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New Documents refined
Seiichi Furuya » Paul Kranzler » Stefanie Moshammer »
Exhibition: 14 Feb – 5 Apr 2025
Thu 13 Feb 19:00
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"New Documents refined"
Paul Kranzler, Stefanie Moshammer und Seiichi Furuya
Ausstellung: 14. Februar bis 29. März 2025
Eröffnung: Donnerstag, 13. Februar, 19 Uhr
In Anlehnung an die berühmte Ausstellung "New Documents" (Diane Arbus, Lee
Friedlander und Gerry Winogrand, MOMA 1967) ist auch die Ausstellung mit Bildern von Paul Kranzler und Stefanie Moshammer in der Galerie und Seiichi Furuya im Studio betitelt.
"New Documents – refined" zeigt Fotografien der Kinder, der Großmutter, der
Partnerin – Familienbilder im weitesten Sinn und mit ganz unterschiedlichen
Herangehensweisen sind das Thema der drei prominenten österreichischen
Fotograf:innen.
Paul Kranzler ist Vater von drei Kindern – Nikolaus (11), Marielen (9), Moritz (7).
Kranzler zeigt bisher unveröffentlichte Bilder von und mit seinen Kindern und
erzählt allgemeingültige Geschichten von Liebe und Nähe, von Spiel und Ernst, mit
Entschlossenheit zum gelungenen Bild, voller Zärtlichkeit dem gelegentlichen
Chaos gegenüber.
"Die Menschen und Räume und Landschaften der persönlichen Umgebung sind ja auch die meistfotografierten Motive der Welt. Ist man lang in einer Umgebung, dann heißt diese 'zu Hause' oder 'Beziehung' oder 'Familie' oder 'Heimat' oder 'Friedhof' oder 'Gefängnis' usw. Vielleicht ist die persönliche Umgebung vierdimensional − der dreidimensionale Raum und die vierte Dimension, die diesem (Lebens/Menschen)Raum anhaftende Emotion." − Paul Kranzler
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Stefanie Moshammer verbrachte in ihrer Kindheit viel Zeit mit ihren elf Cousins und Cousinen im Haus der Großeltern im Mühlviertel in Oberösterreich. Sie spielten zusammen, indem sie sich verkleideten und mit den Kleidern und Gegenständen, die ihre Eltern ihnen im Haus gelassen hatten, in Szene setzten. Jahre später lässt sie für eine Fotoserie, spielerisch arrangierte Stillleben und gemeinschaftliche Inszenierungen mit ihrer Großmutter, diese Erinnerungen wieder aufleben. Sie sind eine visuelle Kapsel von Erinnerungen an das Haus und Erlebnisse in ihrer Kindheit darin. Die hellen und farbenfrohen Bilder erzählen auch von den Auswirkungen des Alterns, von alltäglichen Ritualen, von der Unbeständigkeit des Lebens, aber auch von Würde und selbstbestimmtem Leben. In einer wandfüllenden Zusammenstellung spinnt Moshammer ein Netz aus Metaphern und Assoziationen.
Seiichi Furuyas auch als Buch publizierte Serie geht – wie die meisten seiner
Arbeiten – auf eine geradezu forensische Sichtung seines Archivs zurück, in dem er
immer wieder neues entdeckt und enthüllt. In "Face To Face" stellt Seiichi Furuya
zum ersten Mal seine Bilder jenen Bildern gegenüber, die seine Frau Christine von
ihm aufgenommen hat. Christine, die 1985 Selbstmord beging, erweist sich hier als
talentierte und sensible Fotografin. In den Diptychen, die Furuya arrangiert,
verschränkt sich Christines Blick mit dem von Seiichi, der sich nun ebenfalls auf das
Spiel einlässt, das beobachtete Subjekt zu sein.
"Während die visuelle Erinnerungsarbeit, die Seiichi im Laufe der Jahre geleistet
hat, ein unaufhörlicher Versuch ist, seine Trauer zu verarbeiten, indem er sein
Gesicht in den Rahmen ihrer Liebesgeschichte einfließen lässt, deutet »Face to
Face, 1978-1985« darauf hin, dass diese endlose Recherche des Autors auch als
der Wunsch gelesen werden könnte, Spuren seiner selbst und der Rolle, die er in
den Erinnerungen an ihr gemeinsames Leben spielte, zu finden. Diese Bilderserie
erzählt von einer siebenjährigen Beziehung in einem visuellen Dialog (…) in der die
Fotografie eine fundamentale Rolle spielt: Sie entstaubt verschüttete Erinnerungen
und ermöglicht es, die Vergangenheit zu rekonstruieren, und gleichzeitig schafft sie
neue Erinnerungen, die von der Perspektive und dem Lauf der Zeit beeinflusst
werden." (R. Cerbarano)
Die ausgestellten Prints von Seiichi Furuya sind eine Schenkung des Fotografen an
das FOTOHOF>ARCHIV.
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