Annamaria & Marzio Sala »
Chronhomme / Il violinista
Exhibition: 6 Feb – 15 Apr 2007
Kunsthalle Bremen
Am Wall 207
28195 Bremen
0421-329080
info@kunsthalle-bremen.de
www.kunsthalle-bremen.de
Tue 10-21, Wed-Sun 10-17
Als eine Etappe des europäischen Projektes der Retrospektive von Annamaria & Marzio Sala zeigt die Kunsthalle Bremen zusammen mit dem Mart (museo di arte moderna e contemporanea di Trento e Rovereto) und dem Kunstmuseum Bonn eine Anthologie der Werke des Künstlerpaares Annamaria & Marzio Sala, in denen Wissenschaft und Kunst miteinander verschmelzen. In Italien geboren und aufgewachsen, seit 1963 in Deutschland lebend, präsentieren die in ihrem Denken und künstlerischen Tun grenzüberschreitenden, europäischen Künstler Annamaria & Marzio Sala sowohl frühe Computerarbeiten als auch neue Videos. Im Rahmen der Ausstellung Chronhomme / Il violinista sind im Oval der Kunsthalle die großen Chronhomme I und II zu sehen, während in den Medienräumen insbesondere die Videoarbeiten gezeigt werden. Im Mittelpunkt steht der frühe Computerfilm, dessen Neuankauf dank des mäzenatischen Einsatzes mehrerer Mitglieder des Kunstvereins realisiert werden konnte und nun mit allen Vorstudien, Vorarbeiten und Materialien in der Kunsthalle präsentiert wird. Die Werke des Zyklus Chronhomme wurden komplett erstmals 1995 als große Lichtzeichnungen in den Ausstellungsräumen der Kunsthalle Bremen vorgestellt. Diese präzisen Zeichnungen, deren Exaktheit an eine Realisation mit dem Computer denken lässt, lassen die Menschheitsgeschichte mit der Kunstgeschichte verschmelzen – das Denken im Maschinenzeitalter ist als sinnliche Form visualisiert, das ganze Universum wird eine Zeitfolge von sieben Kunstwerken. Die Immaterialität auf Grund der Lichtprojektion (ausgehend von Overheadfolien) lässt die Besucher trotz statischem Bild die Flüchtigkeit der Bilder in der Zeit spüren. Die visuelle Präsenz dieser Zeit-Bilder, diese Progression fortschreitender Erfahrungen im Bewusstsein des Menschen, ist zwar auch auf den schwarzen Zeichnungen auf Papier zu sehen, doch die Magie dieses von den Salas neu geschaffenen Bildkosmos entfaltet sich besonders in dunklen Räumen: Die weißen Lichtzeichnungen erscheinen auf den Wänden so großformatig erscheinen, dass die Dargestellten die Maße der Betrachtenden erhalten. In Bremen haben die Werke großen Eindruck hinterlassen, sodass ein kleiner Freundeskreis überzeugt werden konnte, sich für den Erwerb einzusetzen, ebenso wie die Bremer Landesbank. So waren nicht nur in der Kunsthalle die Chronhomme zu sehen – meist gegenüber Ilya Kabakovs großformatiger Installation, in denen drei der Weißen Bilder eine Hauptrolle spielen – sondern auch bei dem Gastspiel der Sammlung in der Bundeskunsthalle in Bonn. Hinzu kamen – als Geschenk der Künstler – frühe Arbeiten, die Konstruktives mit dem Konzeptuellen verbinden. Im Laufe der Jahre erwarb die Kunsthalle Bremen durch Ankäufe aus Spenden einiger Förderer weitere Zeichnungen sowie die eindrucksvolle, grundlegende While Box - eine weiße Schachtel, die in komprimierter Form eine Sammlung diverser Produktionen der beiden Künstler beinhaltet.