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New York - der entfesselte William Klein
William Klein
New York The Complete Set, 1954-55
Photograph No.014
Courtesy Jean Kenta Gauthier

William Klein »

New York - der entfesselte William Klein

mit Romano Zerbini

Kuratorenführung:

Thu 10 Oct 18:00

Photobastei

Sihlquai 125
8005 Zürich

+41 44-2402200


www.photobastei.ch

Wed+Sun 12-18, Thu-Sat 17-21

Nach acht Jahren in Europa kehrt William Klein 1954 und 26-jährig in seine Geburtsstadt zurück. New York ist ihm vertraut und doch fremd. Die Stadt, in der er sich einst ausgeschlossen gefühlt hat, hat sich stark verändert. Er beschliesst, New York radikal neu zu erfassen – subjektiv, intuitiv und mit unerwarteten Perspektiven. Er porträtiert die boomende Metropole, die Stadt von Coca-Cola, Wall Street, grossen Autos und blinkenden Reklametafeln als einen dunklen, rauen und bedrückenden Ort – und schafft seine berühmteste und zugleich einflussreichste Arbeit: das Fotobuch "New York 1954–1955". Er gestaltet das Buch als vielleicht erster Fotograf integral selbst: in Fotografie, Typografie, Layout, Umschlaggestaltung, Text. Es gilt als ein Meilenstein der Fotografiegeschichte, welches die Fotografie aus ihrem engen konventionellen Korsett befreit hat.

Kleins Fotos zeigen New York ungeschminkt, als einen Ort des Rassismus, der Armut, der Aggression und als einen Ort, an dem es sich die Reichen sehr öffentlich sehr gut gehen lassen. Klein selber urteilte nicht, aber sehr wohl die Fotografie selbst. Sein Stil ist direkt, mit starken Kontrasten, verschwommenen Konturen und Bewegungsunschärfen - kompromisslos, risikobereit und abseits gängiger Konventionen. Damit steht er in völligem Gegensatz zu der technisch perfekten, ästhetisch ausgerichteten Fotografie der 1950er-Jahre. Seine rücksichtslose und forsche Bildgestaltung war eine sehr bewusste Zerschlagung aller Konventionen der "guten Fotografie".

Kein Verlag in den USA wollte diese ungeschminkte Sicht auf Amerika drucken. Das Buch wurde schliesslich und nur in Europa gedruckt, zuerst in Frankreich, dann in Italien und England. Es gewann den französische Fotobuchpreis Prix Nadar und gefühlt jeder und jede amerikanische Fotograf:in hatte (und hat) ein Exemplar bei sich zu Hause. Es gilt heute als eines der einflussreichsten Fotobücher.

Die Ausstellung in der Photobastei in Zürich zeigt eine Auswahl von 130 Bildern aus dem Buch "New York 1954.55. Life is Good and Good for You is New York: Trance Witness Revels".