Benita Suchodrev »
Le bal infernal
Exhibition: 11 Oct 2024 – 26 Jan 2025
Wed 27 Nov
Fotografiska Berlin
Oranienburger Str. 54
10117 Berlin
community.berlin@fotografiska.com
www.fotografiska.com/berlin/
daily 10-23
Benita Suchodrev
"Le bal infernal"
2008 – 2024
Exhibition: 11 October, 2024 – 26 January, 2025
Opening: Thursday, 10 October, 7pm
"There’s a certain madness and magic to it all: the neurotic flicker of neon lights, the dissolution of the self in a trance to a sinister beat or acting out bliss with a stranger on a shabby couch in a smoke-filled room. Beneath the party facade, these moments speak to a deeper part of the human condition: the endless longing to feel physically and spiritually free." – Benita Suchodrev
In the labyrinth of Berlin club culture, labels and limitations disappear. For over 30 years, Berlin has been a space of possibility in which quite a few people have invented a new life, a new identity. Berlin's nightlife, with its ever-evolving club culture, mirrors the city’s constant transformation. In the extensive series "Le bal infernal", which spans over 16 years, photographer Benita Suchodrev combines her aesthetic roots in portrait and social documentary photography and uses her unmistakable visual language to present people and moments that represent an essential part of Berlin's past, present and future.
Like a dreamlike dance, this hellish ball takes place in a universe all of its own. The high-contrast, impressive shots are reminiscent of film classics of excess such as Federico Fellini's La Dolce Vita from 1960 and thus combine beauty in the dark, freedom, collectivity and solitude. A wind of scandal, wickedness and vice blows around the characters who, far from other realities in daylight, allow and embrace debauchery. As in Dante's Divine Comedy, as witnesses to the spectacle captured by Suchodrev's camera, we encounter elements of an inferno, always associated with sinfulness, as well as a state of heavenly paradise.
"My life in Berlin is inseparable from this body of work. I discovered the city in the process of taking these photographs," says Suchodrev.
Her long-term study has evolved over time, capturing the essence of a city that never sleeps. The exhibition "Le bal infernal" at Fotografiska Berlin includes works from Suchodrev’s archives, as well as new works being shown for the first time.
When Benita Suchodrev moved to Berlin in 2008, she was immediately drawn to the city’s vibrant nightlife and to the rich variety of social groups within that milieu. It was here that she began documenting the unique energy of the city’s nightlife through her lens.
Suchodrev is interested in the moments in which authenticity becomes tangible, in which the pose fades and the mask crumbles or reveals itself as the momentary truth. She shoots intuitively, often capturing moments from the hip to avoid altering the natural flow of events by pointing her camera too deliberately.Suchodrev shoots intuitively, often capturing moments from the hip to avoid altering the natural flow of events by pointing her camera too deliberately.
"To really enjoy a party, I need my camera. I get a rush when I photograph people being authentic and having a good time," she explains.
For Suchodrev, each subject has a story, and her photos reflect the hidden narratives behind every fleeting expression or glance. Each shot offers the chance to imagine the untold stories behind the faces. Whether it’s the choice to hide behind a mask or strip away all pretense, break social barriers, or embrace hedonism, Benita Suchodrev’s long-term study Le bal infernal captures the fleeting moments and unique characters that define the soul of Berlin.
Benita Suchodrev was born in the former USSR and immigrated to the United States where she received her Bachelor’s degree in Liberal Arts with a focus on Art History, before continuing to a Master of Arts in English Literature and graduating with high honors. Suchodrev relocated to Berlin in 2008 and began an extensive documentation of the cosmopolitan city’s multifaceted art scene while working on diverse photographic projects.
She became known with the series 48 Hours Blackpool (Kehrer 2018), a sociocultural study rich in authenticity and poetry, set in the eponymous coastal town.
Her photographs have been published in the books Of Lions and Lambs (Kehrer 2019), 48 Hours Blackpool (Kehrer 2018), Nachtleben Berlin: 1974 bis heute (Metrolit 2013) and Berlin Now (teNeues 2009). Her awarded portrait and documentary works have been exhibited in solo and group shows nationally and internationally and are part of stately and private collections. Benita Suchodrev is a member of the photographer's agency FOCUS. She lives and works in Berlin.
Benita Suchodrev
"Le bal infernal"
2008 – 2024
Ausstellung: 11. Oktober 2024 bis 26. Januar 2025
Eröffnung: Donnerstag, 10. Oktober, 19 Uhr
"Das ganze hat etwas Verrücktes und Magisches an sich: das neurotische Flackern der Neonlichter, die Auflösung des Selbst in Trance zu einem unheimlichen Beat oder das Glücksspiel mit einem Fremden auf einer schäbigen Couch in einem verrauchten Zimmer.... Im Rausch der Nacht entfalten sich unter der Partyfassade Geschichten, die nicht nur von frivoler Unterhaltung handeln, sondern von einem besonderen, unerschöpflichen Aspekt der menschlichen Existenz: Die unstillbare Sehnsucht nach der Möglichkeit, sich körperlich und geistig frei zu fühlen." - Benita Suchodrev
Im Labyrinth der Berliner Clubkultur verschwinden Etiketten und Grenzen. Seit über 30 Jahren ist diese Stadt ein Zufluchtsort für alle, die nach Freiheit und Neuerfindung suchen. Das Berliner Nachtleben mit seiner sich ständig weiterentwickelnden Clubkultur spiegelt den ständigen Wandel der Stadt wider. In der umfangreichen und über 16 Jahre umfassenden Serie Le bal infernal, vereint die Fotografin Benita Suchodrev ihre ästhetischen Wurzeln in der Porträt- sowie der sozialdokumentarischen Fotografie und präsentiert mit ihrer unverkennbaren Bildsprache Menschen und Momente, die einen wesentlichen Teil der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Berlin's repräsentieren.
Wie ein traumhafter Tanz findet dieser höllische Ball in einem gänzlich eigenen Universum statt. Die kontrastreichen, eindrücklichen Aufnahmen erinnern an Filmklassiker des Exzesses wie Federico Fellinis La Dolce Vita aus dem Jahr 1960 und verbinden damit die Schönheit im Dunkeln, Freiheit, Kollektivität und Einsamkeit. Ein Wind des Skandalhaften, des Verruchten, des Lasterhaften umweht die Charaktere, die, fernab anderer Realitäten bei Tageslicht hier das Ausschweifen zulassen und umarmen. Wie in Dantes Göttlicher Komödie begegnen wir als Zeugen des durch Suchodrevs Kamera eingefangenen Spektakels sowohl Elementen eines, stets mit dem Sündhaften verbandelten, Infernos als auch einem Zustand des himmlischen Paradieses.
Als Benita Suchodrev 2008 nach Berlin zog, fühlte sie sich sofort von dem pulsierenden Nachtleben der Stadt und der großen Vielfalt an sozialen Gruppen innerhalb dieses Milieus angezogen. Hier begann sie, die einzigartige Energie des Berliner Nachtlebens durch ihre Linse zu dokumentieren.
"Mein Leben in Berlin ist untrennbar mit diesem Werk verbunden. Ich habe die Stadt entdeckt, als ich diese Fotos gemacht habe", sagt Suchodrev.
Ihre Langzeitstudie hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und die Essenz einer Stadt, die niemals schläft, eingefangen. Am 10. Oktober 2024 wird in der Fotografiska Berlin die Ausstellung "Le bal infernal" eröffnet, die sowohl Werke aus Suchodrevs Archiv als auch neue Arbeiten zeigt, die zum ersten Mal zu sehen sind.
Suchodrev interessiert sich für die Augenblicke, in denen Authentizität spürbar wird, in denen die Pose schwindet und die Maske bröckelt oder sich eben jene als das momentan Wahre offenbart. Sie fotografiert intuitiv, oft aus der Hüfte heraus, um den natürlichen Fluss des Geschehens nicht durch eine zu bewusste Ausrichtung der Kamera zu stören.
"Um eine Party wirklich genießen zu können, brauche ich meine Kamera. Ich bekomme einen Kick, wenn ich Menschen fotografiere, die authentisch sind und eine gute Zeit haben", erklärt sie.
Für Suchodrev hat jedes Motiv eine Geschichte, und ihre Fotos spiegeln die verborgenen Narrative hinter jedem flüchtigen Ausdruck oder Blick wider. Jede Aufnahme bietet die Möglichkeit, sich die unerzählten Geschichten hinter den Gesichtern vorzustellen.
Ob es nun um Exhibitionismus oder Eskapismus geht, um die Entscheidung, sich hinter einer Maske zu verstecken oder sie in einem Akt Trotzes abzulegen und soziale Grenzen in einem Raum zu durchbrechen, in dem Selbstbeherrschung dem Selbstgenuss weicht - Suchodrevs Langzeitstudie Le bal infernal fängt die flüchtigen Momente und einzigartigen Charaktere ein, die die Seele Berlins ausmachen.
Benita Suchodrev wurde in der ehemaligen UdSSR geboren und wanderte in die Vereinigten Staaten aus, wo sie ihren Bachelor-Abschluss in Liberal Arts mit Schwerpunkt Kunstgeschichte machte, bevor sie einen Master of Arts in Englischer Literatur mit Auszeichnung abschloss.
Suchodrev zog 2008 nach Berlin und begann mit einer umfangreichen Dokumentation der vielfältigen Kunstszene der Weltstadt, während sie an verschiedenen fotografischen Projekten arbeitete. Bekannt wurde sie mit der Serie 48 Hours Blackpool (Kehrer 2018), einer soziokulturellen Studie voller Authentizität und Poesie, die in der gleichnamigen Küstenstadt spielt.
Ihre Fotografien wurden in den Büchern Of Lions and Lambs (Kehrer 2019), 48 Hours Blackpool (Kehrer 2018), Nachtleben Berlin: 1974 bis heute (Metrolit 2013) und Berlin Now (teNeues 2009) veröffentlicht. Ihre Porträt- und Dokumentararbeiten wurden in Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland ausgestellt und sind Teil von staatlichen und privaten Sammlungen. Suchodrev ist Mitglied der Fotografenagentur FOCUS. Sie lebt und arbeitet in Berlin.