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Dokumentarfotografie Förderpreise 14 der Wüstenrot Stiftung
Jana Bauch, Indigo und Ronnie an der Kante, 2022, aus der Serie: Y-Topia, 2021-2023 © Jana Bauch

Dokumentarfotografie Förderpreise 14 der Wüstenrot Stiftung

Jana Bauch » Marc Botschen » Dudu Quintanilha » Ramona Schacht »

Exhibition: 12 Jul – 14 Sep 2025

Fri 11 Jul

Museum für Photographie Braunschweig

Helmstedter Str. 1
38102 Braunschweig

+49 (0)531-75000


www.photomuseum.de

Tue-Fri 13-18, Sat/Sun 11-18

Die Dokumentarfotografie Förderpreise der Wüstenrot Stiftung sind die bedeutendste Auszeichnung dieser Art in Deutschland. Der 1994 ins Leben gerufene Förderpreis richtet sich an Fotograf:innen, die sich mit Themen der realen Lebenswelt beschäftigen und mit zeitgenössischen Mitteln die Repräsentationsfunktionen der Fotografie immer neu definieren. Das Museum für Photographie Braunschweig präsentiert seit mehr als zwei Jahrzehnten regelmäßig die Ausstellungen der Preisträger:innen. Die vier Preisträger:innen des 14. Jahrgangs beleuchten zwischen Archivmaterial, künstlerischen wie journalistischen Praktiken und bewusster Inszenierung verschiedene Positionen im Feld des Dokumentarischen. Im Zentrum stehen Fragen nach Prozessen der Kollektivierung ebenso wie nach dem Subjekt, nach Körper und Geschlecht, Genealogie und soziopolitischer Bedingtheit.

Jana Bauch (*1992) begleitet für das Projekt Y-Topia zwei Jahre lang Klimaaktivist:innen im mittlerweile dem Braunkohletagebau zum Opfer gefallenen Ort Lützerath − nicht als Außenstehende, sondern als Teil der Gruppe. Ihr Film und ihre Fotografien drehen sich um die Lebensbedingungen der Aktivist:innen genauso wie um ihre Hoffnungen und Forderungen nach Solidarität und einer gerechteren Zukunft. In Bauchs Bildern schreiben sie sich direkt ein und kommen zu Wort.

In Soft Pass nimmt Marc Botschen (*1991) den sogenannten „Ahnenpaß“ seines Urgroßvaters zum Ausgangspunkt einer ästhetischen Dekonstruktion. Er bearbeitet das Dokument in einer Serie von zwischen Schrift und Bild changierenden, ornamentalen Tableaus und Fotografien. In vielen Details verweisen sie auf die Verwaltung von Individualität und Herkunft und betreffen Prozesse der Selbst-Einschreibung und der Über-Identifikation.

Dudu Quintanilha (*1987) erforscht in seiner Video-installation Unstable Group, was es bedeutet, mit anderen eine Gruppe zu bilden. Im Zentrum seiner Zusammenarbeit mit Laiendarsteller:innen in Frankfurt am Main stehen Praktiken aus Theater und Therapie. Sie werfen Fragen nach der Erzählung und Aufführung des Selbst auf und zeigen, wie stark das Ich vom Wir bestimmt wird. Mit seinem Video lädt Quintanilha zu einer produktiven Verunsicherung ein.

In ihrer fortlaufenden Werkserie PICTURES AS A PROMISE (p.a.a.p.) verarbeitet, fragmentiert und rekontextualisiert Ramona Schacht (*1989) historisches Bildmaterial von Arbeiterinnen in der Textilproduktion aus Leipzig und Kyiv. Darin äußert sich ein Nachdenken über Kleidung und Gesten der Dargestellten sowie den Status weiblicher Arbeit in verschiedenen Gesellschaften und Zeiten. Schacht unterzieht das sozialistische Versprechen, Klassen- und Geschlechter- grenzen aufzuheben, einer fotografischen Revision.