All Beauty Must Die
Luise Marchand » Laura Schawelka »
Artist Talk:
Sat 20 Apr 17:00
Villa Heike
Freienwalder Str. 17
13055 Berlin
0178-4564256
post@villaheike.org
www.villaheike.com
Thu-Sat 14-18 + b.a.
Die Ausstellung "All Beauty Must Die" in der Villa Heike in Berlin-Lichtenberg präsentiert fotografische Arbeiten der in Berlin lebenden Künstlerinnen Luise Marchand und Laura Schawelka. Die gezeigten Werke erforschen und hinterfragen Themen wie die Konservierung von Schönheit, Tod und Vergänglichkeit.
Luise Marchand präsentiert in ihrer Serie "Muttererde" inszenierte Schnittblumen und Stängel, die mit Werkzeugen wie Feuerzeug, Stahlnadel, Faden und Hammer für den Verkauf präpariert werden, und reflektiert damit Prozesse der Kommerzialisierung und des Konsums. Selbst aus einer Floristenfamilie stammend, thematisiert die Künstlerin in ihren Fotografien die umfassende und zeitgenössische Bedeutung der Floristen unter dem Einfluss des Wertschöpfungskapitalismus. Dabei spielt sie mit dem visuellen Vokabular der Werbeindustrie und stellt so die synthetische Produktion von Perfektion bei der Verarbeitung von Blumen und Pflanzen in Frage. Ihre Serie kann als Kommentar zum wachsenden Trend zur synthetischen Perfektion in der Blumenproduktion gesehen werden, während sie gleichzeitig die inhärenten Paradoxien innerhalb einer Industrie aufzeigt, die gezwungen ist, Schönheit zu produzieren. Themen wie Ästhetik, Vergänglichkeit treten in Marchands inszenierten Kompositionen in den Vordergrund und regen so zum Nachdenken über die (sich verändernden) Bedingungen von Schönheit in einem Zeitalter der fabrizierten Perfektion an.
In ihrer Serie "AGAIN" verbindet Laura Schawelka die Themen Replikation, Interpretation und Konsum, indem sie Fotografien der Wachsfigur von Marlene Dietrich bei Madame Tussauds Bildern einer Replik der Büste der Nofretete gegenüberstellt. Die Künstlerin nimmt häufig historische Bezüge als Ausgangspunkt und erforscht damit die visuelle Repräsentation von Objekten und deren Bewertungsmechanismen. Ihre Serie "AGAIN" geht tiefer in diese Thematik ein, in der sie auch die komplexe Beziehung zwischen Darstellung und Illusion, Kopie und Authentizität untersucht. Darüber hinaus dient die Serie als Untersuchung der Rolle der Präsentation von Objekten, indem sie die Kommodifizierung der Ästhetik aufzeigt und die Mechanismen von symbolischen Bildern und Motiven hinterfragt. Ihr Werk ist somit eine Reflexion über die Komplexität der visuellen und ästhetischen Bildkultur in einer Zeit, die von Reproduktion und Konsum dominiert wird.
Im Ausstellungsraum treffen die Werke von Marchand und Schawelka aufeinander und eröffnen so einen Dialog über Schönheit, Vergänglichkeit und das komplexe Zusammenspiel von Repräsentation und Manipulation. In diesem Sinne ist "All Beauty Must Die" eine Auseinandersetzung mit der ephemeren Natur der Schönheit und zugleich dem Vergehen der Zeit.