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Absage an die Wirklichkeit
Tim Kellner
Selbstportrait, aus: Das Geheimnis der Abwesenheit, 2005
Baryt-Abzug

Absage an die Wirklichkeit

Subjektive Positionen zeitgenössischer Fotografie

Katrin Amft » Marc Grümmert » Tim Kellner » Thanh Long » Knut Wolfgang Maron » Janet Riedel » Heidi Schneekloth » Michael Strauss » Janet Zeugner »

Exhibition: 12 Mar – 29 Apr 2006

Neuer Sächsischer Kunstverein e.V.

St. Petersburger Str. 2 / Akademiestr.
01069 Dresden

Neuer Sächsischer Kunstverein e.V.

St. Petersburger Str. 2 / Akademiestr.
01069 Dresden

0351-43822310


www.kunstverein-sachsen.de

Tue-Fri 15-19, Sat 10-14

Absage an die Wirklichkeit
Katrin Amft
Traum, aus: Räume und Welten –Spurensuche jenseits der Fotografie, 2002
C-Print

In the exhibition series "Refusal of Reality - Subjective positions in contemporary photography" nine photographers initiate a paradigm shift in the current photography discourse. Although all the artists work in different ways and their artwork finds different expressions – from light painting and chemigrams to subjective photographic works – they all follow the idea of "Subjective Photography". By dealing with the radical postions of the vanguard art of the twenties and the "Subjective Photography" of the fifties and sixties until today they expand the photographic thinking and formulate a personal point of view, which shows the relationship between the photographer and the world. Despite different production methods and visual strategies the works are united by the common element of the subjective view of reality. The artists adopt a contraposition to a documentary and realistic photography and find a more metaphoric, lyric, narrative and subjective approach. Although a number of individual artists work in a subjective context, for the first time a group has formed, which will bring its positions forward in the following three years in Germany and overseas. The refusal of a represented reality opens the way to the real. "We do not have a consciousness that, as idealism would have it, constitutes things. Nor do things proceed our consciousness, as realism would have it [...] with our body, with our senses, with our gaze and our ability to understand and to use language, we are provided with the measuring tools to assess being ("das Sein"), and with dimensions to which we can relate it to, however, we are not equipped with a relationship of direct equivalencies or immanence. Our perception of the world and of its history is the practice of this process of taking measures and the investigation of its discrepancies in relation to our norms." (Merleau-Ponty) From: Andreas Steffens, Angesichts. In: Absage an die Wirklichkeit – Subjektive Positionen zeitgenössischer Fotografie. Kerber Verlag, Bielefeld 2006, p. 145f. The corresponding trilingual catalogue is published by KERBER edition young art. www.kerber-verlag.de. For detailed information about the artists and their work please have a look at our website. www.absageandiewirklichkeit.de __________deutsch___________ In der Ausstellungsreihe "Absage an die Wirklichkeit – Subjektive Positionen zeitgenössischer Fotografie" leiten neun Fotografen einen Paradigmenwechsel im aktuellen Fotografiediskurs ein. Bei aller Unterschiedlichkeit des Ausdrucks und der persönlichen Arbeitsweise der beteiligten Künstler – die Arbeiten reichen von Lichtmalerei und Chemigrammen bis zu bildmäßig subjektiv geprägten Reportagen – sind sie alle geformt durch die Idee der "Subjektiven Fotografie". Durch die Auseinandersetzung mit radikalen Positionen der avantgardistischen Kunst der 20er Jahre über die der "Subjektiven Fotografie" in den 50er-60er Jahren bis heute erweitern sie das fotografische Denken und formulieren eine persönliche Sehweise, die das Verhältnis der Fotografen zur Welt zeigt. Trotz verschiedener Produktionsmethoden und bildnerischer Strategien gilt das gemeinsame Element der subjektiven Sicht auf die Wirklichkeit. Damit beziehen die Künstler Gegenposition zu einer dokumentarischen und realitätsvermittelnden Fotografie und wenden sich hin zu einer metaphorischen, lyrischen, narrativen und subjektiven Auffassung. Zwar arbeiten eine Vielzahl einzelner Künstler im subjektiven Kontext. Doch hat sich hier erstmalig eine Gruppe formiert, die ihre Positionen in den kommenden drei Jahren in Deutschland und Übersee zur Diskussion stellen wird. Die Absage an die Wirklichkeit öffnet den Zugang zu Wirklichem. "Wir haben kein Bewußtsein, das die Dinge konstituiert, wie der Idealismus glaubt, aber die Dinge sind dem Bewußtsein auch nicht vorgeordnet, wie der Realismus glaubt (...) – mit unserem Leib, unseren Sinnen, unserem Blick und unserer Fähigkeit, die Sprache zu verstehen und zu benutzen, verfügen wir über Maßstäbe für das Sein, über Dimensionen, auf die wir es beziehen können, aber über keine Beziehung der Adäquation oder der Immanenz. Die Wahrnehmung der Welt und der Geschichte ist die Praxis dieses Maßnehmens, das Erkunden ihrer Abweichung oder ihrer Differenz im Verhältnis zu unseren Normen." (Merleau-Ponty) Aus: Andreas Steffens, Angesichts. In: Absage an die Wirklichkeit – Subjektive Positionen zeitgenössischer Fotografie. Kerber Verlag, Bielefeld 2006, S. 145ff. Zu dieser Ausstellungsreihe ist bei KERBER edition young art http://www.kerber-verlag.de ein begleitender dreisprachiger Katalog erschienen. Weiterführende Informationen und Arbeiten der einzelnen Künstler finden Sie unter www.absageandiewirklichkeit.de .

Absage an die Wirklichkeit
Janet Riedel
Bewegungsstudie Shen Wei, 2005
Ilfochrome-Print
Absage an die Wirklichkeit
Knut Wolfgang Maron
Hölderlin, aus: Bilder über Landschaften
100 x 102 cm, Ilfochrom