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When Traces Alter Reality
Installation view of "Seeing as though touching: Contemporary Japanese Photography vol.19"
Courtesy of Tokyo Photographic Art Museum
Photo © INOUE Sayuki, 2025

Yuki Tawada »

When Traces Alter Reality

Die transformative Verbindung zwischen Fotografie und Berührung

Artist Talk:

Fri 5 Sep 18:00

FFF Fotografie Forum Frankfurt

Braubachstr. 30-32
60311 Frankfurt (Main)

+49 (0)69-291726


www.fffrankfurt.org

Tue-Sun 11-18

When Traces Alter Reality
Family Tree, photo by Hikari Okawara, © Tawada Yuki, 2025

"Fotografie ist kein fertiges Bild, sondern ein offenes Medium – eines, durch das wir uns auf eine sich ständig verändernde Realität beziehen. Es geht nicht darum, festzuhalten, was ist, sondern sich mit dem auseinanderzusetzen, was im Entstehen begriffen ist. Ein Bild zu berühren – indem man es zerkratzt, faltet oder verbrennt – ist kein Akt der Bewahrung, sondern eine Art, die Form des Vergessens zu wählen. Diese Gesten stören die lineare Zeit und ermöglichen es, dass Erinnerung, Emotion und mythische Präsenz an die Oberfläche treten. Die Spur wird zur Schwelle, durch die neue Erzählungen entstehen – und fließend zwischen Realität und Fiktion, zwischen innerer und äußerer Welt wechseln.

In einer Zeit, in der KI Bilder erzeugt, die die Realität mit immer größerer Präzision simulieren, bieten handwerklich geprägte fotografische Praktiken etwas grundlegend anderes: eine taktile, intuitive und verkörperte Form des Erkennens. KI und physische Eingriffe stehen dabei nicht im Widerspruch. Vielmehr existieren sie nebeneinander als unterschiedliche, aber parallele Antworten auf gemeinsame Fragen: Was ist Realität? Was erwarten wir heute von einem Bild?

Eine Spur zu hinterlassen bedeutet nicht, das Bild abzuschließen, sondern es zu öffnen – Transformation, Neuinterpretation und ein Neu-Ersinnen dessen, was bleibt, einzuladen."

Tawada Yuki (geboren 1978 in Hamamatsu) arbeitet mit Fotografie, Skulptur und Video. Sie studierte Biochemie an der Tōhoku-Universität und verbrachte im Rahmen ihres Studiums Zeit an der University of California, Santa Barbara, wo sie ihre Liebe zur Fotografie entdeckte. Nach Abschluss ihres Studiums in Japan besuchte sie das Camberwell College of Arts an der University of the Arts London, wo sie sich für die physische Beschaffenheit von Fotografien und die Möglichkeiten der Bearbeitung fotografischer Oberflächen zu interessieren begann.

Tawada setzt sich in ihrer Arbeit mit Themen wie Spiritualität und Heilung auseinander und verwendet innovative Methoden wie das Zerkratzen und Verbrennen von Fotografie-Oberflächen oder das Erstellen skulpturaler Installationen mit spitzenartigen Ausschnitten aus Fotografien.

Durch eindrucksvolle, immersive Installationen übersetzt sie die tiefe Spiritualität ihrer Werke in physisch erfahrbare Räume für die Betrachter*innen.

Derzeit lehrt Tawada Fotografie und Video an der Kyoto University of the Arts. Einige ihrer Werke sind in der Ausstellung »I'm So Happy You Are Here« im Fotografie Forum Frankfurt zu sehen.