
© Kathrin Linkersdorff / VG-BildKunst, Bonn 2025
Kathrin Linkersdorff »
Microverse
mit Prof. Dr. Regine Hennge, moderiert von Dr. Christiande Stahl
Artist Talk:
Wed 9 Apr 19:00

Haus am Kleistpark
Grunewaldstr. 6-7
10823 Berlin
+49 (0)30-902776964
hausamkleistpark@ba-ts.berlin.de
www.hausamkleistpark.de
Tue-Sun 11-18
Nach zahlreichen Ausstellungserfolgen im In- und Ausland zeigt die Berliner Künstlerin Kathrin Linkersdorff im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie im Haus am Kleistpark einen Überblick ihres Schaffens, das im Spannungsfeld von Kunst und Wissenschaft angesiedelt ist. Zu sehen sind Arbeiten aus verschiedenen Werkgruppen der letzten Jahre wie "Wabi Sabi" (2013-2017), "Floriszenzen" (ab 2019) und "Fairies" (ab 2020) sowie aus ihrem aktuellen Projekt "Microverse" (seit 2023).
Im Zentrum der Ausstellung stehen die Werke der jüngsten Serien "Microverse I, II und III", darunter eine noch nie zuvor gezeigte, wandfüllende 4-teilige Arbeit, deren Komposition an Aufnahmen von kosmischen Nebeln und Galaxien erinnert. Es handelt sich um Bilder, die im Rahmen ihrer Forschung als Artist in Residence am Excellence Cluster "Matters of Activity" des Instituts für Biologie/Mikrobiologie der Humboldt-Universität zu Berlin entstanden sind, wo es Linkersdorff möglich ist, das Verhalten von einfachen Bodenbakterien in biochemischen Verfallsprozessen zu beobachten und damit Kreislaufprozesse der Natur in ihren Werken zu dokumentieren.
Inspiriert von der japanischen Philosophie des "Wabi Sabi", die mit der Akzeptanz und Kontemplation von Vergänglichkeit aller Dinge einhergeht, erforschte Kathrin Linkersdorff bereits in früheren Experimenten das komplexe Zusammenspiel von Werden und Vergehen an welkenden Blüten. Ihr Fotoatelier ist zugleich ein Labor, in dem sie Pflanzen nicht nur trocknet, sondern ihnen mittels chemischer Prozesse auch die Pigmente entzieht, um ihre Strukturen sichtbar zu machen. In all ihren Arbeiten werden organische Prozesse erfahrbar, die gleichzeitig als poetische, visuelle Metaphern für Vergänglichkeit als integralem Bestandteil des Lebens gelesen werden können.