RAY Echoes Memory

5th International Triennial of Photography

Exhibition: 30 May – 22 September 2024

In its fifth edition, the international photography triennial RAY presents contemporary photography and related media at various exhibition venues in Frankfurt and the Rhine-Main region. In exhibitions and events, the triennial's artists explore and reflect on challenges and areas of tension in self-perception and human interaction, all under the theme ECHOES: they create an echo that draws attention to their themes.

The exhibition "RAY Echoes Memory" shows seven international artistic positions that deal with the role of photography as a carrier of memory. In their works, the artists question how missing or blurred memories can be (re)created using photographic images. They visualise how elastic our memory is when it comes to storing and reproducing the past and show how what we have seen fades and is replaced by new images.

In her series "memories I don't have", German artist Johanna Schlegel searches for a way to visualise missing memories of her childhood. By chemically processing photographs from her family album, she creates blurs on the surfaces of the images that express the gaps in her memory.

The feeling of anxiety and climatic threat that the American artist Mimi Plumb associates with the memories of her youth in small-town Walnut Creek on the US West Coast also permeates the cool photographs in her series "The White Sky".

The German artist Jana Bissdorf creates a connection between different time levels and narratives in her group of works "Paths to Happiness", for which she physically combines found black and white photographs with her own colour photographs, thus building new associative spaces between the present and the past.

In the series "Being there", created together with Lee Shulman (founder of the Anonymous Project), the Senegalese artist Omar Victor Diop places himself retrospectively in the snapshots of a white American middle class of the 1950s and 1960s with such playful lightness and irony that the political message of the works is not immediately apparent.

In her work "Her-Story", South African artist Lebohang Kganye revives memories of her deceased mother by superimposing images from her family albums with self-portraits in her mother's clothes.

In "Walking back to happiness", British artist Maisie Cousins uses artificial intelligence to create images of childhood memories that were not captured photographically, in this case those of an amusement park that she often visited.

The work of French artist Sophie Calle revolves around questions of memory and transience and the associated voids in many ways. She shares her inner monologue in touching combinations of images and texts.

The questioning of transience through the medium of photography can also be found in the works of US artist Nicholas Nixon, who portrayed his wife Bebe and her three sisters every year from 1975 to 2022 in the impressive series "The Brown Sisters".

RAY Echoes Memory was curated by Anne-Marie Beckmann. The concept of RAY ECHOES 2024 was jointly developed by Anne-Marie Beckmann (Deutsche Börse Photography Foundation), Alexandra Lechner (freelance curator), Celina Lunsford (Fotografie Forum Frankfurt) and Matthias Wagner K (Museum Angewandte Kunst).

RAY Echoes Memory

5. Internationale Triennale der Fotografie

Ausstellung: 30. Mai bis 22. September 2024

Die internationale Triennale der Fotografie RAY präsentiert in ihrer fünften Ausgabe zeitgenössische Fotografie und verwandte Medien an verschiedenen Ausstellungsorten in Frankfurt und der Rhein-Main-Region. In Ausstellungen und Veranstaltungen erforschen und reflektieren die Künstler*innen der Triennale unter dem Thema ECHOES Herausforderungen und Spannungsfelder der Selbstwahrnehmung und des menschlichen Miteinanders: Sie erzeugen ein Echo, das die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf ihre Themen lenkt.

Die Ausstellung RAY Echoes Memory zeigt sieben internationale künstlerische Positionen, die sich mit der Rolle von Fotografie als Erinnerungsträger auseinandersetzen. In ihren Werken hinterfragen die Künstler*innen, wie anhand fotografischer Bilder fehlende oder unscharfe Erinnerungen (wieder-) hergestellt werden können. Sie visualisieren, wie elastisch unser Gedächtnis in der Speicherung und Reproduktion von Vergangenem ist und zeigen auf, wie Gesehenes verblasst und durch neue Bilder ersetzt wird.

So sucht die deutsche Künstlerin Johanna Schlegel in ihrer Serie "memories I don’t have" nach einer Möglichkeit, fehlende Erinnerungen ihrer Kindheit zu visualisieren. Durch die chemische Bearbeitung von Fotografien aus ihrem Familienalbum lässt sie Unschärfen auf den Bildoberflächen entstehen, die die Leerstellen in ihrem Gedächtnis zum Ausdruck bringen.

Das Gefühl der Beklemmung und klimatischen Bedrohung, das die amerikanische Künstlerin Mimi Plumb mit den Erinnerungen an ihre Jugend im kleinstädtischen Walnut Creek an der US-amerikanischen Westküste verbindet, durchdringt auch die kühlen Fotografien ihrer Serie "The White Sky".

Die Verbindung von verschiedenen Zeitebenen und Erzählungen stellt die deutsche Künstlerin Jana Bissdorf in ihrer Werkgruppe "Wege zum Glück" her, für die sie gefundene Schwarzweißaufnahmen mit eigenen Farbfotografien physisch zusammenfügt und so neue Assoziationsräume zwischen Gegenwart und Vergangenheit schafft.

In der gemeinsam mit Lee Shulman, dem Begründer des Anonymous Project, geschaffenen Serie "Being there" platziert sich der senegalesische Künstler Omar Victor Diop nachträglich in die Schnappschüsse einer weißen US-amerikanischen Mittelschicht der 1950er und 1960er Jahre mit so viel spielerischer Leichtigkeit und Ironie, dass sich die politische Botschaft der Werkgruppe nicht unmittelbar offenbart.

In ihrer Arbeit "Her-Story" lässt die südafrikanische Künstlerin Lebohang Kganye die Erinnerungen an ihre verstorbene Mutter aufleben, indem sie deren Bilder aus den Familienalben mit Selbstportraits in der Kleidung ihrer Mutter überlagert.

Mittels künstlicher Intelligenz kreiert die britische Künstlerin Maisie Cousins in "Walking back to happiness" Bilder von Kindheitserinnerungen, die nicht fotografisch festgehalten wurden, in diesem Fall die eines Vergnügungsparks, den sie öfter besuchte.

Das Werk der französischen Künstlerin Sophie Calle kreist auf vielfältige Weise um Fragen der Erinnerung und Vergänglichkeit sowie damit verbundenen Leerstellen. In berührenden Bild- und Textkombinationen teilt sie ihren damit verbundenen inneren Monolog.

Die Befragung von Vergänglichkeit durch das Medium Fotografie findet sich auch in den Arbeiten des US-amerikanischen Künstlers Nicholas Nixon, der seine Frau Bebe und ihre drei Schwestern in der beeindruckenden Serie "The Brown Sisters" von 1975 bis 2022 jedes Jahr gemeinsam portraitiert hat.

RAY Echoes Memory wurde von Anne-Marie Beckmann kuratiert. Das Konzept von RAY ECHOES 2024 wurde gemeinsam entwickelt von Anne-Marie Beckmann (Deutsche Börse Photography Foundation), Alexandra Lechner (freie Kuratorin), Celina Lunsford (Fotografie Forum Frankfurt) und Matthias Wagner K (Museum Angewandte Kunst).