Ute Mahler, Werner Mahler & Ludwig Schirmer
"An seltsamen Tagen über Flüsse in die Städte und Dörfer bis ans Ende der Welt"

Ausstellung: 3. März bis 26. Mai 2024
Eröffnung: Samstag, 2. März, 18 Uhr

Der Titel der Ausstellung "An seltsamen Tagen über Flüsse in die Städte und Dörfer bis ans Ende der Welt", klingt wie eine Reisebeschreibung. Er setzt sich aus den Namen der Werkgruppen der Fotografen Ute Mahler und Werner Mahler zusammen und verbindet ihre unter gemeinsamer Autorenschaft entstandenen Fotoprojekte.

Ute Mahler (* 1949, Berka/Thüringen) und Werner Mahler (* 1950, Boßdorf/Sachsen-Anhalt) gehören zu den herausragenden deutschen Fotograf:innen, beide haben 1990 die renommierte Fotoagentur Ostkreuz mitgegründet, die die erfolgreichste von Fotograf:innen selbstgeführte Agentur Deutschlands ist.

Heute wie damals überzeugen ihre Arbeiten durch die humanistische Sicht auf die Welt. In vielen ihrer Bilder geht es um das Menschliche und den Menschen, der unverstellt sein Ich zeigt. Immer dem Realismus verpflichtet, sind ihre Fotografien dennoch nachdrücklich von einer subjektiven Perspektive geprägt und zeigen eine persönliche Nähe zum Gegenüber. Nie wirken ihre Bilder voyeuristisch, sondern zeugen von der Achtung gegenüber den Porträtierten, gleich ob Mensch oder Natur. Kurzum: Dokumentarfotografie mit einer authentischen und unaufdringlich poetischen Bildsprache.

Über viele Jahre haben beide – Absolvent:innen der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig – ein jeweils eigenes künstlerisches Werk entwickelt sowie im Auftrag für Zeitschriften wie Sibylle, Für Dich, Stern oder das F.A.Z.-Magazin gearbeitet. Gemeinsame künstlerische Projekte entstehen seit 2008.

In der Erfurter Präsentation wird erstmals eine Auswahl aus allen gemeinsamen Werkreihen, zu denen Monalisen der Vorstädte (2008–2010), Wo die Welt zu Ende war (2011), Seltsame Tage (2010–2014), Kleinstadt (2015–1018) und An den Strömen (seit 2019) zählen, gezeigt. Zudem und erstmals in Deutschland wird das Projekt "Ein Dorf" mit Fotografien von Ludwig Schirmer durch Ute Mahler und Werner Mahler in die Ausstellung integriert.

Mittelpunkt dieses Projektes ist ein Ort, der nicht nur biografisch bedeutsam ist, sondern auch künstlerisch zum Gegenstand ihrer Aufmerksamkeit wurde: das thüringische Berka, der Geburtsort von Ute Mahler. Dort entstanden einige ihrer Bilder für Zusammenleben (1972–1988) sowie Modefotgrafien für die Zeitschrift Sibylle. Die jüngsten Aufnahmen in Berka fotografierte sie 2021/2022.

Die vielbeachtete Abschlussarbeit von Werner Mahler an der HGB Leipzig zeigt ein Porträt des Dorflebens in Berka (1977/1978). Zwanzig Jahre später fotografierte er diesen Ort und seine Menschen erneut.

Ludwig Schirmer (Wenigenehrich/Thüringen 1929–2001 Berlin), der Vater von Ute Mahler, war für wenige Jahre Müllermeister in Berka. Er fotografierte als Autodidakt. Seine Bilder erzählen von den Menschen, ihrer Arbeit, dem Alltag und ihren Festen. Sie offenbaren ein über das Dokumentarische deutlich hinausweisendes ästhetisches Gespür für Bilder, das er später zum Beruf machen sollte. Er wandte sich vor allem der Werbefotografie zu, zog nach Berlin und realisierte erfolgreich Aufträge für Broschüren und Messekataloge.

Gefördert wird die Ausstellung von der Kulturstiftung des Freistaates Thüringen, der Sparkasse Mittelthüringen sowie der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.

Begleitprogramm

17. März
Künstler:innenführung, 11.15 Uhr
mit Ute Mahler und Werner Mahler

10. April
Filmvorführung, 18.30 Uhr
"Dorfliebe", Dokumentarfilm, 2010, 80 min, R: Pamela Meyer-Arndt

19. April
Artist Talk, 18.30 Uhr
mit Ute und Werner Mahler
Moderation: Prof. Dr. Kai Uwe Schierz (Direktor Kunstmuseen Erfurt), Susanne Knorr (Kuratorin Kunsthalle Erfurt)

23. Mai
Kuratorinnenführung
mit Marit Lena Herrmann

24. Mai
Lange Nacht der Museen, 18–24 Uhr