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FOTOGRAFIE + FILM
Matthias Leupold
"Es gibt nur eine Wahrheit."
Zitat der Ansprache eines Vernehmers in der Zentralen Untersuchungshaftanstalt
des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR im Berliner Bezirk Lichtenberg,
Gedächtnisprotokoll Matthias Leupold
Während meiner Haft hatte ich nur einen Wunsch: Irgendwie durch
die Tür entkommen zu können. Matthias Leupold
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Matthias Leupold »

FOTOGRAFIE + FILM

Exhibition: 7 Feb – 14 Apr 2024

Galerie Pankow

Breite Str. 8
13187 Berlin

+49 (0)30-47537925


galerie-pankow.de

Tue-Fri 12-20, Sat/Sun 14-20

FOTOGRAFIE + FILM
Matthias Leupold
"Pionierleiter" Agitprop ist politische Agitation, wir müssen sie in unsere Erziehungsarbeit
einbeziehen. Wenn wir aus der Tadition der proletarischen Kinderbewegung lernen wollen,
dann müssen wir auch ihre Methoden der politschen Agitation übernehmen.
Diese Formen und Methoden und unser neuer politischer Inhalt werden die
Pionierorganisation "Ernst Thälmann" voranbringen.
Aus dem Handbuch des Pionierleiters, Verlag Neues Leben, Berlin 1961, S. 309
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Matthias Leupold
Fotografie + Film

Ausstellung: 7. Februar bis 14. April 2024
Eröffnung: Dienstag, 6. Februar, 19 Uhr

Begrüßung: Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow
Einführung: Matthias Flügge, Kunsthistoriker

Zur Ausstellung entsteht das Künstlerbuch "Das Gruppenbuch der Christiane P.", Lukas Verlag Berlin

Der Fotograf und Dokumentarfilmer Matthias Leupold wuchs in Berlin-Prenzlauer Berg auf. Als er Anfang der 1980er-Jahre begann, als Fotograf in Ost-Berlin zu arbeiten, erhielten seine Werke schnell Aufmerksamkeit. Darauf folgten Zensur, Ausstellungsschließungen und Verhaftung – bis Leupold im Herbst 1986 legal nach West-Berlin übersiedelte.

Matthias Leupold nimmt biografisch und aufgrund seiner Arbeitsweise sowie der Hinwendung zu szenischer Fotografie und dem Film eine besondere Stellung innerhalb der fotografischen Landschaft ein. In seiner Arbeit erforscht er gesellschaftliche und individuelle Wirklichkeiten und verwickelt die Betrachter*innen in die Untiefen und Dramen innerhalb und jenseits der deutschen und europäischen Grenze. Seine szenischen Fotografien und Bildarrangements folgen nicht nur historischen Vorbildern, sondern lösen sich wiederum von diesen in einer Art Bildreflexion bzw. Bildvision.

Die Galerie Pankow widmet ihm eine umfangreiche Einzelausstellung, die einen Einblick in sein vielgestaltiges Œuvre liefert. Breiten Raum nimmt die Serie "Aus dem Gruppenbuch der Christiane P." (2021) ein, in der Leupold auf seine Kindheit und Jugend in der DDR zurückblickt. Seine Inszenierungen versteht er exemplarisch als persönlichen Erfahrungsbericht und Verarbeitung von Erlebtem. Die Serie wird zusätzlich in einem Künstlerbuch, das im Rahmen der Ausstellung erscheint, präsentiert. Neben den Fotografien sind vier Dokumentarfilme, die in Vietnam, im Libanon, in der Schweiz und in Albanien entstanden, dauerhaft in der Ausstellung zu sehen.

FOTOGRAFIE + FILM
Matthias Leupold
"Niemals gedankenlos singen – mit dem Lied denken und fühlen"
Aus dem Handbuch des Pionierleiters
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Matthias Leupold, 1959 in Ost-Berlin geboren, studierte ab 1986 an der Hochschule der Künste (heute UdK) und war ebendort Meisterschüler bei Prof. Ludwig Thürmer. Von 2007 bis 2014 war er Rektor der von ihm begründeten BTK – Hochschule für Gestaltung in Berlin. Bis heute ist er Professor für künstlerische Fotografie und digitale Bildmedien an der Nachfolgeinstitution University of Europe for Applied Sciences. Leupold lebt und arbeitet in Berlin.

Veranstaltungen – In Anwesenheit des Künstlers

Filmvorführung
Donnerstag, 29. Februar, 19 Uhr
"Lighter than Orange – The Legacy of Dioxin in Vietnam", 2015, 72 min, Fassung mit deutschen Untertiteln

Führung durch die Ausstellung + Szenische Lesung
Donnerstag, 7. März, 19 Uhr
mit Marharyta Pshenitsyna
zur Bildfolge "Aus dem Gruppenbuch der Christiane P."

Künstlergespräch + Buchpräsentation
Donnerstag, 14. März, 19 Uhr
"Aus dem Gruppenbuch der Christiane P.", Lukas Verlag

FOTOGRAFIE + FILM
Matthias Leupold
"Aufstand der Kittelschürzen"
Im Sommer 1976 fuhren entschlossene Arbeiterinnen des Stickstoffwerkes Piesteritz von Sachsen-Anhalt nach Berlin,
um vor dem Staatsratsgebäude, dem Sitz des damaligen Generalsekretärs der Sozialistischen Einheitspartei
Deutschlands (SED) Erich Honnecker, gegen nochmals erhöhte Arbeitsnormen zu protestieren.
Fake news by the author Matthias Leupold
© VG Bild-Kunst, Bonn 2024