Die Publikation von F.C. Gundlachs Aufnahmen in Illustrierten wie "Film und Frau", "Constanze", "Twen" und "Brigitte" sind ein fester Bestandteil deutscher Medien-, Mode- und Fotogeschichte. International gesehen ist das Werk von größter fotohistorischer und kunsthistorischer Bedeutung. F.C. Gundlachs Werk hat die Entwicklung der Modefotografie vom reduzierten statischen Aufnahmestil der 1950er Jahre zum narrativen Stil der 1960er und 1970er Jahre, der sowohl Elemente des Fotojournalismus als auch der aktuellen bildenden Kunst enthält, entscheidend mitgeprägt. Im Wissen um die wichtige Rolle, die der Mode in der Gesellschaft und als Projektionsfläche für Träume und Sehnsüchte der Menschen zukommt, entwickelte F.C. Gundlach eine sehr eigenständige Ausdrucksweise, die seine Arbeiten heute als Kunstwerke und Zeitdokumente überaus interessant und spannend machen. Für ihn war und ist Modefotografie immer auch "Menschenfotografie", ein starker Ausdruck der jeweiligen Zeit und somit des Lebensgefühls einer Epoche. In der Ausstellung BILDER MACHEN MODE - F.C. GUNDLACH in Graz wird anhand einer Chronologie von annähernd 180 Fotografien sichtbar, wie sehr sich innerhalb von drei Jahrzehnten Zeitgeist und damit Mode sowie Aufnahmestil des Fotografen und Körpersprache der Models gewandelt und sich in ihrer Veränderung bedingt haben. Die Art und Weise wie in den 1950er Jahren "Madame" und "Junge Dame" ihre Kleider vor der Kamera präsentieren, wirkt auf uns heute überkorrekt und beinahe gekünstelt. In den 1960ern nehmen "Teenager" und "Twen" das Leben und somit auch die Kleidung schon etwas lockerer, Op- und Pop-Art beeinflussen die Kreationen der Modeschöpfer ebenso wie die Bilder der Modefotografen, später prägt das Flower-Power-Flair der Hippiebewegung die Garderobe. Am Ende der Entwicklung steht ab den 1970ern - analog zur Entwicklung in der Mode - ein Aufnahmestil, der Spontaneität und Natürlichkeit suggeriert, geradeso als hätte der Fotograf das Model ganz zufällig vor die Linse bekommen. BILDER MACHEN MODE - F.C. GUNDLACH ergänzt die Ausstellung DRESS CODE. Mode von 1570 - 1960 nicht nur, sondern führt diese zeitlich und inhaltlich in die 1960er und 1970er Jahre weiter.