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Bilder im Auftrag
Produktion der Rolleiflex-Kamera in der Firma Franke & Heidecke, Braunschweig 1950
© Ruth Hallensleben / Fotoarchiv Ruhr Museum

Ruth Hallensleben »

Bilder im Auftrag

Fotografien 1931–1973

Exhibition: 10 Feb – 24 Aug 2025

Ruhr Museum

Gelsenkirchener Str. 181
45309 Essen

+49 (0)201-24681 444


www.ruhrmuseum.de

Daily 10-18

Bilder im Auftrag
Wiederaufbau des Kölner Doms: Blick auf den Dom, rechts Reste des beschädigten Rathausturms, Köln, September 1947
© Ruth Hallensleben / Fotoarchiv Ruhr Museum

Ruth Hallensleben
"Bilder im Auftrag"
Fotografien 1931–1973


Ausstellung: 10. Februar bis 24. August 2025

Als Pionierin der Industriefotografie und bedeutende Auftragsfotografin war Ruth Hallensleben (1898–1977) bekannt für ihre präzisen Inszenierungen und idealisierenden Darstellungen. Ihre Arbeit als selbstständige Fotografin begann in den 1930er-Jahren. Es folgte eine Karriere im nationalsozialistischen Deutschland und auch in den 1950er- und 1960er-Jahren florierte ihr Auftragsgeschäft. Hallensleben war dabei nicht nur erfolgreiche Industriefotografin, sondern arbeitete auch in den Bereichen Landschaft, Reise, Porträt und Werbung.

Das Ruhr Museum, welches den Großteil des fotografischen Nachlasses Hallenslebens mit rund 38.000 Negativen und 1.500 Abzügen besitzt, zeigt nun erstmals mehr als 120 Bilder der bedeutenden Fotografin aus allen Genres ihres vielseitigen Schaffens und aus allen Phasen ihres Lebenswerks.

Die Galerieausstellung zeigt mehr als 120 Fotografien als Originalabzüge und neu angefertigte Reprints sowie in Monitorprojektionen und in Firmenschriften, welche die gesamte Bandbreite des Schaffens Hallenslebens umfassen und damit den Nachlass erstmals in seiner ganzen Vielschichtigkeit abbilden. In den insgesamt 14 Kapiteln sind Aufnahmen aus den Bereichen Industrie, Landschaft, Porträt, Reise sowie Werbung zu sehen. Das alles verbindende Element des Werks Hallenslebens sind die Auftragsfotografien. Sie prägten alle Phasen ihres Berufslebens, sicherten ihr Einkommen und ermöglichten den Aufbau ihres Unternehmens »Lichtbildwerkstatt Ruth Hallensleben« mit angestellten Assistentinnen und weiblichen Auszubildenden. Ihre Karriere baute Ruth Hallensleben ab den 1930er-Jahren im nationalsozialistischen Deutschland auf. Bis kurz vor Kriegsende fotografierte sie für Unternehmen und nationalsozialistische Organisationen. In allen Auftragsarbeiten werden die Wünsche der Auftraggeber erfüllt – entsprechend den ideologischen Rahmenbedingungen im NS-Staat.

Die Arbeiten für ihre wichtigsten Auftraggeber aus dem Ruhrgebiet und darüber hinaus für die Hallensleben vor, im und nach dem Krieg fotografierte, bilden den Schwerpunkt der Ausstellung.

So zeigt ein Kapitel mehrere ihrer in der Zeitschrift Das Werk. Monatsschrift der »Vereinigte Stahlwerke Aktiengesellschaft« veröffentlichten Fotografien, deren Schriftleiter Wilhelm Debus wohl die wichtigste Person für Hallenslebens Karriere war. Er sorgte schon während ihrer Ausbildung für den Abdruck einiger ihrer Aufnahmen und beauftragte sie ab 1935 regelmäßig. Diese enge Zusammenarbeit wurde auch nach dem Zweiten Weltkrieg fortgesetzt, nachdem Debus 1951 erneut zum verantwortlichen Redakteur der nun von der Gelsenkirchener Bergwerks-AG herausgegebenen Zeitschrift Das Werk bestimmt worden war.

Bilder im Auftrag
Milchbar der Zeche Graf Moltke, Gladbeck, November 1954
© Ruth Hallensleben / Fotoarchiv Ruhr Museum

Weitere Auftraggeber und auch Wegbegleiter sind die Bergische Achsenfabrik / Fritz Kotz, der Hoppenstedt Verlag oder die Siegener AG. Als Auftragsfotografin führte Ruth Hallensleben Beauftragungen in den verschiedensten Wirtschaftszweigen, in Politik, für Verlage, Zeitschriften und Zeitungen aus. Exemplarisch werden in der Ausstellung Fotografien aus diesen Bereichen gezeigt: Arbeiten in der Kofferfabrik Gebr. Lehmann in Neukirch, die Herstellung von Rolleiflex-Kameras bei der Firma Franke & Heidecke in Braunschweig sowie Aufnahmen von Mitgliedern der Nationalsozialistischen Frauenschaft. In ihren Aufträgen für die Rüstungsindustrie dokumentiert Hallensleben die Fertigung von Bomben in der Maschinenfabrik Meer in Mönchengladbach (1941) und die Herstellung von Panzerfahrzeugen im Werk Thyssen der Deutsche Röhrenwerke AG in Mülheim an der Ruhr (1943).

Weitere Kapitel zeigen Beispiele für Fotoreportagen u.a. über den Wiederaufbau des Kölner Doms, Aufträge für das Theater, Produktbilder für Anzeigen, Produktkataloge und Firmenbroschüren sowie Reisefotografien. Die von Hallensleben selbst ausgewählten Fotografien für Gruppen- und Einzelausstellungen sind ebenfalls Teil der Ausstellung.

Der Katalog zur Ausstellung »Bilder im Auftrag. Fotografien von Ruth Hallensleben 1931–1973« erscheint im Klartext Verlag und kostet 29,95 €. ISBN 978-3-8375-2698-1

Am 23. Mai 2025 findet eine Fachtagung zum Thema »Ruth Hallensleben. Auftragsfotografie im Kontext von Sammlungen, Politik und Frauenforschung« statt. Das Symposium dient dem wissenschaftlichen Austausch und richtet sich an alle professionell mit Fotografie Arbeitenden in den Feldern Geschichte der Fotografie, insbesondere der Auftragsfotografie, Fotografie im Nationalsozialismus und Frauenforschung. Ebenso sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Institutionen wie Firmenarchiven, Museen und öffentlichen und privaten Sammlungen angesprochen, die Fotografien von Ruth Hallensleben besitzen. Weitere Informationen: hier

Bilder im Auftrag
Betriebssport bei der Zeche Minister Stein, Dortmund 1937
© Ruth Hallensleben / Fotoarchiv Ruhr Museum