August Thienemann, Professor für Hydrobiologie an der Universität Kiel und Direktor der Hydrobiologischen Anstalt der Max-Planck- Gesellschaft in Plön widmete sein Leben der Limnologie oder Binnengewässerforschung. Im Rahmen der Deutschen Limnologischen Sunda-Expedition 1928–1929 untersuchte er ein Jahr lang auf Java und Sumatra die damals noch unbekannten tropischen Binnengewässer aller Art, Quellen und Bergbäche, Seen und Teiche und hoffte, zusammen mit seinen Kollegen in dieser Zeit ein erstes, aber doch in seinen Hauptzügen klares Bild des Lebens tropischer Binnengewässer entstehen zu lassen. Für die Expedition wurde August Thienemann eine Leica zur Verfügung gestellt, die ebenfalls noch nicht in den Tropen erprobt worden war. Allein während eines zwölftägigen Aufenthaltes auf Bali entstanden 900 Aufnahmen, in denen er »versuchte, die Schönheit balinesischer Natur, Kultur und Menschheit festzuhalten« und von denen er später die 100, die in der Ausstellung zu sehen sind, zu einem Diavortrag zusammenstellte. Seine Enkelin, die Malerin und Fotokünstlerin Lena Bosch bearbeitete die fotografischen Erinnerungen ihres Großvaters zu Fotogrammen, reiste in Bali auf seinen Spuren und stellt seinen Arbeiten ihre eigenen Fotografien vom Februar 2006 gegenüber. Die Ausstellung wird ergänzt durch balinesische Skulpturen aus der Sammlung von August Thienemann, Lena Bosch und dem Staatlichen Museum für Völkerkunde München.