Anna Szprynger »
Dark Tones
Exhibition: 30 Apr – 13 Jul 2024
Sat 27 Apr
Galerie Springer Berlin
Fasanenstr. 13
10623 Berlin
+49 (0)30-3157220
office@galeriespringer.de
www.galeriespringer.de
Tue-Fri 12-18, Sa 12-15 +
Anna Szprynger
"Dark Tones"
Paintings and Photographs
Ausstellung: 30. April bis 13. Juli 2024
Eröffnung: Samstag, 27. April, 14 - 18 Uhr
Zum ersten Mal seit über elf Jahren zeigen wir, die Galerie Springer Berlin, wieder eine Ausstellung, die sich neben der Fotografie auch der Malerei widmet. Und zum ersten Mal präsentieren wir Werke der polnischen Künstlerin Anna Szprynger. Sie wurde 1982 in Warschau geboren, studierte Grafik und Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Kazimierz Dolny und an der Maria Curie Skłodowska-Universität in Lublin. Es folgte die Promotion an der Akademie der Schönen Künste in Warschau unter der Leitung von Professor Dorota Grynczel.
Lange Zeit arbeitete Anna Szprynger im Bereich der geometrischen Abstraktion. In jüngster Zeit hat sie ihre Komfortzone verlassen und sich auf neues Terrain begeben. "Als Künstlerin beobachtet man, denkt, fühlt und beginnt dann langsam, sein Werk in Richtung Abstraktion zu lenken - das ist ein sehr üblicher Weg der künstlerischen Erforschung. Bei mir ist es genau umgekehrt - ich suche einen Ausweg aus der Abstraktion, weil ich sie ein wenig satt habe und versuche, die künstlerische Landschaft zu erweitern".
Anna Szpryngers Malerei geht von einer schwarz grundierten Leinwand aus, auf der sie mit feinen Pinseln der Größe 000 zarte Linien schafft. Der polnische Schriftsteller Marek Bieńczyk schreibt in einem Text: "Ihre Hand denkt, stelle ich mir gerne vor. Noch lieber stelle ich mir vor oder nehme einfach wahr, dass all diese Strichelchen (Linien, Streifen, Drähtchen, Fädchen, Stäbchen, Strahlen) die Gedanken ihrer Hände sind." In seinem bemerkenswerten Essay vergleicht er die Wirkung von Szpryngers Malerei mit dem Glücksgefühl, das er bei der Lektüre von Marcel Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" empfunden habe. "Vielleicht hängt dieses Glück mit musikalischer Empfindung zusammen." Schreibt Bieńczyk etwas später. Auch er spricht von melodischen Kompositionen und erzeugten Tönen. Dieses Empfinden hat letztlich zum Titel der Ausstellung geführt. Sowohl in der Malerei als auch in der Fotografie zeigen sich tiefe Molltöne. Und sind es nicht letztlich die
tiefen Töne und Kompositionen in Moll, die die großen Glücksmomente auslösen?
In der Ausstellung sind neue Arbeiten zu sehen, die aus ihren Beobachtungen von Texturen und Mustern auf ihren Reisen in die Natur entstanden sind. Neben den ausgestellten Gemälden von Anna Szprynger werden parallel entstandene Fotografien gezeigt, die für die Künstlerin keine Inspiration, sondern eine Symbiose darstellen. Ohne die Fotografien gäbe es die gemalten Bilder nicht und sie weiß nicht, ob die Fotografien entstanden wären, wenn sie die zugrunde liegenden Themen nicht optisch wahrgenommen hätte. Ergänzend zu den neuen Werken werden klassische Arbeiten ihres Repertoires gezeigt.