotomuseum Winterthur
Wie nachhaltig ist die Fotografie? Seit ihrer Erfindung ist sie von der Gewinnung und der Ausbeutung natürlicher Rohstoffe abhängig. Einst waren es in erster Linie Salz, Kupfer und Silber, seit der Erfindung der digitalen Fotografie ist die Bildproduktion auf Metalle wie Kobalt und Coltan sowie solche der Seltenen Erden angewiesen. Gleichzeitig werden bei der Verarbeitung der Bilder grosse Mengen an CO2 freigesetzt. Anhand von rund 170 Arbeiten – zeitgenössische künstlerische Positionen, historische Fotografien und Expert:inneninterviews – zeigt die Ausstellung "Mining Photography. Der ökologische Fussabdruck der Bildproduktion" den Zusammenhang zur Geschichte des Rohstoffabbaus, der Entsorgung und des Klimawandels auf.
In der Ausstellung widmet sich das Gewerbemuseum Winterthur der Materialgeschichte zentraler Rohstoffe, die in der Fotografie von Bedeutung sind und stellt den Zusammenhang zu ihrem Abbau, ihrer Entsorgung und dem Klimawandel her. Anhand historischer Fotografien und zeitgenössischer künstlerischer Positionen sowie Interviews mit Expert:innen erzählt sie die Geschichte der Fotografie als eine Geschichte der industriellen Fertigung und zeigt, wie das Medium zu den vom Menschen verursachten Veränderungen der Natur beiträgt. Die ca. 170 Arbeiten umfassende Ausstellung nimmt eine neue Perspektive ein, indem sie nicht bloss die Folgen des Klimawandels abbildet, sondern erforscht, wie das Medium Fotografie selbst ideologisch in der Ausbeutung von Rohstoffen und materiell in Umweltveränderungen involviert ist.
Seit ihrer Erfindung ist die Fotografie von der Gewinnung und der Ausbeutung natürlicher Rohstoffe abhän-gig. Im 19. Jahrhundert waren es Salz, Kupfer und Silber, die für die ersten Fotografien auf Kupferplatten und für Salzpapierabzüge genutzt wurden. Nach dem Aufkommen der Silbergelatineabzüge wurde die Fotoindustrie im späten 20. Jahrhundert mit über der Hälfte des weltweiten Verbrauchs zur wichtigsten Abnehmerin für Silber. Im Zeitalter der digitalen Fotografie und der Smartphones ist die Bildproduktion auf Metalle wie Kobalt und Coltan sowie solche der Seltenen Erden angewiesen. Die Speicherung der Bilder und ihre Distribution produzieren zudem grosse Mengen an CO2.
Anhand von rund 170 Arbeiten – zeitgenössische künstlerische Positionen, historische Fotografien, Materialproben und Expert:inneninterviews – erzählt die Ausstellung "Mining Photography" eine Geschichte in fünf Kapiteln:
1) Kupfer, Gold und die Daguerreotypie
2) Fossile Brennstoffe wie Kohle und Bitumen für die Druckverfahren
3) Silber für die weitverbreiteten Silbergelatineabzüge im 20. Jahrhundert
4) Das Trägermaterial Papier und seine Beschichtung
5) Das Gewicht der Cloud – Metalle der Seltenen Erden, Metalle, Energie und Abfall für immer kleinere Kameras und Smartphones
Beteiligte Künstler:innen: Ignacio Acosta, Lisa Barnard, Hermann Biow, F & D Cartier, Oscar und Theodor Hofmeister, Susanne Kriemann, Jürgen Friedrich Mahrt, Mary Mattingly, Daphné Nan Le Sergent, Optics Division of the Metabolic Studio (Lauren Bon, Tristan Duke und Richard Nielsen), Madame d’Ora, Lisa Rave, Hermann Reichling, Alison Rossiter, Eugenio Schmidhauser, Robert Smithson, Anaïs Tondeur, James Welling, Tobias Zielony
Eine Kooperation zwischen dem Gewerbemuseum Winterthur und dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg.