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Being, Seeing, Wandering
Akinbode Akinbiyi
Victoria Islands, Lagos, 2006
aus der Serie Photography, Tobacco, Sweets, Condoms and other Configurations
seit den 1970er Jahren
© Akinbode Akinbiyi

Akinbode Akinbiyi »

Being, Seeing, Wandering

Artist Talk:

Thu 11 Jul 18:00

Berlinische Galerie

Alte Jakobstr. 124-128
10969 Berlin

+49 (0)30-78902600


www.berlinischegalerie.de

Mon, Wed-Sun 10-18

Akinbode Akinbiyi (*1946 Oxford, England) erhält den Hannah-Höch-Preis 2024. Für seine Straßenaufnahmen wandert der international bekannte Fotograf und Autor, der seit 1991 in Berlin lebt und arbeitet, durch die Metropolen dieser Welt. Lagos, Bamako, Berlin oder Durban – der Stadtraum ist sein Arbeitsplatz.

Ein Ort, den er als "grenzenloses Labyrinth" empfindet, "ein Irrgarten niemals endender Straßen, in unzählbaren Wegen zusammenfließend", wie er 2009 formulierte. Akinbiyi fotografiert, was er beobachtet, analog und überwiegend in Schwarz-Weiß. Seine Bilder sind nuancenreiche visuelle Metaphern, die gesellschaftlichen Wandel und soziale Ausgrenzung ebenso thematisieren wie die politischen, sozialen und architekturgeschichtlichen Folgen des Kolonialismus. Mit seinen Aufnahmen transportiert er eine Weltsicht jenseits stereotypisierender und damit diskriminierender Darstellungen.

Mit rund 130 Fotografien aus verschiedenen Serien – darunter zwei, die erstmals in Deutschland zu sehen sind – gibt die Ausstellung in der Berlinischen Galerie Einblicke in das fünf Jahrzehnte umfassende Werk. Die erste museale Einzelpräsentation in Deutschland wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler konzipiert.

Akinbode Akinbiyi begreift Fotografie als "eine visuelle Form des Schreibens". Seine Bilder sind nicht inszeniert, er beobachtet, erwartet und entdeckt vielmehr die glückliche Fügung des Augenblicks vor der Linse seiner analogen Kamera, der Rolleiflex. Diagonalen und wechselnde Perspektiven betonen den Modus des Entstehens, der geprägt ist durch die Bewegung des Fußgängers in der Stadt. Das strenge Quadrat des Mittelformats bietet hier den Rahmen. Die Atmosphäre ist dicht: Energie, Gerüche und Geräusche der Stadt scheinen ebenso visuell eingefangen. Gleichzeitig zeichnen sich seine Fotografien durch eine poetische und thematische Vielschichtigkeit aus; sie laden ein, gelesen zu werden und die verdichteten Ebenen zu ergründen. Aus den entstandenen Einzelaufnahmen wählt er aus und kombiniert sie zu Serien und Langzeitserien, die er teilweise über mehrere Jahrzehnte fortschreibt.

In der Berlinischen Galerie werden Werke aus sieben verschiedenen Serien gezeigt. Über Hörstationen und QR-Codes lassen sich Texte zu den einzelnen Serien aufrufen, die Akinbode Akinbiyi verfasst und selbst eingesprochen hat. Darüber hinaus haben Besucher*innen die Möglichkeit, sich in einem Fotoautomat selbst aufzunehmen. Auf dem Abzug erhalten sie neben ihrem Selbstporträt drei zufällig zusammengestellte Bilder des Künstlers. Vier Vitrinen-Tische zeigen neben Veröffentlichungen von Akinbode Akinbiyi Fotobücher renommierter Fotograf*innen aus seiner Sammlung. Sie zeigen Akinbiyis Inspirationsquellen und geben Einblick in seine Auseinandersetzung mit fotografischer Bildgestaltung.