Das Haus am Kleistpark präsentiert mit "Sidewalks" von Lukas Hoffmann die erste große Einzelausstellung des international tätigen Künstlers in Berlin. Lukas Hoffmann arbeitet im urbanen Raum und erkundet in seiner Arbeit die Möglichkeiten der Fotografie zwischen Zufall und Berechnung. Zugleich reflektiert der Künstler über zeitgenössische Kulturen des Sehens, über Körperlichkeit und zwischenmenschliche Interaktion im öffentlichen Umfeld. Weitere seiner Themen sind Spuren der Zeitlichkeit und deren Wahrnehmung sowie das Spannungsfeld zwischen der Wirklichkeit des Abgebildeten und der Autonomie des Bildes.

Die Ausstellung präsentiert Fotografien der letzten acht Jahre. Lukas Hoffmann bewegte sich für die Serie "Doppelbelichtungen" (2023-2024) im Berliner Stadtraum und fing durch die titelgebende Technik zwei Momente in einem Bild ein. Die entstandenen Werke lassen sich als Reflexion über Ebenen der Zeitlichkeit, Perspektive und räumlichen Verortung – in der Fotografie sowie im realen Erleben – deuten. Zugleich gestatten sie eine Schärfung des Blicks auf das Alltägliche.

Für sein Projekt "Strassenbilder" (2018-2021) fotografierte Hoffmann Menschen aus kurzer Distanz, kaum eine Armlänge entfernt, und fing das Spiel von Licht, Schatten und Bewegung auf ihrer Kleidung und in ihren Körperhaltungen ein. In beiden Werkserien bediente er eine Großbildkamera aus freier Hand – eine Abkehr der für "street photography" üblichen Klein- und Mittelformate.

Dahingegen wurden Serien wie "Bronx River Avenue, NYC" (6-teilig, sw, jedes 181,5 × 120,5 cm, 2016) und Marktstrasse, Berlin (4-teilig, sw, 2018) mit Stativ und bis auf den Zentimeter genau gemessenen Abständen fotografiert. Daraus erschafft Hoffmann fließende Bildbänder, die eine neue, verlangsamte Möglichkeit der Wahrnehmung des Bildes und des Abgebildeten eröffnen.