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NACHLEBEN
© Sandra Ratkovic / Archiv Karl A. Bauer, Moosburg/ Privatarchiv

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NACHLEBEN

Versiegelte Geschichten(n) von Arbeit und Migration

Künstlerführung:

Sun 26 May 16:00

Freundeskreis Willy-Brandt-Haus

Stresemannstr. 28
10963 Berlin

+49 (0)30-25993787


www.fkwbh.de

Tue-Sun 12-18

Sandra Ratkovic
"NACHLEBEN – Versiegelte Geschichte(n) von Arbeit und Migration"


Ausstellung: 19. April bis 23. Juni 2024
Künstlerinnen-Führungen: 27. April, 15 Uhr & 26. Mai, 16 Uhr

Die Ausstellung "NACHLEBEN – Versiegelte Geschichte(n) von Arbeit und Migration" zeigt die Überschichtung der Nutzungszwecke des Stalag VII A - einem ehemaligen deutschen Kriegsgefangenenlager. Die Künstlerin Sandra Ratkovic erforscht die zeitlichen Ebenen dieses Lagers. Sie hatte die Möglichkeit, erstmals verlassene Innenräume und Fundstücke zu dokumentieren, die von einem vergangenen Leben zeugen. Sie spürt damit auch Geschichten der Arbeitsmigration nach und erforscht das Leben der Anwohner:innen aus Ländern wie der Türkei, Italien und dem ehemaligen Jugoslawien.

Die Ausstellung visualisiert, wie verschiedene Bevölkerungsgruppen wie Kriegsgefangene, Heimatvertriebene und "Gastarbeiter" historisch bedingt unter den jeweiligen Zeitumständen und Prämissen gelebt haben bzw. leben mussten. Die Künstlerin stellt jedoch nicht nur diese Dokumentation vor, sondern entwirft darüber hinaus ein vielschichtiges Kaleidoskop der unterschiedlichen Zeit- und Bedeutungsschichten, die mit dem auch heute noch aufgeladenen Ort verknüpft sind. Auf Basis historischer Schwarzweißaufnahmen erstellt sie unterschiedliche Bild-Konglomerate, in die sie nicht nur Abbildungen der Fundstücke sowie Ansichten der jetzigen städtebaulichen Situation integriert, sondern auch von den ehemaligen Arbeitsmigrant:innen zur Verfügung gestellte Familienfotos berücksichtigt.

"Die Überschichtung verschiedenster Schicksale und der damit verbundenen deutschen Geschichtsepochen kann an den Räumen des Stalag VII A im bayerischen Moosburg detailliert und punktuell festgemacht werden", erklärt die Künstlerin Sandra Ratkovic. "So schliefen in den gleichen Zimmern Kriegsgefangene und danach internierte Nationalsozialisten. In den Baracken wurden während des Zweiten Weltkrieges die Bäder von deutschen Wachsoldaten und später von türkischen 'Gastarbeitern' genutzt - teilweise völlig unverändert möbliert."