
Dare to Dream, 2020
Video Installation, Interactive Video, HD, Various length
© Videostill Sharon Paz
ALIENS ANYWHERE
Part II
Sharon Paz » Hadas Tapouchi » Simon Wachsmuth »
Exhibition: 20 Jun – 13 Jul 2025
Thu 19 Jun 19:00

Meinblau Projektraum
Christinenstr. 18/19
10119 Berlin
+49-0173 60 45 646
projektraum@meinblau.de
www.meinblau.de
Thu-Sun 14-19

Ich arbeite, Ich raube Tag und Nacht, 2021/22
2 Archiv Pigmentdrucke je 60 x 90 cm
Performanceobjekt, Länge: 214 cm, gerollt, Holz, Textil, Tondatei, ca. 21 Min., Kopfhörer
© Foto CHROMA
"ALIENS ANYWHERE"
mit Erez Israeli (Israel), David Krippendorff (D/USA), Joachim Seinfeld (D), Sharon Paz (Israel), Hadas Tapouchi (Israel), Simon Wachsmuth (Österreich)
Ausstellung Part I: 9. Mai bis 8. Juni 2025
Eröffnung: Donnerstag, 8. Mai, 19 Uhr
Ausstellung Part II: 20. Juni bis 13. Juli 2025
Eröffnung am Donnerstag, 19. Juni, 19 Uhr
Künstlerische Leitung: Bernhard Draz
Sonderveranstaltung 25. Mai, 17.30 Uhr
"Konflikt Nahost – Spaltung der Kunstwelt?" mit Saba-Nur Cheema und Meron Mendel
Die zweiteilige Ausstellung "ALIENS ANYWHERE" zeigt individuelle künstlerische Positionen, die das komplexe Thema jüdischer Identität im gegenwärtigen Deutschland reflektieren.
In Berlin lebende internationale jüdische Künstler*innen verhandeln deutsche Geschichte, Migration, Erinnerung und Identität. Historische und aktuelle Lebenswirklichkeiten werden gleichermaßen im Kontext der bildenden Kunst aufgearbeitet.
Part I: 9. Mai bis 8. Juni 2025
Erez Israeli erschafft mit seinem The Pretzelman Cathedral Project (2018-21) hybride skulptural-sakrale Ikonen, die Deutschsein als Projektionsfläche untersuchen. Seine Fotoserie Human and the Sun (2014) dekonstruiert die NS-Körperästhetik.
David Krippendorffs Film "Kali" (2017) überträgt Brechts Pirate Jenny ins Arabische, interpretiert von der palästinensischen Schauspielerin Hiam Abbass. In Silent Prayer (2019-23) transformiert er Ravels Kaddish in eine minimalistische Partitur aus Tintentropfen – ein Symbol des Verlustes.
Joachim Seinfelds Projekt Souvenir Photograph (1994-2004) hinterfragt unreflektierte Touristenfotos am Eingang von Auschwitz-Birkenau. In Wenn Deutsche lustig sind – Dokufiktion (2005-25) inszeniert er sich satirisch per digitaler Montage als Täter und Opfer gleichermaßen in historischen Archivbildern. In seiner dritten Position nutzt Seinfeld das moderne Künstlerbild als Ziel für seinen kritischen Humor: Mit Save the Day inszeniert er in diorama-ähnlichen Installationen ikonische, aber ironisch gebrochene Momente der Kunstgeschichte – von Schwitters bis Beuys – und hinterfragt so spielerisch den Mythos des Genies.

Memory Practice: Berlin Transforming, The Collection, since 2013
70 x 70 cm, C-Print on Aludibond
© Hadas Tapouchi
rong>Part II: 20. Juni bis 13. Juli 2025
Sharon Paz’ interaktive Videoinstallation Dare to Dream (2020) thematisiert faschistische Propaganda im Kontext der Olympischen Spiele 1936. Die Videoarbeit Homesick (2017), inspiriert von Borcherts Die Küchenuhr, verbindet Kriegstraumata mit aktuellen humanitären Krisen. Mit der Text-Audio-Installation Broken Sky (2024) überträgt Paz den Mord an Rosa Luxemburg nahezu körperlich emotional erfahrbar in unsere Gegenwart.
Hadas Tapouchis Werkserie Memory Practice: Berlin Transforming (seit 2013) kartiert fotografisch die materiellen Spuren von Zwangsarbeitslagern in Berlin und Brandenburg.
Simon Wachsmuths Ich arbeite, ich raube Tag und Nacht (2021/22) verbindet Kleists und Lasker-Schülers existenzielle Ängste mit einer Schlaf- und Textperformance. Seine Frottagen aus Grabinschriften des 30-jährigen Krieges verdichten sich im Meinblau Projektraum zu einem konkret poetischen "Begriffswald" aus schwarzen Metallstelen (2025).
Sonderveranstaltung
Sonntag, 25. Mai 2025, 17.30 Uhr
"Konflikt Nahost – Spaltung der Kunstwelt?"
Vorträge und anschließende Diskussion von und mit Saba-Nur Cheema (Politologin und
Publizistin) und Meron Mendel (Historiker, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, Frankfurt am Main).
Idee und Moderation: Joachim Seinfeld.
Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.
Meron Mendel und Saba-Nur Cheema sind seit Jahren im jüdisch-muslimischen Dialog engagiert, arbeiten gegen Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit und beschäftigen sich insbesondere mit den Auswirkungen des Nahostkonflikts auf unser Miteinander in Deutschland.