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Metropolis u.a. Die Wiederentdeckung des Bauhausfotografen Moï Ver
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Passanten, Treppenstufen, Schaufensterdekorationen. Auf den ersten Blick wirken die Aufnahmen von Moï Ver (1904-95) wie beiläufig entstandene Motive des städtischen Lebens. Doch die Bilder, die der litauisch-jüdische Künstler vom Paris der 20er Jahre gemacht hat, sind weit mehr. Es sind ungewöhnliche Aufnahmen und unkonventionelle Bildkonstellationen, die eine völlig neue Sicht auf die urbane Lebenswelt von einst ermöglichen. Der ehemalige Bauhausstudent und spätere Bildreporter bediente sich dabei des gesamten Formenrepertoires der avantgardistischen Fotografie seiner Zeit und brachte vor allem das so genannte "Sandwich-Verfahren" zum Einsatz, in dem er bis zu fünf Negative übereinander legte. Der Verleger Gerhard Steidl hat Moï Vers prächtigen Bildband "Paris", der 1931 erschienen ist, in einer limitierten Auflage von 1.000 nummerierten Exemplaren neu editiert. Und die Münchner Pinakothek der Moderne zeigt bis 27. Februar Moï Vers Originalfotografien für seinen Buchentwurf "Ci-Contre", der nie veröffentlicht wurde.