Die Fotografin Marcella Müller lebt seit 1975 in Stuttgart und hat ihre Ausbildung in Stuttgart und anschließend im Studium in Derby/England erhalten. Sie arbeitet mit verschiedenen Formaten herkömmlicher Kameras, die sie hauptsächlich in der freien Landschaft einsetzt. Ihre analogen Fotografien werden in keiner Weise nachträglich digital bearbeitet. Marcella Müller begibt sich auf Reisen durch Europa und Asien meist mit der Großbildkamera (13 x 18 cm) an namenlose, abgelegene Orte. Ihre stets menschenleeren, kühl-farbigen Landschaftsansichten zeigen überraschende Perspektiven und ungewohnte Ausschnitte einer alltäglichen Umgebung, die in ihrem Abbild eine neue Bedeutung erhält. "Menschen sind immer abwesend in Marcella Müllers Fotografien. Wir sehen aber die Spuren ihrer Tätigkeit in den Bildern: Gebautes für bestimmte Zwecke, planvoll Aufgestelltes, mit Bedacht Angeordnetes. All dies irgendwann einmal genau ersonnen, beauftragt und durchgeführt. In dem Moment, da die Gegen-stände unbenutzt sind, scheinen sie sich selbst überlassen. Sie beginnen innerhalb des Rahmens der Bildordnung ihre eigene, ganz absichtslose Ästhetik zu entfalten; sie werden zum Ornament im Bildraum, zur Struktur in der Fläche. Über ihre rein materielle Präsenz hinaus gewinnen sie damit eine zweite Bedeutungsebene, einen geheimen Sinn, der sich nur über die subjektive Wahrnehmung erschließen lässt. Darin liegt ein besonderer Reiz. Denn die präzise dokumentierende Qualität der Bilder wird so um den Aspekt einer übergeordneten Realität bereichert." (Regina Schubert, Ver-SCHICKUNGEN, Ausstellungskatalog, Berlin 2004). Nach der Gruppenausstellung Ver-SCHICKUNGEN (Berlin 2004) werden die Fotografien von Marcella Müller zum ersten Mal in Berlin als Einzelausstellung von artMbassy präsentiert.