Elger Esser »
Die engen Wasser
Exhibition: 7 Sep 2024 – 12 Jan 2025
Thu 26 Sep
Die Neue Galerie im Haus Beda
Bedaplatz 1
54634 Bitburg
06561-96450
www.haus-beda.de/neue-galerie/
Tue-Fri 15-18, Sat-Sun 14-18
Elger Esser
"Die engen Wasser"
Ausstellung: 7. September 2024 bis 12. Januar 2025
Elger Essers (*1967) fotografische Landschaften sind bildliche Huldigungen an die Schönheit der Natur. Der Künstlerarbeitet vor allem in Frankreich, meist an der Atlantikküste, in der Normandie, Bretagne und an der Loire. Die Felsformationen von Ètretat oder das im Meer liegende, berühmte Kloster Mont-Saint-Michel sind Motive, die er bei den verschiedensten Tages- und Jahreszeiten fotografiert.
Die bevorzugt bei dunstigen
Wetterverhältnissen und gedämpftem atmosphärischem Streulicht in langen Belichtungszeiten entstandenen, präzise komponierten Landschaftsbilder 'spielen' mit Horizontalen und Tiefenwirkung. Viele Aufnahmen von Elger Esser muten so an, als ob sie Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden seien. Elger Essers landschaftliche Veduten 'erzählen' immer eine 'Geschichte' oder evozieren Erinnerungen.
Der in Stuttgart geborene und in Rom aufgewachsene Sohn einer Fotografin und eines Schriftstellers folgt bei seinen fotografischen Exkursionen gerne literarischen Beschreibungen und begibt sich auf die Spuren von Marcel Proust, Gustave Flaubert und Guy de Maupassant. Für die Bitburger Ausstellung nimmt der namhafte Vertreter der Düsseldorfer Becher-Schule und Oskar-Schlemmer-Preisträger die Loire und ihre Nebenflüsse, die Marne und vor allem die Èvre ins Visier: Er bewegt sich bei diesen neuen Aufnahmen auf den literarischen Spuren des renommierten französischen Schriftstellers Julien Gracq (1910 - 2007).
In dem schmalen Buch "Die engen Wasser (1976, dt. 1985) beschreibt der Literat die Flusslandschaft der Èvre, in sinnlichen literarischen Skizzen. Essers Aufnahmen der Èvre sind eine sowohl fotografische als auch literarische Spurensuche und eine Hommage an den literarischen Einzelgänger und die 'verträumt' wirkende Flusslandschaft.
Von besonderem Reiz sind auch Essers analoge Aufnahmen, die er auf versilberte Kupferplatten im direkten Pigmentdruckverfahren überträgt und mit Schellackfirnis lackiert. Durch den metallischen Untergrund werden das Reflexionsspiel des Lichts und die Strahlkraft der Farben intensiviert. Hierdurch scheinen diese Werke zwischen Malerei und Fotografie zu oszillieren.
Einige in diesem von Elger Esser erfundenen Verfahren hergestellte Arbeiten wie auch verschiedene Heliogravüren des Künstlers werden ebenfalls in der Ausstellung "Die engen Wasser" präsentiert.
Begleitend zu der Ausstellung erscheint im Kerber-Verlag das Buch "Elger Esser. Die engen Wasser".