Sabine Felber »
Flüchtige Begegnung
Exhibition: 16 Dec 2006 – 25 Feb 2007
room4art und Galerie Jan Schlütter präsentieren unter dem Titel "Flüchtige Begegnung" Fotografien und Texte der Künstlerin Sabine Felber. Sie stammen aus den Arbeiten ihres Projektes "Stadt Träume", für welches sie in Städten weltweit fotografiert. Das fotografische Werk der Künstlerin Sabine Felber geht über den Rahmen der so oft postulierten Sachlichkeit weit hinaus. Ihr künstlerisches Interesse gilt vielmehr dem Spiel mit Sehgewohnheiten. Die Bilder bieten Einblicke in eine imaginäre Welt, auch wenn sie der Naturwelt gleichen. Gestaltung nicht Nachbildung sind das Ziel. Dabei macht die Künstlerin den Betrachter zum Sehenden, indem sie Freiräume eröffnet, die die jeweils ganz eigene Imaginationskraft freisetzt. Denn Sabine Felber erzählt in ihren Bildern immer Geschichten. Diese Geschichten sind überhaupt das Movens ihrer Fotografie. Doch zwängt sie diese Geschichten dem Betrachter ihrer Bilder nicht auf. Vielmehr ist es eine eigene Geschichte, die in ihr entsteht und sie bei der Bildfindung leitet, so daß das Kunstwerk zwar von dieser Geschichte belebt ist, doch welche Geschichte jedes einzelne Foto dem Betrachtenden dann erzählt, will Sabine Felber nicht lenken. Ihre Inspiration aus literarischem Text, Musik, Ortseindrücken und Stimmungen will sie nicht in künstlerischer Übertragung weitererzählt wissen. Vielmehr wird der Betrachter selber zum Protagonisten, und je mehr er in das Bild eintaucht, desto eindringlicher fügt sich in ihm ein imaginäres Bild – eine neue Geschichte – zusammen, die während des Betrachtens entsteht. Der künstlerischer Prozeß der Bildfindung kennt keinen Schnappschuß, wie er so oft mit der Fotografie assoziiert wird. Der Schnappschuß ist ein Zufallsprodukt – Sabine Felber aber inszeniert den Zufall. Das bedeutet, daß sie zu jedem Zeitpunkt ihres künstlerischen Schaffens die Kontrolle über ihre Kunst behält. Farben und Formen sind ihr ein wichtiges Kriterium bei dieser Inszenierung, denn stets bestimmt das, was ausgedrückt werden soll, die Ausdrucksmittel. (Annegret Beck/Kunsthistorikerin)