Dietmar Riemann »
Innere Angelegenheiten
Fotografien 1975 - 1989
Exhibition: 23 Feb – 28 Apr 2024
Freundeskreis Willy-Brandt-Haus
Stresemannstr. 28
10963 Berlin
+49 (0)30-25993787
presse@freundeskreis-wbh.de
www.fkwbh.de
Tue-Sun 12-18
Dietmar Riemann
"Innere Angelegenheiten"
Ausstellung: 23. Februar bis 28. April 2024
Eröffnung: Donnerstag, 22. Februar, 19 Uhr
Der Freundeskreis Willy-Brandt-Haus zeigt Fotografien von Dietmar Riemann, die in den 1970er und 1980er Jahren in der DDR aufgenommen wurden. Die sozialdokumentarischen Aufnahmen zeigen verschiedenste Facetten des alltäglichen Lebens. Riemanns reicher Bilderfundus spiegelt dabei nicht nur das persönliche Befinden in einer schwierigen politischen Situation wider, sondern auch allgemeine gesellschaftliche Belange.
In der Ausstellung geben ausgewählte Fotografien aus sechs Serien Einblicke in Bereiche, die in der DDR sonst eher unbeachtet blieben: Ein Wohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung, ein Altersheim in Ostberlin, Szenen auf einer Trabrennbahn, aber auch menschenleere Berliner Hinterhöfe sowie Mauern, Zäune und Schaufenster. Die Existenz dieser Aufnahmen ist im Kontext ihrer Entstehungsbedingungen nicht selbstverständlich und gibt zudem Aufschluss über die politische Haltung des Fotografen. Riemann thematisiert in seinen sozialdokumenta-rischen Aufnahmen Themen wie Freiheit, zwischenmenschliche Beziehungen sowie Krankheit und Tod. Seine Form der Bildsprache war von der Regierung nicht gern gesehen und führte für Riemann schließlich zum Ausstellungsverbot.
Als Sohn einer Fotografenfamilie wuchs Riemann in Sachsen auf. Nach der Fotografenlehre arbeitete er zunächst als Werks- und Architekturfotograf und studierte anschließend an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Danach verdiente er hauptsächlich freiberuflich seinen Lebensunterhalt. Nachdem sein Ausreiseantrag 1986 immer wieder abgelehnt wurde, widmete er sich eigenen Projekten. Bis zur Bewilligung seiner Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1989, drei Monate vor dem Zusammenbruch der DDR, lebte Riemann hauptsächlich in Ostberlin. Bis heute fotografiert Riemann mit einem sozialkritischen Blick auf den Alltag weiter. Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von Heidelberg.
Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt mit der Stiftung Situation Kunst.