Zeit Raum Bild. 10 Jahre Dokumentarfotografie Förderpreise der Wüstenrot Stiftung
Veranstalter: Museum für Fotografie und die Wüstenrot Stiftung
Max Baumann » Frank Breuer » Chris Durham » Espen Eichhöfer » Stefan Eikermann » Sibylle Fendt » Ulrich Gebert » Andreas Heddergott » Christoph Holzapfel » Matthias Koch » Wolfgang Müller (*1958) » Nicola Meitzner » Markus Milde » Kalle Singer » Julia Sörgel » Andreas Thein » Anke Tillmann » Albrecht Tübke » Christian von Steffelin » Thomas Wolf »
Exhibition: 13 Jan – 12 Mar 2006
Sonderausstellungshalle Kulturforum
Potsdamer Platz / Matthäikirchplatz 6
10785 Berlin
Kulturforum am Potsdamer Platz
Matthäikirchplatz 4/6
10785 Berlin
+49 (0)30-2662188
presse@smb.spk-berlin.de
www.smb.museum/mf
Tue-Fri 10-18, Thu 10-20, Sat+Sun 11-18
"Zeit Raum Bild" 10 Jahre Dokumentarfotografie Förderpreise der Wüstenrot Stiftung Eine Ausstellung des Museums für Fotografie und der Wüstenrot Stiftung Preisträger 94/95 MAX BAUMANN | ANDREAS HEDDERGOTT | JULIA SÖRGEL | THOMAS WOLF 97/98 STEFAN EIKERMANN | MATTHIAS KOCH | CHRISTIAN VON STEFFELIN | ALBRECHT TÜBKE 99/00 FRANK BREUER | NICOLA MEITZNER | MARKUS MILDE | KALLE SINGER 01/02 ESPEN EICHHÖFER | CHRISTOPH HOLZAPFEL | ANDREAS THEIN | ANKE TILLMANN 03/04 CHRIS DURHAM | SIBYLLE FENDT | ULRICH GEBERT | WOLFGANG MÜLLER Wie kein anderes Bildmedium eignet sich die Fotografie für die Erfassung und Dokumentation von Realität, für den Blick auf das Andere und das Neue. Dabei werden jedoch auch dokumentarische Fotografien von kritischen Betrachtern zunehmend auf ihre Authentizität, auf die individuelle Handschrift des Fotografen und auf den Einfluss moderner, digitaler Bildtechniken hin befragt. Hier ist ein kreatives Spannungsfeld entstanden, das viele junge Fotografen für engagierte Projekte nutzen und mit dem sie die Grenzen des Begriffs "Dokumentarfotografie" kontinuierlich ausweiten. Seit 1994 und im Turnus von zwei Jahren vergibt die Wüstenrot Stiftung in enger Zusammenarbeit mit der Fotografischen Sammlung im Museum Folkwang, Essen, Förderpreise für Dokumentarfotografie an junge Fotografinnen und Fotografen, die ihr Studium an einer deutschen Hochschule oder Akademie im Bereich der Dokumentarfotografie absolviert haben. Die Konzeption der Preise der Wüstenrot Stiftung als langfristige Förderung begründet sich auf der Tatsache, dass der Dokumentarfotografie sowohl im angewandten Bereich als auch im Kontext der Kunst zunehmend weniger Chancen für Langzeitprojekte gegeben werden. Ziel des Dokumentarfotografie Förderpreises ist, Hochschulabsolventinnen und -absolventen zur Erkundung realer Lebenswelten herauszufordern. Er ermöglicht die Finanzierung eines neuen Projektes im Anschluss an das Studium und bietet den Preisträger/innen die Gelegenheit, die Arbeitsergebnisse in einer anschließenden Ausstellung an namhaften Institutionen mit begleitendem Katalog der Öffentlichkeit vorzustellen. Gefördert werden solche Projekte, die sich dezidiert mit den Darstellungsweisen einer abbildorientierten Fotografie auseinandersetzen und in diesem Zusammenhang thematische Zielsetzungen und formale Aspekte in einen neuen Diskussionszusammenhang bringen. Insgesamt zwanzig Preisträger/innen haben bisher mit der Förderung der Wüstenrot Stiftung ein unabhängiges Projekt realisieren können. Der Preis wurde 1994 an Andreas Heddergott, Thomas Wolf, Max Baumann und Julia Sörgel verliehen. 1997 wurden Christian von Steffelin, Albrecht Tübke, Stefan Eikermann und Matthias Koch, 1999 Frank Breuer, Markus Milde, Kalle Singer und Nicola Meitzner ausgezeichnet. 2001 erhielten Espen Eichhöfer, Christoph Holzapfel, Andreas Thein und Anke Tillmann und 2003 Chris Durham, Sibylle Fendt, Ulrich Gebert und Wolfgang Müller den Förderpreis der Wüstenrot Stiftung. 1996 wurden die ersten mit Hilfe des Dokumentarfotografie Förderpreises entstandenen Arbeiten in einer Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert. Nach zehn Jahren ist nun die Zeit für einen Rückblick gekommen - es wird mit einer umfassenden Retrospektive Bilanz gezogen. Gleichzeitig werden die Arbeiten der Preisträger des Jahrgangs 2003/2004 erstmals präsentiert. Die Ausstellung "Zeit Raum Bild - 10 Jahre Dokumentarfotografie Förderpreise der Wüstenrot Stiftung" zeigt eine repräsentative Auswahl der Arbeiten aller Preisträgerinnen und Preisträger von 1994 bis 2004 und dokumentiert somit auch die Entwicklung der jüngeren deutschen Dokumentarfotografie in den vergangenen 10 Jahren. Die Themen der verschiedenen Projekte kreisen um die Genres Landschaft, Architektur und Portrait, setzen diese untereinander in Bezug, spielen mit Konfrontationen. Die Fotografie dient oftmals als Mittel der "Spurensicherung", um die umgebenden realen Lebenswelten zu erfassen, gemäß der Äußerung Egon Erwin Kischs "Nichts ist verblüffender als die einfache Wahrheit, nichts exotischer als unsere Umwelt, nichts ist phantastischer als die Wirklichkeit." Die Ergebnisse der Projekte demonstrieren auch, dass dokumentarische Fotografie sich nicht eindeutig in bestimmten Präsentationsmedien verorten lässt: Die Arbeiten erscheinen als Buch, in Ausstellungen - ferner dort nicht allein als Wandbild, sondern auch als Diaprojektion oder Videoinstallation - und weiterhin in Form der Berichterstattung in Zeitschriften und Illustrierten. Zur Ausstellung erscheint eine für die Besucher kostenlose Broschüre, die eine komprimierte Übersicht über die entstandenen Arbeiten der Preisträger der Jahrgänge 1994/95 bis 2003/2004 und den weiteren professionellen Werdegang der Fotografinnen und -fotografen bietet. Die Ausstellung wird im Sommer 2006 im Fotomuseum des Münchner Stadtmuseums zu sehen sein.