Review - 4 Jahre Galerie f5,6
Beth Yarnelle Edwards » John Goto » Anja Jensen » Helen Levitt » Olaf Martens » Malcolm Pasley » Julia Peirone » Max Regenberg » Sigrid Rothe » Tomio Seike » Raghubir Singh » Thomas Wrede »
Exhibition: 9 Feb – 24 Mar 2007
Die Galerie f5,6 zeigt zum vierjährigen Bestehen eine umfangreiche Gruppenausstellung mit 12 internationalen Positionen, von Altmeistern der Fotografie bis hinzu jüngeren zeitgenössischen Positionen. Der Bogen spannt sich von klassischer Portrait- und Landschaftsfotografie, Modefotografie, über Dokumentar- und Straßenfotografie hin zu „New Topographics“, sowie experimenteller Abstraktion. Neben Altmeistern wie Helen Levitt (geb. 1913, USA) oder Raghubir Singh (1942-1999, Indien/USA) werden Fotografien von Tomio Seike (geb 1949, Japan), Malcolm Pasley (geb.1956, England), John Goto (geb. 1949, England) und Sigrid Rothe (Deutschland) gezeigt, die sich in eigener Weise weiterhin mit klassischen Bildstrukturen auseinandersetzen und diese weiterführen. Um den Bogen zu erweitern und den Stand der zeitgenössischen Fotografie zu betrachten, widmet sich die Ausstellung gleichzeitig jüngeren zeitgenössischen Positionen mit Arbeiten von Julia Peirone (geb. 1973, Argentinien), Beth Yarnelle Edwards (USA) und den deutschen Fotografen Olaf Martens (geb.1963, Deutschland), Thomas Wrede (geb.1963, Deutschland), Anja Jensen (geb. 1966, Deutschland) und Max Regenberg (geb. 1951, Deutschland). Der schwedischen Shootingstar Julia Peirone arbeitet hauptsächlich im Bereich der Fotografie und Videokunst. In ihrer jüngsten Serie „Night Spots“ mit vorwiegend hell erleuchteten einzelnen Figuren, die von nächtlicher Dunkelheit umgeben sind, arbeitet sie gegen die angenommene Norm und eröffnet so einen anderen Dialog für den Betrachter. Sie erhielt bereits viele Preise und Auszeichnungen und ist in internationalen Sammlungen vertreten. Thomas Wredes neueste Serie „Strange Paradise“ spiegelt wie schon seine früheren Fotografien das Verhältnis von Mensch und Natur wieder und spielt zugleich mit unterschiedlichen Realitätsebenen, mit Assoziationen wie dem Bild im Bilde oder der vermeintlichen Realität im Gegensatz zu einer kreierten Künstlichkeit. Die Landschaft erscheint im Spannungsfeld zwischen künstlicher Inszenierung (Modellbausätze) und realer Meereslandschaft (Nordsee). Max Regenberg wurde 2006 auf der Art Cologne unter der Rubrik „New Talents“ gezeigt. Er vertritt im Kontext der künstlerischen Fotografie eine einzigartige, solitäre Position. Seit 25 Jahren verfolgt Regenberg konsequent ein einziges Thema: das Wechselspiel von Großflächenplakaten und dem öffentlichem Raum. Zeitgleich mit Joel Meyerowitz und Stephen Shore begann Regenberg Ende der 1970er Jahre mit seiner Langzeitstudie, die seit seiner ersten Einzelausstellung im Rheinischen Landesmuseum in Bonn im Jahr 2000 aufgrund ihrer kunsthistorischen und soziologischen Bedeutung gerade in Museumskreisen große Beachtung findet. Anja Jensen erhielt mehrere Stipendien, u.a. 2006 ein Stipendium für den „Transfer Türkiye - NRW, NRW Kultursekretariat“ sowie 2005 den 1. Preis beim "Öffentlichen Raum"-Wettbewerb des Hochschulcampus Flensburg. Die seit 2001 entstandenen Arbeiten sind komplette Inszenierungen in Eigenregie, in denen das Thema der Überwachung in ein neues Licht gestellt wird. Die an Film-Stills erinnernden Bilder ziehen den Betrachter in eine magische, überkünstliche Atmosphäre hinein. Sie erzählen eine Geschichte, deren Anfang und Ende sich einzig und allein im Kopf des Betrachters abspielt.