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I’M SO HAPPY YOU ARE HERE
Kawauchi Rinko
Untitled, 2004
Form the series the eyes, the ears
Courtesy the artist and Aperture
© Kawauchi Rinko 2025

I’M SO HAPPY YOU ARE HERE

mit Kuratorin Takeuchi Mariko und Celina Lunsford

Gespräch:

Sat 24 May 16:00

FFF Fotografie Forum Frankfurt

Braubachstr. 30-32
60311 Frankfurt (Main)

+49 (0)69-291726


www.fffrankfurt.org

Tue-Sun 11-18

Mit Fotografien von den 1950er Jahren bis heute bietet die Ausstellung "I’M SO HAPPY YOU ARE HERE" einen neuen und spannenden Blick auf die japanische Fotografie. Im Mittelpunkt stehen Fotografinnen und ihre Perspektive auf den Alltag und die Gesellschaft in Japan. Zu sehen sind Arbeiten von mehr als 20 Künstler*innen verschiedener Generationen, darunter Ishiuchi Miyako, Kawauchi Rinko und Katayama Mari. Von Straßenfotografie bis hin zu zeitgenössischen Experimenten – ihre Arbeiten zeichnen sich durch eine große Bandbreite und Vielfalt aus. Die Ausstellung wurde kuratiert von Lesley A. Martin, Takeuchi Mariko und Pauline Vermare. Das Fotografie Forum Frankfurt ist die einzige Station der Welttournee in Deutschland. Die japanische Kuratorin Takeuchi Mariko wird zur Eröffnung anwesend sein, ausgestellte Künstlerinnen sind eingeladen.

Der Einfluss von Frauen in der japanischen Fotografie wurde bisher stark unterschätzt. Während das Werk der männlichen japanischen Fotografen in den letzten Jahrzehnten im Westen viel Aufmerksamkeit erregt hat, sind ihre Kolleginnen unter dem Radar geblieben. Oft scheint die isolierte Position japanischer Künstlerinnen innerhalb der männerdominierten Gesellschaft ihnen die Freiheit gegeben zu haben, traditionelle fotografische Konventionen beiseitezuschieben und unabhängig und experimentell zu arbeiten. Viele der in dieser Ausstellung vorgestellten Fotografinnen nutzen ihre persönlichen Geschichten, um die Rolle der Frau zu erkunden, Fragen zu Geschlecht und Identität zu stellen und patriarchalische Normen zu kritisieren.

Die Ausstellung teilt sich in vier Sektionen auf: »The Pioneers«, »The Elevation of the Everyday«, »Critical Perspectives on Self, Gender, and Society« und »Extensions of and Experiments with the Medium«.

The Pioneers

Die Geschichte der Beiträge von Frauen zur Fotografie in Japan reicht bis in die frühesten Tage des Mediums zurück. Frauen arbeiteten oft hinter den Kulissen, retuschierten Fotografien und kolorierten sie von Hand, während sie auch selbst fotografierten. Im Nachkriegs-Japan waren Fotografinnen ein integraler Bestandteil der modernen und zeitgenössischen japanischen Fotografie. Beispielhaft ist Watanabe Hitomi (*1939 in Tokyo), die ihre Karriere in den späten 1960er Jahren begann, als sie die Studentenproteste der Zenkyōtō-Bewegung dokumentierte. Als Fotografin bietet ihre Arbeit eine einzigartige Perspektive auf die sozialen und politischen Umbrüche Japans.

The Elevation of the Everyday

Im Japanischen bedeutet Fotografie – shashin – »Nachahmung der Realität« oder »Darstellung der Wahrheit«. Die Fotografinnen in dieser Sektion richten ihre Aufmerksamkeit auf die »kleinen Wunder« des Alltags. Sie erzählen Geschichten von Familie und Intimität aus der Perspektive japanischer Frauen, die in der westlichen Wahrnehmung oft fehlt. Exemplarisch ist Kawauchi Rinko (*1972 in Shiga) bekannt für ihre zarten, traumartigen Fotografien und Poesie, die alltägliche Momente in spirituelle und rituelle Kontexte setzen.

Critical Perspectives on Self, Gender, and Society

Viele Fotografinnen nutzen persönliche Erzählungen, um Identität, Gesellschaft und Zugehörigkeit zu thematisieren. Sie hinterfragen gesellschaftliche Erwartungen und schaffen neue, selbstbestimmte Narrative. Yanagi Miwa (*1967 in Kobe) beispielsweise integriert in ihren Arbeiten Fotografie, Performance und Theater. Ihre Werke, wie »Elevator Girls«, thematisieren die gesellschaftlichen Zwänge, denen Frauen ausgesetzt sind.

Extensions of and Experiments with the Medium

Eine Vertreterin dieser Sektion ist Katayama Mari (*1987 in Saitama). Ihre Werke hinterfragen die Materialität der Fotografie und überschreiten disziplinäre Grenzen. Sie nutzt Fotografie und Skulptur, um normative Körpervorstellungen zu hinterfragen. Mit selbstgenähten Objekten und inszenierten Selbstporträts schafft sie empowernde Darstellungen ihres Körpers und lädt Betrachtende ein, über Repräsentation nachzudenken.

Ausgestellte Fotografinnen

Hara Mikiko (1967), Hiromix (1976), Ishikawa Mao (1953), Ishiuchi Miyako (1947), Katayama Mari (1987), Kawauchi Rinko (1972), Komatsu Hiroko (1969), Kon Michiko (1955), Nagashima Yurie (1973), Narahashi Asako (1959), Ninagawa Mika (1972), Nishimura Tamiko (1948), Noguchi Rika (1971), Nomura Sakiko (1967), Okabe Momo (1981), Okanoue Toshiko (1928), Onodera Yuki (1962), Sawada Tomoko (1977), Shiga Lieko (1980), Sugiura Kunié (1942), Tawada Yuki (1978), Tokiwa Toyoko (1930–2019), Ushioda Tokuko (1940), Watanabe Hitomi (1943), Yamazawa Eiko (1899–1995) und Yanagi Miwa (1967).

Publikation

Zur Ausstellung erscheint die Publikation »I’m So Happy You Are Here: Japanese Women Photographers from the 1950s to Now«, herausgegeben von Lesley A. Martin und Pauline Vermare, mit weiteren Beiträgen von Carrie Cushman und Kelly Midori McCormick sowie Takeuchi Mariko und anderen. Das Buch ist im Aperture Verlag erschienen und im FFF-Shop erhältlich (Englisch, 439 Seiten)

Rahmenprogramm

Samstag, 24.05., 10–13 Uhr
Workshop »The Curatorial Perspective« mit Takeuchi Mariko

Samstag, 24.05., 16 Uhr
Galeriegespräch »I’m So Happy You Are Here« mit Kuratorin Takeuchi Mariko und Celina Lunsford

Di, 10.06., 15.07., 12.08., 02.09., jeweils 15 Uhr
Kuratorinnenführungen mit Celina Lunsford oder Andrea Horvay