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Im Banne des Zorns
Andreas Mühe
Mooslahnerkopf, 2010, aus der Serie Obersalzberg
© Andreas Mühe, VG Bild-Kunst 2025

Andreas Mühe »

Im Banne des Zorns

Exhibition: 26 Feb – 24 May 2025

Tue 25 Feb 19:00

Kunststiftung DZ BANK

Platz der Republik
60325 Frankfurt (Main)

+49 (0)69-7680588 00


kunststiftungdzbank.de

Tue-Sat 11-19

Im Banne des Zorns
Andreas Mühe
Wandlitz P, 2011, aus der Serie Wandlitz
© Andreas Mühe, VG Bild-Kunst 2025

Andreas Mühe
"Im Banne des Zorns"


Ausstellung: 26. Februar bis 24. Mai 2025
Eröffnung: Dienstag, 25. Februar, 19 Uhr

Mit Hilfe fotografischer Bilder und Installationen sucht Andreas Mühe nach spürbaren Folgen der deutschen Geschichte. Er befragt die Vergangenheit als einen Zeitraum, der Narben und Traumata hinterlassen hat, die noch immer nicht zur Genüge aufgearbeitet sind. Dabei lässt das Erstarken antidemokratischer und radikaler Tendenzen in unserer gegenwärtigen politischen Landschaft die Dringlichkeit einer Auseinandersetzung mit unserer Geschichte wichtiger werden denn je. Mit der Präsentation seiner Werke aus einer über 20-jährigen Schaffenszeit gibt die Kunststiftung DZ BANK einen breiten Überblick über das OEuvre von Andreas Mühe und möchte damit zu einem Dialog über demokratisches Handeln anregen.

"Mit der Kamera ins Herz der Finsternis" lautet die Überschrift eines Textes über die Bildserie "Obersalzberg" (2010–2012) von Andreas Mühe. Mit dieser Werkreihe beginnt die Ausstellung "Im Banne des Zorns". Auch das Titelmotiv der Ausstellung, "Mooslahnerkopf" (2010) entstammt dieser Serie. Demgegenüber werden unter anderem Werke aus seiner Serie "RAFNSU" (2023–fortlaufend) zu sehen sein, eine Auseinandersetzung mit dem Grauen des deutschen Terrorismus sowie dem Schrecken der Radikalisierung. Je drei Mitglieder der Roten Armee Fraktion sowie des Nationalsozialistischen Untergrunds setzt er auf diese Weise in Beziehung zueinander. So wie sich die RAF aus der Radikalisierung der Studentenbewegung entwickelte und gegen das Establishment der BRD wandte, richteten die rechten Terroristen des NSU sich gegen eine offene Gesellschaft und töteten in ihrem Hass deutsche Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Migrationshintergrund.

Darüber hinaus werden fotografische Arbeiten aus den Serien "Beates Katzen" (2024), "Prora, Rügen" (2004), "A.M. Bunker" (2023), "Mischpoche" (2016–2019) und "Kanzlerbungalow" (2021) gezeigt. Die Werkreihe "Wandlitz" (2011), in der Andreas Mühe zwanzig Häuser von Mitgliedern des SED-Politbüros in der Waldsiedlung bei Wandlitz porträtiert, komplettiert den umfassenden Überblick über seine Schaffenszyklen und machen spürbar, dass die Diktatur der damaligen DDR, des ganzen totalitären Regimes, so doktrinär auf die Bevölkerung Einfluss nahm, dass die Folgen bis heute und vielleicht noch lange darüber hinaus spürbar sind und sein werden.

Eines haben seine Werkreihen immer gemeinsam: die bedachte und inszenierende Art des Fotografierens mit einer Plattenkamera gibt Andreas Mühe die Möglichkeit, die Szenerie sowie seine persönliche Position und Haltung immer wieder zu überprüfen, bevor er auf den Auslöser drückt. Dasselbe gilt auch für den Betrachtenden seiner Werke. Andreas Mühes Werke öffnen den Raum für die Auseinandersetzung mit der eigenen und der gesellschaftlichen Geschichte, die bis ins Jetzt hineinragt.

Im Banne des Zorns
Andreas Mühe
Wandlitz O, 2011, aus der Serie Wandlitz
© Andreas Mühe, VG Bild-Kunst 2025



Andreas Mühe, geboren 1979 in Karl-Marx-Stadt, DDR, arbeitete nach einer Ausbildung zum Fotolaboranten bei PPS Berlin und im Labor Pixel Grain zunächst als Fotoassistent für Ali Kepenek in Berlin und Anatol Kotte in Hamburg. Seit 2001 ist Andreas Mühe freischaffender Künstler. In seinen fotografischen Kunstwerken setzt er sich mit der jüngeren deutschen Vergangenheit auseinander und hinterfragt Konstruktionen von Identität, Erinnerung und Geschichte. Seine Werke wurden unter anderem im Benaki Museum, Athen, in den Deichtorhallen, Hamburg, in der Galerie Anita Beckers, Frankfurt, in der Galerie Bastian, Berlin, im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart, Berlin, im Kunsthaus Dahlem, Berlin, in der Kunststiftung DZ BANK, Frankfurt, im Red Brick Art Museum, Peking und im Städel Museum, Frankfurt gezeigt. In den vergangenen Jahren fanden seine Einzelausstellungen einen enormen Besucheranklang und stießen auf ein breites Medienecho. Andreas Mühes Arbeiten sind in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten, in der Kunsthalle Rostock, im Städel Museum und im Musée National d’histoire et d’art Luxembourg, in den Sammlungen der DZ BANK und der Deutschen Bank, in der Sammlung Götz, in der Sammlung F. C. Gundlach, in der Sammlung Camera Work und in der Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland.

Im Banne des Zorns
Andreas Mühe
Katze 9, 2024, aus der Serie Beates Katzen
© Andreas Mühe, VG Bild-Kunst 2025
Im Banne des Zorns
Andreas Mühe
Katze 1, 2024, aus der Serie Beates Katzen
© Andreas Mühe, VG Bild-Kunst 2025