Giorgia Fiorio »
Künstler hautnah: Giorgia Fiorio
TV: – 8 Apr 2006
Sat 8 Apr 14:10
Giorgia Fiorio fotografiert - aber nicht wie jeder andere. Von ihren Bildern geht eine besondere Kraft aus, davon zeugen nicht nur die vielen Auszeichnungen, die sie bereits für ihre Arbeiten erhalten hat. 1990 begann sie zu fotografieren. Ihre Motive sind vielseitig - und haben doch eine Gemeinsamkeit: Meist sind es Männer, die sie ablichtet. Während einer zehnjährigen Schaffenszeit nahm sie New Yorker Boxer, Bergleute aus dem ukrainischen Donbass, Angehörige der Fremdenlegion, spanische Matadore, amerikanische Feuerwehrleute und Seefahrer ins Visier. Jedes Mal tauchte sie mehrere Monate lang dieser in die betreffenden Welten ein und beobachtete mit dem Blick einer Frau die geschlossenen Männergemeinschaften in der westlichen Welt. Aus dieser Sammlung entstand ihr Fotoband "Men" (2000). Drei Jahre später erschien die deutsche Ausgabe von "Human Figure", ein Bildband, den sie zusammen mit Christos Acrivulis, Roland Augustin und Gabriel Bauret herausgegeben hat. 2005 nahm sie ein neues Projekt in Angriff: die fotografische Auseinandersetzung mit dem Sakralen am Beispiel einer religiösen Zusammenkunft im thailändischen Phuket. Wieder einmal hat sie ihre Vielseitigkeit unter Beweis gestellt. Giorgia Fiorio wurde 1967 in Turin geboren. Sie studierte zunächst Geisteswissenschaften und besuchte anschließend ein Jahr lang das New Yorker International Center of Photography. Zu den besonderen Auszeichnungen, die sie für ihre Arbeiten bekam, gehören der Preis des Studio Marangoni (Italien, 1993), der SCAM-Preis (Frankreich, 1994) und der Spezialpreis der Stadt Vevey (Schweiz, 1995). Ferner erhielt sie das Ernst-Haas-Stipendium des Maine Photographic Workshops (USA, 1995) und den Prix Marc Flament des französischen Verteidigungsministeriums für das beste Reportagefoto (1996). Das Magazin "American Photography" wählte sie zur Fotografin des Jahres im Bereich Dokumentarfoto (USA, 1997). 1999 erhielt sie den italienischen Yann Geoffroy Award.