Takashi Homma »
Tokyo
Exhibition: 1 Sep – 21 Oct 2006
Der Fotokünstler Takashi Homma, geboren 1962 in Tokyo, hat an der Nihon University in Tokyo Fotografie studiert und lebt und arbeitet in Tokyo. Er hatte bereits mehrere nationale wie internationale Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen. Das Fotomuseum Winterthur hat im Jahr 2000 die Ausstellung "Takashi Homma Tokyo Suburbia" ausgerichtet und einige Werke angekauft. Wie viele japanische Fotografen arbeitet auch Takashi Homma für Zeitschriften und japanische Magazine. Seine Fotografien zeichnen sich durch intensive Farbigkeit, Leichtigkeit und Akribie aus. Gleichzeitig ist in ihnen ein japanischer Sinn für Zwischenräume (ma), Proportionen und Rhythmus spürbar. Takashi Hommas Werk thematisiert die Stadt Tokyo in ihren Gegensätzen. Ob aus der Vogelperspektive oder aus der motorisierten Sicht, in den überwältigenden Landschaften aus Beton- und Glasarchitektur sind alle natürlich gewachsenen Elemente dem Credo von Wirtschaftlichkeit, Technizität, Funktionalität und Mobilität unterworfen. In diesem Bild, das Takashi Homma von Tokyo entwirft, scheint selbst der Mensch kaum eine Rolle zu spielen. Tatsächlich tauchen in seinen Großstadtfotografien nur marginal Menschen auf. Dennoch hat man das Gefühl, dass Takashi Homma einen ganz persönlichen Blick auf die Stadt wirft. Neben den Großstadtaufnahmen und den sterilen Vorortbildern setzt Takashi Homma auch japanische Kinder ins Bild und wirft durch die Konfrontation von Stadt und Kindern, etwa in der Serie "Tokyo and my Daughter" (2006) die Frage auf, wie Leben und Aufwachsen in dieser Metropole möglich ist. Der kindliche Blick auf die Stadt ist dabei auch ein wichtiger Aspekt seiner Arbeit. So zum Beispiel thematisiert er diesen Blick in der Photographie seiner fünfjährigen Tochter wie sie auf einer Treppe stehend durch eine Kamera schaut. Anders als seine Stadtpanoramen zeigen diese Nahaufnahmen Porträts von einzelnen Kindern als natürliche Persönlichkeiten, etwa beim Hausaufgaben erledigen, Schlafen, Computerspielen oder auf dem Schulweg. In diesen Bildern eröffnet Takashi Homma Raum für Individualität, Intimität und Privatheit im Gegensatz zu einer anonymen Öffentlichkeit. Takashi Homma fängt mehrere Facetten aus dem Leben in Tokyo ein, von dem Blick aus der Luft auf Tokyo, den Park des Kaiserpalastes und die umstehenden Hochhäuser von Shinjuku bis hin zum Interieur ganz dem Lifestyle im westlichen Stil verpflichtet mit Porzellanhund, Begonientopf und CD_Stapeln auf einem Stuhl vor einem hellen Fenster. Takashi Homma dokumentiert in seinen Fotografien intime, persönlichen Momente einer wirtschaftlich dynamischen Gesellschaft in Tokyo.