Gerry Johansson »
being human, being material
Exhibition with Andreas Johnen
Exhibition: 10 Mar – 20 Apr 2024
Dorothée Nilsson Gallery
Potsdamer Str. 65
10785 Berlin
+49 (0)170-5470707
gallery@dorotheenilsson.com
www.dorotheenilsson.com
Wed-Sat 12-18
Gerry Johansson & Andreas Johnen
"being human, being material"
Exhibition: 10 March – 20 April 2024
Opening: Saturday, 9 March, 4 – 7pm
What is human, what is material? Materiality is a fundamental dimension of human existence. We, as living bodies, are worldly creatures interacting with our surroundings in profound ways that shape the whole of material reality. In turn, we are constantly constructed and shaped by everything to which we are connected. Being human, being material, featuring artworks from Gerry Johansson and Andreas Johnen, is a dialogue between the two artists within and across photography, works on paper and sculpture.
Gerry Johansson is known for capturing towns scattered across the globe, particularly in the United States, Sweden, and Germany. His primary objective is to showcase the influence individuals have on their surrounding environments and how cities evolve over time. His independent, layered visual language is the central thread that connects the places aesthetically with each other. At the same time, it allows the viewer to decode deep cultural differences down to the slightest material detail of what is shown, be it the outline of a hill or a roof’s construction line.
In his series "Ehime", he focuses his creative energy on unveiling the environment surrounding the Japanese people, as opposed to the people themselves. He works with three natural elements – rock, water, and foliage – to mirror the exceptional beauty of the region. He takes his camera to the rocks and mountain streams of Nametoko Valley, deep inside forests teeming with life, and to the waters of the Seto Inland Sea. Metropolitan scenes also captivate him. He turns his lens toward encapsulating urban harshness, ironically contrasting it with the unexpected relief brought by the green and foliage.
Andreas Johnen’s work is an abstract combination of thought and manual skill. With his emphasis on repetition, time, and process, he follows in the tradition of conceptual minimalists, for whom the art object coincides with the labor through which it is produced. All his artworks are reduced yet sublimated to their pure physical elements. He creates sensual sculptures made of concrete and foam to make the forces of their material interaction visible. He also uses different methods to saturate paper with color: he applies the paint until the paper can hold no more.
In his recent series, papers are dipped in color continuously over the course of several months. These black and white squares hang like handkerchiefs on the wall as though recovering from the shock of two elements, paint and paper, becoming one with time. With this technique, each color transforms into a solid material of its own, consuming the paper as if a color were a substance, or an ultimate purpose, not just a means.
Gerry Johansson & Andreas Johnen
"being human, being material"
Dauer: 10. März bis 20. April 2024
Eröffnung: Samstag, 9. März, 16 - 19 Uhr
Was ist menschlich, was ist materiell? Das Materielle ist eine grundlegende Dimension der menschlichen Existenz. Als lebendige Körper sind wir weltliche Wesen, die mit ihrer Umgebung auf tiefgreifende Weise interagieren und die gesamte materielle Realität formen. Im Gegenzug werden wir ständig von allem, mit dem wir verbunden sind, gestaltet und geformt. Die Ausstellung "being human, being material" mit Werken von Gerry Johansson und Andreas Johnen ist ein Dialog zwischen den beiden Künstlern in und zwischen Fotografie, Papierarbeiten und Skulpturen.
Gerry Johansson ist bekannt für seine Aufnahmen von Städten auf der ganzen Welt, insbesondere aus den USA, Schweden und Deutschland. Seine Absicht ist es, den Einfluss des Einzelnen auf seine Umgebung und die Entwicklung der Städte im Laufe der Zeit aufzuzeigen. Die einzigartige, vielschichtige Bildsprache ist der rote Faden, der die Orte ästhetisch miteinander verbindet. Gleichzeitig ermöglicht sie dem Betrachter, tiefe kulturelle Unterschiede bis hin zu den kleinsten materiellen Details innerhalb des Gezeigten zu entschlüsseln, sei es der Umriss eines Hügels oder die Konstruktionslinie eines Daches.
In seiner Serie "Ehime" konzentriert er seine kreative Energie darauf, die Umgebung des japanischen Volkes zu enthüllen, im Gegensatz zu den Menschen selbst. Er arbeitet mit drei natürlichen Elementen - Felsen, Wasser und Laub - um die außergewöhnliche Schönheit der Region widerzuspiegeln. Er nimmt seine Kamera mit zu den Felsen und Gebirgsbächen des Nametoko-Tals, tief in die Wälder, in denen es von Leben wimmelt, und zu den Gewässern der Seto-Binnensee. Auch Großstadtszenen ziehen ihn in ihren Bann. Mit seinem Objektiv fängt er die Härte der Stadt ein und setzt sie ironisch in Kontrast zu der unerwarteten Erleichterung, die das Grün und das Laub mit sich bringen.
Andreas Johnens Werk ist eine abstrakte Kombination von Denken und handwerklichem Geschick. Mit seiner Betonung von Wiederholung, Zeit und Prozess steht er in der Tradition der konzeptionellen Minimalisten, für die das Kunstobjekt mit der Arbeit, durch die es hergestellt wird, zusammenfällt. Alle seine Kunstwerke sind auf ihre reinen physischen Elemente reduziert und sublimiert. Er schafft sinnliche Skulpturen aus Beton und Schaumstoff, um die Kräfte ihrer materiellen Interaktion sichtbar zu machen. Er verwendet auch verschiedene Methoden, um Papier mit Farbe zu sättigen: Er trägt die Farbe so lange auf, bis das Papier nichts mehr aufnehmen kann.
In seiner jüngsten Serie werden Papiere über mehrere Monate hinweg kontinuierlich in Farbe getaucht. Diese schwarzen und weißen Quadrate hängen wie Taschentücher an der Wand, als würden sie sich von dem Schock erholen, dass zwei Elemente, Farbe und Papier, mit der Zeit eins werden. Bei dieser Technik verwandelt sich jede Farbe in ein eigenes festes Material und verzehrt das Papier, als wäre eine Farbe eine Substanz oder ein Endzweck und nicht nur ein Mittel.