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I Want to See How You See
Pipilotti Rist
I Want to See How You See
(A portrait of Cornelia Providoli)
2004
4'48''
Courtesy Pipilotti Rist, Bick productions and the new museum, New York

Pipilotti Rist »

I Want to See How You See

Exhibition: 5 Jul – 31 Dec 2006

Sprengel Museum Hannover

Kurt-Schwitters-Platz
30169 Hannover

+49 (0)511-16843875


www.sprengel-museum.de

Tue 10-20, Wed-Sun 10-18

Pipilotti Rist gehört zu den international renommiertesten Künstlern ihrer Generation. Ihre Videoarbeiten und Videoinstallationen kombinieren Elemente der Performancekunst, der Poesie, der Musik und der Skulptur. Rist fand über das Entwerfen von Bühnenbildern und Kulissen für Musikgruppen zur Kunst. Mit der Band Les Reines Prochaines (1988 bis 1994) trat sie als Sängerin auf. Ihre ersten Videos katapultierten sie, wie sie selber einmal sagte, in den 1990er Jahren in den Kunstbetrieb. Peggy Phelan schreibt über Rist: "Kurz gesagt, widmet sich Rist der Erkundung der Möglichkeiten der Erweiterung und Dehnung räumlicher Grenzen. Ihre Arbeiten schaffen Raum für innere Bilder, Gefühle, Träume und all das, was gewöhnlicherweise auf der Bühne postmoderner Kunst an äußeren Bildern aussortiert wird." Der Videofilm als auch die digitale Fotografie lassen sich als elektronische Interpretationen von Lichteffekten verstehen: Rist verlässt den fotografisch und filmisch tradierten Naturalismus des Kamerabildes und betont in oft nahezu emphatischer Weise deren Künstlichkeit. Psychedelisch erscheinende Auswaschungen, Solarisationen, Bildüberblendungen und -zerrungen produzieren Bilder, die an Träume, an hypnotische Zustände oder rauschhafte Erfahrungen erinnern. I Want to See How You See ist das Porträt einer Frau, die Pipilotti Rist seit langem kennt, mit der sie zusammen arbeitet. Eine musikalisch unterlegte lyrische Erzählung, die an einen Hexenreim erinnert, gibt den Sound für weit ausholende Kamerafahrten. Poppig farbenfrohe Bilder lösen sich auf, überlagern sich. Perspektiven und Orte wechseln und verschieben sich gegeneinander. Ausgehend von den Bildern einer Frau und dem Nachverfolgen ihres Weges richtet sich die Kamera schließlich in Nahsicht auf ein Kleinkind, auf die unbekleidete Frau. Sie erkundet den Körper in spielerisch-geografischer Vermessung und ordnet einzelnen Körperteilen geografische Bezeichnungen zu. Alles ist im Fluss, Nähe und Distanz sind gleichzeitig möglich, Großes wird klein und Kleines groß, Farben verschwimmen und verdichten sich in Überlagerungen. Der stark rhythmisierte Sound des Hexenspruchs antizipiert die Beschwörung eines intimen Freundschaftsrituals: Das Aufgeben der eigenen und die Überschreitung der Grenzen des Gegenübers wird in der Bewegung der Blicke zu einem visuellen Liebesakt. Das Dehnen und Erweitern des Raums, der den Körper umgibt, wird als sozialer Vorgang lustvoll visualisiert. Pipilotti Rist lebt in Zürich. Den Spitznamen "Pipilotti", der heute auch ihr Künstlername ist, trägt sie wie es heißt bereits seit der Kindheit nach der beliebten Kinderbuch-Figur Pippi Langstrumpf. Sie studierte von 1982 - 1986 Gebrauchs-, Illustrations- und Fotografik an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien, anschließend Audiovisuelle Kommunikation (Video) an der Schule für Gestaltung in Basel.