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Photographic Sculptures
Erwin Wurm
Idiot II, 2010
© Erwin Wurm, Bildrecht, Wien 2025

Erwin Wurm »

Photographic Sculptures

Exhibition: 7 Mar – 7 Sep 2025

Thu 6 Mar 19:00

Francisco Carolinum Linz

Museumstr. 14
4010 Linz

+43 (0)732-7720 522 00


www.ooekultur.at

Tue-Sun 10-18

Photographic Sculptures
Erwin Wurm
Untitled, from the series Doppel, 1994
© Erwin Wurm, Bildrecht, Wien 2025

Erwin Wurm is one of Austria’s most internationally renowned contemporary artists.
With its photographic works, FC Linz shows a part of its oeuvre that has rarely been seen before.

In the 1980s and 1990s, the artist began to rethink the concept of "sculpture." Wurm's ironic deconstruction of art-historical certainties ultimately led to a conception of sculpture that includes the processual, the temporary, the ephemeral, and the performative.

Media such as photography and video play an essential role in his oeuvre because they are suitable for capturing this ephemeral, processual character of his “sculptural actions” and sometimes transforming them back into objects.
Consequently, the artist also calls his photographic works Photographic Sculptures.

The exhibition shows collages, contact sheets and prints from the artist's archive, some of which are being exhibited for the first time, as well as works from the well-known series 59 Positions or One Minute Sculptures and provides insight into the considerations that culminated in his later large-format works such as 'Fat Car' or 'Narrow House'.

Photographic Sculptures
Erwin Wurm
Outdoor Sculpture
© Erwin Wurm, Bildrecht, Wien 2025

Erwin Wurm zählt zu den international bekanntesten zeitgenössischen Kunstschaffenden Österreichs.
Das FC Linz zeigt mit seinen fotografischen Werken einen Teil seines Œuvres, der bisher nur selten zu sehen war.

Erwin Wurm begann in den 1980er- und 1990er-Jahren, das Konzept Skulptur neu zu denken. Ausgehend von der Frage, wie zeitgenössische Bildhauerei aussehen kann, sezierte er die Grundparameter des klassischen Skulpturenbegriffs. Alltägliche und gewöhnliche Objekte sowie der menschliche Körper selbst dienten als Material, das auf Eignung und Formbarkeit getestet wurde. Wurms Dekonstruktion kunsthistorischer Gewissheiten führte schließlich zu einer Auffassung von Skulptur, die Temporäres, Ephemeres sowie Performatives einschließt.

Medien wie Fotografie und Video spielen eine wesentliche Rolle in Erwin Wurms Œuvre, weil sie sich eignen, ebendiesen prozesshaften Charakter seiner "skulpturalen Handlungen" festzuhalten und mitunter wieder in das Objekthafte zu überführen. Folgerichtig bezeichnet der Künstler seine fotografischen Arbeiten auch als Photographic Sculptures. Neben dem dokumentarischen Wert und dem Vorteil der Reproduzierbarkeit, der ihm erlaubt, Motive neu zu sortieren oder wiederaufzunehmen und neu zu interpretieren, sind Fotografie und Video vor allem in seinen frühen Arbeiten integrale Bestandteile jener Werke, die sich mit der Qualität von Zeit bzw. Dauer auseinandersetzen.

Wurms fotografische Experimente in den 1980er-Jahren kreisen um den Nullpunkt der Skulptur; sie beschäftigen sich mit Fragen wie: Was ist Bildhauerei? In der Serie Dust Sculptures ist es das vermeintlich indexikalische Fehlen von Staub auf Tischen, Stühlen, Podesten oder auf der Straße, das auf ein Objekt schließen lässt, das sich dort befunden haben muss. Das Werk ist nicht ein Objekt, sondern der Staub bzw. das Bild des Staubs, der das Vorhandensein eines Objekts suggeriert. Ebenso minimalistisch sind die frühen Arbeiten Still oder Fabio Sleeping. Der Künstler konzentriert sich auf den Aspekt der Dauer: Wenn der Körper selbst das Material ist, wie lange muss er statisch in einer Pose verharren, um das Werk als Skulptur zu begreifen?

Wurm setzt sich intensiv mit der Entstehung plastischer Qualitäten durch einfachste alltägliche Handlungen oder Motive auseinander, die er aus ihrem Kontext herauslöst und in den Kunstkontext überführt. Kleidungsstücke, in ihrer Funktion als elastische Hülle und Begrenzung des Körpers nach außen, spielen eine zentrale Rolle in seinen Experimenten. Er beschäftigt sich mit dem alltäglichen Vorgang des Anziehens, der Aussehen und Volumen eines Körpers verändert. Körper verharren in teils absurden Haltungen, eingezwängt in Kleidungsstücke. Mit der dysfunktionalen Verwendung und der daraus resultierenden merkwürdigen Posen spielt Wurm auch ironisch auf die soziale Funktion von Kleidung als „Verkleidung“, Schönheits-, Status- und Zugehörigkeitssymbol an.

Zu Wurms bekanntesten Werkgruppen zählen die One Minute Sculptures. Mittels Handlungsanweisungen in schriftlicher oder zeichnerischer Form animiert der Künstler die Betrachter:innen, selbst für kurze Zeit zum Kunstwerk zu werden. Diese absurde, manchmal groteske Handlung katapultiert sowohl Akteur:in als auch Gegenstand aus dem Kontext der Alltagswelt und stellt sie in einen neuen Bezug zueinander.

"Bei jeder 'One Minute Sculpture' gibt es einen Akteur oder eine Akteurin, den oder die ich mit einem Gegenstand in paradoxer Weise zusammenführe und kurzfristig einfriere. Zu Beginn hat mich dabei besonders die Frage nach der Autorenschaft beschäftigt. Später kamen Fragen zum Verhältnis zwischen Objekt und Subjekt hinzu." Erwin Wurm

Photographic Sculptures
Erwin Wurm
Outdoor sculpture, from the series Taipei, 2000
© Erwin Wurm, Bildrecht, Wien 2025
Photographic Sculptures
Erwin Wurm
Palmers, untitled, 1997
© Erwin Wurm, Bildrecht, Wien 2025
Photographic Sculptures
Erwin Wurm,
Untitled (skull), 1998
© Erwin Wurm, Bildrecht, Wien 2025
Photographic Sculptures
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