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gute aussichten
junge deutsche fotografie 2023/2024
Béla Avi Beinhold » Massimiliano Corteselli » Lea Greub » Matthias Grund » Lia Meret Lehmkuhl » Denisa Poteca » Maya Vieth »
Exhibition: 15 Feb – 10 Aug 2025
Fri 14 Feb 19:00
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Städtische Galerie Karlsruhe
Lorenzstr. 27
76135 Karlsruhe
+49 (0)721-133-4401
staedtische-galerie@karlsruhe.de
www.staedtische-galerie.de
Wed-Fri 10-18, Sat/Sun 11-18
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"gute aussichten – junge deutsche fotografie 2023/2024"
Ausstellung: 15. Februar bis 10. August 2025
Eröffnung: Freitag, 14. Februar, 19 Uhr
Die Kooperation mit "gute aussichten", dem 2004 gegründeten Ausstellungsprojekt zur Förderung junger Fotograf*innen in Deutschland, präsentiert in seiner 20. Edition erstmals auch in der Städtische Galerie Karlsruhe die von einer Fachjury prämierten Projekte.
Die Ausstellung "gute aussichten – junge deutsche fotografie 2023/2024" bietet kontrastreiche Einblicke in die zeitgenössische Fotografie. Von KI-generierten Bildern bis hin zu politischen Fragen und persönlichen Geschichten: Zum 20. Jubiläum von "gute aussichten" erhielten die sieben Künstler*innen Béla Avi Beinhold, Massimiliano Corteselli, Lea Greub, Matthias Grund, Lia Meret Lehmkuhl, Denisa Poteca und Maya Vieth den renommierten Nachwuchsförderpreis für junge Fotografie in Deutschland. Erstmals werden neben den aktuellen Preisträger*innen auch alle bisherigen Gewinner*innen in einer gemeinsamen Ausstellung präsentiert. Die prämierten Arbeiten der Absolvent*innen deutscher Hochschulen und Universitäten aus den Bereichen Fotografie, Freie Kunst, Gestaltung und Visuelle Kommunikation zeigen eine beeindruckende Bandbreite individueller Perspektiven. Darüber hinaus beleuchten sie aktuelle Trends und die damit einhergehenden Debatten an den Kunsthochschulen.
Die aktuellen Preisträger*innen setzen sich in ihren Arbeiten mit den drängenden Fragen unserer Zeit auseinander.
Béla Avi Beinhold erzählt in seiner Installation "Das letzte Zeichen" vom Auffinden einer toten Person und seiner Reaktion, den Menschen fotografisch festgehalten zu haben. Das dreiteilige Werk – bestehend aus einer Tonspur, einer Fotografie und einem Ausstellungsstuhl – richtet Fragen an die Kunstfreiheit, an Persönlichkeitsrechte und an eine Gesellschaft, in der Menschen anonym sterben.
Vorsätzlich gelegte Waldbrände im Mittelmeerraum sind Thema der 17-teiligen Arbeit "Contrapasso" von Massimiliano Corteselli. In einem Mix aus Dokumentation und Mythologie zeigt Corteselli rätselhafte Figuren, Feuer und Landschaften, die von der Vernichtung natürlicher Ressourcen, von Zivilisationsschrott, aber auch von Neid, Missgunst und Korruption erzählen.
Lea Greub widmet sich in ihrer Langzeitbeobachtung "No Georgian Dream" jungen Georgier*innen, die im Konflikt mit den konservativen Werten des Landes stehen. Mit einem ausgeprägten Gespür für Materialien und Farben porträtiert die Künstlerin die Gen Z und offenbart in Interviews deren Müdigkeit gegenüber der politischen Situation und zugleich ihre Hoffnung auf eine positivere Zukunft.
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In "Other Images" untersucht Matthias Grund die Auswirkung Künstlicher Intelligenz auf die kulturelle Bildproduktion. KI-generierte Bilder stellen einen radikalen Wandel in der Bildproduktion dar. Grunds medienanalytische Arbeit lädt dazu ein, sich auf unterschiedlichen Ebenen mit diesen auseinanderzusetzen. Das multimediale Dossier umfasst dabei wissenschaftliche Essays, einen akademischen Kursplan, Leseempfehlungen sowie künstlerische Experimente und Kommentare.
Dem Phänomen der parasozialen, also der indirekten, über ein Medium geführten Beziehungen geht
in ihrer Arbeit "Synthetic Embrace" auf den Grund. Im Mittelpunkt steht dabei die fiktive Figur Betty Blizz (@bliz_zme), die Lehmkuhl mittels künstlicher Intelligenz und verschiedener Bildbearbeitungstechniken kreiert und mit popkulturellen Elementen und christlicher Symbolik verbindet.
Die eigene bipolare Störung und Sozialphobie ist wiederum Ausgangspunkt und Inspiration der Arbeit "Die Psyche, der Körper, und die Umwelt sind untrennbar miteinander verbunden und beeinflussen einander" von Denisa Poteca. In ihren foto- und videografischen, aber auch schriftlichen Selbstporträts rückt die Künstlerin die Frage nach der Sichtbarkeit einer psychischen Erkrankung in den Fokus und konfrontiert die Betrachtenden ästhetisch mit Einsamkeit und Suizid.
In "Während wir schlafen, ziehen Wölfe um die Häuser" begibt sich Maya Vieth auf eine Reise in ihre Heimat: In einer ländlichen, dünnbesiedelten Region im Osten Deutschlands wird sie zur Beobachterin von Wolf-Mensch-Beziehungen und dem Verhältnis zwischen Menschen und Natur. In einer offenen Sammlung von Fotografien, Texten und Videos stellt die Künstlerin die Frage, inwieweit sich Traumata in einer Landschaft widerspiegeln können.
Zu "gute aussichten – junge deutsche fotografie 2023/2024" ist der gleichnamige Katalog erschienen, der Preis an der Museumskasse beträgt 22€.
Weitere Informationen: www.guteaussichten.org
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